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Als krönender Abschluss des 22. Kisi – Lagers fand in der Mehrzweckhalle in Rickenbach am Freitagabend ein Konzert statt. Die 60 Nachwuchsmusikanten konnten in diesem Rahmen ihr erlerntes Können und musikalisches Talent unter Beweis stellen.
Als krönender Abschluss des diesjährigen 22. Kisi – Lagers durften die über 60 Nachwuchsmusikantinnen und Nachwuchsmusikanten vor über 300 Personen in der Mehrzweckhalle zeigen, was sie in der Lagerwoche gelernt haben. Und man konnte feststellen, dass sich die Disziplin und das engagierte Arbeiten mit den Leitern im Berner Oberland gelohnt hatte.
Die jungen Leute, welche ein hochstehendes und abwechslungsreiches Konzert boten, stammen grösstenteils aus den Gemeinden Hägendorf, Rickenbach, Kappel, Gunzgen, Härkingen, Neuendorf und Rothrist und musizieren zusammen als eine ideelle und kameradschaftliche Einheit. Das Programm wurde unter der musikalischen Leitung von Oliver Waldmann und Alois Kissling unter Mithilfe der Registerleitern einstudiert.
Pompöser Auftakt
Mit dem meistgespielten Schweizer – Marsch «Arosa» des Bündner Komponisten Oscar Tschuor eröffnete die über 60 – köpfige Lagerband den Konzertabend. «Eres Tu»: Aus diesen zwei Worten schuf Juan Caldéron 1973 einen Welterfolg, der neben «Volare» und «Congratulations» zu den populärsten nicht siegreichen Eurovisionsbeiträgen gehört.
Bei diesem Vortrag konnte das Publikum sich davon überzeugen lassen, dass bei den jugendlichen Musikantinnen und Musikanten kultiviert und dynamisch musiziert wird und dass das Lager Früchte trägt.
Die Beginnerband, welche das Programm fortsetzte, entführte die Besucher nach Ägypten und Paris. Sie demonstrierte, wie man auch mit nur dem Mundstück gekonnt musizieren kann und dass für sie «Dynamik» kein Fremdwort ist.
Olympischer Geist
Aus der Feder von John Williams stammt die Komposition «Olympic Spirit». Dieser olympische Geist trifft auch auf die Teilnehmer des diesjährigen Kisi – Lagers zu und ist im olympischen Glaubensbekenntnis am besten zu erkennen: «Das Wichtigste an den olympischen Spielen ist nicht zu gewinnen, sondern sich daran zu beteiligen. Ebenso ist das Wichtigste im Leben nicht der Triumph, sondern der Kampf. Das Wesentliche ist, nicht erobert, sondern gut gekämpft zu haben.»
«Where Eagles Soar» aus dem Jahre 2003 beschreibt ausdrucksvoll die herausragende Schönheit des US – Bundesstaates Maine. Sehr gefühlvoll wurden bei diesem Vortrag die tragenden Passagen gespielt. In «Peter Gunn Theme» kam vor allem von Anfang an der Grundrhythmus sehr zur Geltung und die Einsätze erfolgten sehr präzise.
Komposition umgeschrieben
Wäre der vor fünf Jahren verstorbene Xylophon – Virtuose Ralph Heid im Saal anwesend gewesen, hätte er sicher helle Freude am Perkussion – Ensemble gehabt. Für den letzten Vortrag, eine Komposition für fünf Schlagzeuge, arrangierte Fabian Gaberthüler das Werk für das Lager – Ensemble.
Mit den beiden Kompositionen «Rock the Future» des Schweizer Komponisten Mario Bürki und «Back to the Future» von Alain Silvestri setzte die Concertband ihren Programmteil vor. Die Titel dieser beiden Werke sagen auch aus, dass die auftretenden Musikanten die Zukunft des Blasmusikwesens sind. Eine Tournee mit Brazz Brothers in Tansania im Jahre 1998 inspirierte den norwegischen Komponisten Jan Magne Forde zur Komposition «Kongolela».
A.M.K. – Marsch von Jürg Grübler
Während der Lagerwoche studierte Alois Kissling mit der Lagerband den A.M.K. – Marsch ein. Er wusste jedoch nicht, dass das «sein» Marsch ist, der am vergangenen Freitagabend in Rickenbach unter seiner Stabführung aufgeführt wurde: Komponiert hatte ihn Oliver Waldmann, denn Jürg Grübler ist ein Fantasiename und das M in der Mitte des Titels wurde eingeschmuggelt, damit Kissling nichts merkte.
Mit dem Medley «Highlights from Grease», das sich auf den gleichnamigen Film Grease aus dem Jahr 1978 bezog, wurde der offizielle Teil des Konzertes abgeschlossen.
Als Zugaben kam das nicht mit Applaus geizende Publikum den «Kisi – Marsch», sowie die Polka Nummer eins der Blasmusik «Auf der Vogelwiese» zu hören. Beim letzten Vortrag kamen auch die klaren Singstimmen der Lagerteilnehmer schön zur Geltung.
1000 Liter Tee und viele Bananen
Zwischen den Musikvorträgen berichteten die Teilnehmer gekonnt und unterhaltend über die Lagerwoche. So konnte man vernehmen, dass der Frühsport nicht das Highlight der Woche war und insgesamt 15 Kilogramm Trauben und 20 Kilogramm Bananen gegessen, sowie 120 Liter Milch und gar 1000 Liter Tee getrunken wurde.
In seiner Dankesrede erwähnte Lagerleiter Christoph Egger zu Recht, dass ohne die beiden Hauptsponsoren Raiffeisen Bank Untergäu und dem Lotteriefonds des Kantons Solothurn es unmöglich wäre, für diesen kleinen Elternbeitrag ein solches Lager durchzuführen.
Die einheitlichen T – Shirts, deren Farbe grün für die Zukunft steht, spendete die Firma F. Murpf. Das nächste Kisi – Lager wird vom Samstag, 27. September bis Freitag, 3. Oktober 2014 wiederum in Zweisimmen stattfinden.