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Karl’s kühne Gassenschau plant, 2018 mit der Produktion «Sektor 1» nach Olten zu kommen. Die Gesuche und Bewilligungsverfahren laufen. Knackpunkte werden könnten das Grundwasservorkommen unter dem Spielort und das inzwischen besiedelte Olten SüdWest.
Wenn nicht alle Zeichen täuschen, dann gastiert Karl’s kühne Gassenschau mit ihrer aktuellen Produktion «Sektor 1» im Jahr 2018 wieder in Olten. Bereits mit «Silo 8» (2008/2009) und «Fabrikk» (2013/2014) hat die Truppe bleibende Erinnerungen in der Dreitannenstadt hinterlassen.
Catherine Bloch, Sprecherin des Unternehmens, jedenfalls bestätigt entsprechende Bemühungen und die Tatsache, dass derzeit die notwendigen Gesuche und Bewilligungsverfahren für Olten laufen. «Bewilligungsverfahren sind nichts Aussergewöhnliches», meint sie.
Solches brauche es an jedem anderen Spielort auch. Die konkreten Vorbereitungen zur Produktion beginnen meist schon im Jahr zuvor, deshalb müssten Gesuche frühzeitig eingereicht werden. Neben einer Anlassbewilligung sind auch baurechtliche Fragen zu klären, denn Karl’s kühne Gassenschau agiert wie immer auch aus der Tiefe, was unter anderem Grabarbeiten notwendig macht.
Allerspätestens im Frühjahr 2017 aber wird klar sein, ob Olten zum Spielort in der Saison 2018 wird. Catherine Bloch: «Wir würden sehr gerne in Olten gastieren. Unsere Erfahrungen dort waren ausgezeichnet und Probleme gabs auch keine.» Als Spielort ist wiederum Olten SüdWest vorgesehen. «Ein toller Ort», so Bloch. Und: «Vonseiten der Grundeigentümerschaft gibts keine Schwierigkeiten.» Noch ist das Kind also nicht ganz in trockenen Tüchern, aber: «Wir sind sehr zuversichtlich, in zwei Jahren wieder in Olten zu sein», so Bloch.
Gemäss Adrian Balz, Leiter der städtischen Baudirektion, gibts vor allem hinsichtlich des Grundwasservorkommens vertiefte Abklärungen zu treffen. «Meines Wissens muss eruiert werden, ob die Grabungsarbeiten, die einige Meter in die Tiefe führen, mit dem dortigen Grundwasser- vorkommen in Einklang zu bringen sind.» Diese sollen sich zwei Meter unter dem Boden befinden. Genau dies bestätigt auf Anfrage auch das Amt für Umwelt in Solothurn.
Die bisherigen Angaben der Bauherrschaft würden nicht ausreichen, um dem Vorhaben ohne weiteres zustimmen zu können. «Das will nicht heissen, dass dieses nicht realisiert werden kann», so Claude Müller, aber weitere Informationen über Materialbeschaffenheit, verwendete Grundstoffe, Szenenarien des Rückbaus und einen Plan, wie dem Druck des Grundwassers in einer Tiefe von geschätzten sechs bis acht Metern zu begegnen sei, brauche es schon.
Stadtschreiber Markus Dietler bestätigt, dass Gesuche von Karl’s kühne Gassenschau derzeit am Laufen sind. Und er weiss, dass die Popularität der Truppe sehr gross ist. «Auch die Stadt wird immer wieder angefragt, ob und wann ein nächstes Gastspiel in Olten ansteht.» Die Vorzeichen sind heute etwas andere als damals vor zwei Jahren. Ein Teil von Olten SüdWest ist zwischenzeitlich besiedelt. «Die direkten Anstösser müssen sicherlich in die Bewilligungsüberlegungen eingebunden sein», so Dietler. Das Spektakel zieht bekanntlich wahre Besucherscharen an, und auch der Beizenbetrieb und die Parksituation sorgen allenfalls für Immissionen zu später Stunde.
Derzeit gastiert die Truppe mit «Sektor 1» in Winterthur, wo die Spielzeit nach 93 Vorstellungen und 137'000 Besuchern zu Ende gegangen ist und im kommenden Jahr Mitte Mai wieder aufgenommen wird. Die Produktion gibt sich etwas weniger poetisch als «Silo 8» oder «Fabrikk», aber nicht weniger einfallsreich. Der Welt gehts nämlich dreckig im aktuellen Stück, es regnet gar Müllsäcke vom Himmel.