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Das Oltner Strandbad ist seit Dienstag eröffnet. Alt Stadtpräsident Ernst Zingg gehörte wie immer zu den ersten Gästen und offerierte traditionsgemäss Kaffee und Gipfeli.
Wie wurden die Skirennen der Alpinen in Val d’Isère im Dezember jeweils genannt? Genau. Kriterium des ersten Schnees. Und in Anlehnung daran lässt sich seit am Dienstag Morgen sagen: Das Kriterium des «ersten Wassers» in Olten ist Geschichte. Denn seit halb sieben Uhr morgens ist die Badi wieder geöffnet.
Und traditionsgemäss gehörte alt Stadtpräsident Ernst Zingg, aktueller Kantonsratspräsident, zu den ersten Gästen, die bei 10 Grad Luft- und 21 Grad Wassertemperatur die spiegelglatte Oberfläche im grossen Schwimmbecken durchpflügten.
Einen Kilometer hat er zurückgelegt. «Wie immer», sagt er. Traditionsgemäss gabs auch von ihm spendierten Kaffee und Gipfeli für die überraschend vielen Schwimmerinnen und Schwimmer der ersten Saisonstunde 2015. Erstaunlich viele Primarschüler waren darunter. Felix Pfluger und Florian Bloch aus Olten, beide 13-jährig, finden zwar, dass Wasser sei noch ein bisschen frisch. «Aber es ist ein gutes Gefühl, gleich am ersten Tag um 06.30 Uhr als Erste in der Badi gewesen zu sein», erklärt Florian und wickelt das grosse Badetuch etwas enger um den Körper. Beide haben sie geglaubt, die Aussentemperatur wäre angenehmer, geben sie zu verstehen.
Jana Visini aus Lostorf gehört ebenfalls zu den ersten Nutzerinnen des Strandbads. «Eh, das ist so etwas wie Leidenschaft», beschreibt sie den persönlichen seelischen Aggregatzustand, bevor sie frühsommerlich elegant in die Fluten taucht. Und auch Christoph Studer, Olten, wagt einen Flirt mit dem Wasser, welches derzeit von einer provisorischen Heizung erwärmt wird, nachdem aufsteigendes Grundwasser die installierte Heizung ausser Betrieb genommen hatte. «Ich machs aber erst seit unsere Kinder am Eröffnungstag frühmorgens dabei sein wollen», lacht Studer.
«Neue Attraktionen gibts heuer keine», erzählt Chef-Badmeister Thomas Müller. Dafür sei auf die neue Saison hin alles wieder tipptopp in Schuss gebracht worden. Lediglich die Sache mit der Heizung sei noch im Stadium des Provisoriums. «Aber das wird sich auch noch ändern in den kommenden Tagen.»
Kurz nach sieben verlassen die Frühstarter das Strandbad wieder, der erste Wasserkilometer liegt hinter ihnen. Und jetzt? «Gestählt für den Arbeitstag!», wie einer ruft. «Also de: Tschau zäme», meint er noch und zieht von dannen. Man kennt sich in dieser Szene. Bis Mitte September verliert man keine und keinen aus den Augen.