Kulturzentrum Schützi
Oltner Poetry-Slam «Laut und deutlich» hat mit Lea Walker eine erste Siegerin

Die Luzernerin gewinnt in der Schützi den Oltner Poetry-Slam-Trilogiestart. So war der Abend mit unterschiedlichen Niveaus, Formen und Themen.

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Die Luzernerin Lea Walker setzte sich im Finale gegen Daniel Wagner und Joel Perrin durch.

Die Luzernerin Lea Walker setzte sich im Finale gegen Daniel Wagner und Joel Perrin durch.

Dieter Graf

Am Freitag startete im Kulturzentrum Schützi die 16. Poetry- Slam-Trilogie des Vereins «art i.g.». Olten erlebte einen sehr vielfältigen Abend des gesprochenen Wortes mit unterschiedlichsten Niveaus, Formen und Themen.

Nach der musikalischen Einstimmung von «Sury & Band» performte der Special Guest Frank Klötgen aus Berlin, Lyrik zum Thema Ableben, als wahres Sprachfeuerwerk und legte den Boden für einen unterhaltsamen, aber auch nachdenklich stimmenden Slamabend.

Neue Gesichter auf der Bühne

Den Veranstaltern ist es gelungen, viele neue Personen auf der Bühne zu präsentieren. Mit Rafa, Lea Rohner und Fabio Dias waren einerseits neue Poetinnen und Poeten und gleichzeitig auch die junge Garde der Szene gut vertreten. Sie philosophierten über «Selbst denken», die Dynamiken unverbindlicher Beziehungen oder auch über den Gedankenmenschen im eigenen Kopf. Es gelang ihnen, anzuregen und gleichzeitig zu unterhalten.

Die beiden bisherigen Trilogiesieger Daniel Wagner und Joel Perrin folgten als letzte Poeten im ersten Block. Wagner zeigte sich sehr politisch und Perrin beschrieb das Leben einer dementen Person. Beide holten sehr hohe Bewertungen, was ihnen den Finaleinzug sicherte.

Leben in einer Hipster-Gegend

In der zweiten Hälfte ging es mit Max Kaufmann und dem Leben in einer Hipster-Gegend weiter, der Gassenpoet thematisierte die Situation mit Krieg und gleichzeitig die Macht der Stille, bevor Lea Walker zu einer sehr humorvollen Reise durch die Schweiz einlud. Elena Illing aus Heidelberg schloss die Vorrunde mit einem berührenden Text über Körperansprüche.

Im Finale performte Wagner in einer eigenwilligen Rapform seinen Bezug zur Schweiz und bewies damit, dass er auch in unser Land passen würde. Joel Perrin liess das Publikum in die Welt des Slams schauen und klärte auf, wieso sich junge Menschen in dieser Kunstform ausdrücken und was für die Poetinnen und Poeten die Szene zur zweiten Familie werden lässt.

Als Abschluss zeigte Lea Walker eine weitere Facette ihrer Performance und erzählte aus dem Leben als Frau, wenn sie Hosen kaufen will. Einige Besuchende, vielleicht vorwiegend die männlichen Gäste, befassten sich vielleicht erstmalig mit der Komplexität des Angebots von Schnitt, Bund- und Beinlänge des Hosenangebotes.

Das Spitzentrio ist im Januar wieder dabei

Die vielen Reaktionen und Lacher im Publikum bewiesen ­jedoch, dass es für viele ein bekanntes Phänomen ist, und ­belohnte dies mit grossem Schlussapplaus, welcher zum Sieg führte. Alle drei Finalisten sind am kommenden Slam vom 6. Januar wieder dabei. (otr)