Olten
Jugend begeistert beim Konzert ihre Grosseltern

Er selbst wäre in diesem Alter nicht fähig gewesen, auf so hohem Niveau zu spielen, sagte ein langjähriger Kantilehrer. Das sagt alles aus über das Jahreskonzert der Jugendmusik und der Tambouren in Olten aus.

Trudi Stadelmann
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Das Aspirantenkorps der Oltner Jugendmusik

Das Aspirantenkorps der Oltner Jugendmusik

PATRICK LUETHY

Es ist eine langjährige Tradition, dass die Jugendmusik Olten kurz vor Ende des Schuljahres zum Jahreskonzert einlädt. So konnte Sandra Rupp Fischer, Leiterin der Musikschule Olten, am Samstag ein zahlreiches Publikum begrüssen. Vor allem Familienmitglieder, Freunde und Bekannte lassen sich diesen Höhepunkt im Jahresprogramm nicht nehmen.

Eröffnet wurde der Abend durch die Tambouren unter der Leitung von Andreas Müller mit dem Stück «Chinderfäscht-Marsch». Weiter ging es mit dem Aspirantenkorps, das rockige und bluesige Klänge zum Besten gab. Die Kinder spielten mit viel Begeisterung. Pascal Fischer und Felix Stuber, Mitglieder des Elitecorps, moderierten den Abend mit viel Humor und sehr routiniert.

Nach einem kurzen Intermezzo des Perkussionsensembles, das von Walter Müller geleitet wird, gaben die Tambouren «Burenmärsche» zum Besten. Ein anspruchsvolles Stück, das aber zeigte, welch hohes Niveau die jungen Musikerinnen und Musiker aufweisen. Sie spielten hoch konzentriert und mit grosser Harmonie.

1. Platz am Jugendmusikfest

In der Pause meinte Heinz Studer, langjähriger Lehrer an der Kanti, er komme wegen der Enkelkinder. Die hohe Leistung sei erstaunlich, er selber wäre in dem Alter wohl kaum fähig gewesen, so zu spielen. Die Jugendmusik Olten hat denn auch beim kantonalen Jugendmusikfest in Grenchen in ihrer Kategorie den 1. Platz belegt. In Anbetracht der Tatsache, dass einige Mitglieder des Elitekorps gleichzeitig für die Matura oder Lehrabschlussprüfung lernen müssen, ist dieser Erfolg hoch einzuschätzen. Auch Susanne Roth, die wegen ihrer Enkelin seit vier Jahren von Luzern nach Olten ans Konzert kommt, ist begeistert. Ihr gefällt vor allem die familiäre Atmosphäre.

Tambouren spielen im Dunkeln

Nach der Pause kam das Elitekorps zum Einsatz. Beim Stück «Arsenal» zeigten die Musikerinnen und Musiker, dass sie die ganz leisen wie auch die lauten Töne beherrschen. Beim darauffolgenden Werk «Schmelzende Riesen» ging es um die schwindenden Gletscher. Ein eindrückliches Musikstück, das einfühlsam und dramatisch gespielt wurde. Im zweiten Teil des Abends durfte Schuldirektorin Sandra Rupp Fischer die Zwanzigjährigen ehren. Die Mitglieder des Elitekorps erhalten zu Beginn des Schuljahres jeweils neue Uniformen. Dass sie sich noch im Wachstum befinden, zeigte sich im Umstand, dass einige beim Jahreskonzert Hochwasserhosen tragen. Dies tut aber ihrem Können keinen Abbruch.

Den «Schlegel- und Reifenmarsch» spielten die Tambouren in der Dunkelheit. Einzig die LED-beleuchteten Schläger waren zu sehen und machten so das Ganze auch optisch zu einem Genuss. Es zeigte auch, wie perfekt die Tambouren harmonieren. Mani Matters «Zündhölzli» und die Zugabe «Sky Falls» zeigten, dass die Jugendmusik verschiedenste Genres beherrscht und machte den Abend zu einem wahren Höhepunkt.