Oratorienchor
Kraftvolles Konzert in der Oltner Friedenskirche – trotz Hitze hört das Publikum mit einer Ausnahme gut zu

Nach drei Jahren Covidpause nahm der Oratorienchor Olten seine Sommernachtskonzertreihe wieder auf und präsentierte Werke von Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart.

Denise Donatsch
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Der Oratorienchor Olten gab nach der Coronapause sein erstes Oratorienchorkonzert.

Der Oratorienchor Olten gab nach der Coronapause sein erstes Oratorienchorkonzert.

Corinne Glanzmann

Mit dem Oratorienchor Olten hat der über 200 Jahre alte gemischte Chor nach der Covidpause seine traditionsreichen Sommernachtskonzerte wieder aufgenommen. Am Sonntagabend präsentierte der Chor in der Oltner Friedenskirche Joseph Haydns «Missa brevis Sancti Joannis de Deo» in B sowie «Salve Regina» in g-Moll. Von Wolfgang Amadeus Mozart gab es die «Missa Brevis» in B (Loreto-Messe) und aus seinem «Vesperae solennes de Confessore» das «Laudate Dominum» zu hören.

Auszusetzen gab es an diesem Konzert kaum etwas. Das Kammerorchester Camerata 49 aus Langenthal spielte einwandfrei, der Chor und die Solostimmen brillierten ebenso. Das Publikum in der gut besetzten Kirche hörte trotz der Hitze, welche auch im Innern des Gebäudes zu spüren war, aufmerksam zu – man hätte eine Stecknadel fallen hören.

Das Konzert wurde mit Haydns majestätischem «Kyrie» eröffnet. Die kraftvolle Mehrstimmigkeit breitete sich in der Kirche aus – die Akustik des Gebäudes bot dafür ideale Bedingungen.

Der Oratorienchor Olten ist über 200 Jahre alt und gehört damit zu den ältesten gemischten Chören der Schweiz.

Der Oratorienchor Olten ist über 200 Jahre alt und gehört damit zu den ältesten gemischten Chören der Schweiz.

Corinne Glanzmann

Eingespieltes Team zwischen Dirigent und Chor

Christoph Moser, welcher seit 21 Jahren Dirigent ist, hatte die volle Aufmerksamkeit der Singenden und Musizierenden; es war gut ersichtlich, dass es sich um ein eingespieltes Team handelte. Nur bei Haydns «Salve Regina» war ein leichter Abfall der Aufmerksamkeit seitens der Zuhörerschaft festzustellen. Dies lag wohl daran, dass die Stimmung des musikalischen Werks beständig melancholisch ist und der Chor während dieses Konzertteils pausierte.

Für Mozarts «Laudate Dominum» war es ein Leichtes, die musikalisch eher bedrückte Gemütslage wieder anzuheben. Mit den für ihn typischen lieblichen Klängen und der klaren Stimme der Sopranistin Beatrice Ruchti war die Aufmerksamkeit der Zuhörerschaft zurück. Nach Mozarts «Missa Brevis» applaudierte das Publikum energisch und würdigte die Leistungen mit einer Standing Ovation.

Sopranistin Beatrice Ruchti bei einem Solo.

Sopranistin Beatrice Ruchti bei einem Solo.

Corinne Glanzmann