Plogging-Event
Joggend sollen die Hotspots der Stadt Olten sauber werden

Erstmals setzt die Stadt Olten im Kampf gegen Littering auf einen neuen Trend: Plogging. Gemeinsam wird gejoggt und Abfall gesammelt.

Urs Huber
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Initianten von Plogging: René Wernli, Leiter Werkhof, und Nicole Schumacher, Leiterin Administration.

Initianten von Plogging: René Wernli, Leiter Werkhof, und Nicole Schumacher, Leiterin Administration.

Remo Fröhlicher

Eine Premiere in Olten am 18. August? Genau. An diesem Tag, einem Samstag, lädt der Werkhof Olten zum ersten Plogging-Event in der Stadtgeschichte. Plogging ist ein Kofferwort aus den Bestandteilen «plocka upp» (schwedisch aufheben) und Jogging, bei welchem, zumeist organisiert und mit Handschuhen sowie Abfallbehältnissen ausgestattet, das Littering in der Landschaft, in Olten auf den Hotspots bekämpft wird.

Hotspots, Plogging, Littering? Die Schlüsselwörter der Angelegenheit scheinen eine anglofone DNA zu tragen. Nur die Idee des Plogging hat ihren Ursprung in Schweden und macht sich in der Szene seit knapp zwei Jahren mehr und mehr breit. Den kühlen Schweden gehört der Dank. «Gemeinsam joggen und sammeln» nennt sich das im Werkhof. René Wernli und Nicole Schumacher rühren die Werbetrommel für «die saubere Sache», die beim Event herauskommt. Natürlich wird später nicht die ganze Stadt ohne den achtlos weggeworfenen Müll erstrahlen. Aber: «Eines unserer Ziele ist es, die sogenannten Hotspots der Stadt sauberer zu bekommen», sagt René Wernli.

Handschuhe, Müllsack und Co.

Vor ein paar Jahren warens noch die sprechenden Abfalleimer, die in der Stadt und weit darüber hinaus zu reden gaben. Jetzt werden also Jogger gesucht, die mit Handschuhen ausgestattet und mit Müllsack bewehrt durch die Gegend rennen und die neuralgischen Orte von allerlei Unrat befreien.

Plogging-Event

- Samstag, 18. August 2018

- Besammlung: 9 Uhr beim Werkhof Olten

- Kurze Instruktion, ausrüsten mit Handschuhen und Abfallsack

- Rückkehr ca. 10.30/11 Uhr

- Anschliessend kleine Stärkung

Plastikflaschen, Papierfetzen, Aludosen, Zigarettenschachteln, Verpackungsmaterial jedwelcher Art und anderes mehr sollen dorthin kommen, wo sie eigentlich hingehören; in den Kehrichtsack nämlich. «Es ist nicht ganz unwichtig, stets eine neue Idee zu lancieren und auch unsere Jüngsten einzubeziehen», sagt Nicole Schumacher. Die Sensibilisierung für eine saubere Umwelt soll möglichst zeitig beginnen, ist man im Werkhof überzeugt. Denn in Littering-Fragen müsse man immer dran bleiben. Deshalb würden auch Familien bei der Veranstaltung sehr gerne begrüsst.

Die Hotspots? Die üblichen Verdächtigen halt: Ländiweg, Vögeligarten, Hardflue, Kantonsschule, Stadtpark, Schützenmattweg, Bannwald, Siedehofloch und Chessiloch. Ob sich der Einsatz denn auch lohnt? «Wenn dem 18. August eine laue Sommernacht vorangeht, dann sind die genannten Plätze mit Sicherheit ziemlich übersät mit Abfall», sagt Nicole Schumacher.

So etwas wissen die Beschäftigten des Werkhofs aus Erfahrung. Je mehr Menschen sich nämlich draussen in den städtischen Grünzonen aufhalten, desto verschmutzter das Gelände nachher. «Das passiert in den allermeisten Fällen aus Unachtsamkeit, Gleichgültigkeit oder gar Ignoranz», weiss Nicole Schumacher.

Wie viele kommen?

Es ist schwierig abzuschätzen, wie viele laufend und sich bückend am 18. August mitmachen, auch wenn die Verfechter des Plogging darin ein abwechslungsreicheres Training sehen als im üblichen Joggen. Selbst für die administrative Leiterin des Werkhofs liegt vieles im Ungewissen. Klar aber ist, dass sie bei der Aktion aktiv dabei sein wird. «Das muss schon noch gesagt sein: Man braucht dabei nicht durch die Gegend zu rennen wie ein Dauerläufer. Man kanns auch gemütlich nehmen.»

Unter diesen Vorzeichen rechnet sie mit rund 50 Teilnehmenden. Vielleicht werdens auch 100», lacht sie. Die Rückmeldungen, die sie bekommt, sind positiv. Aber ob das für eine Teilnahme reicht? Es wird im Übrigen auch an der Teilnehmerfrequenz liegen, ob die Veranstaltung weiterhin zum Programm des Werkhofs gehört. «Sagen wirs so», meint Nicole Schumacher dann. «Wenn 50 Personen dabei sind, lässt sich der Anlass wiederholen und es folgt eine zweite Auflage.» Andernfalls wird man sich im Rahmen von «Suberi Zyte», dem jährlichen Offensivpaket für eine saubere Stadt, wieder etwas Neues einfallen lassen.

Und die Prominenten?

Natürlich wünscht man sich für den Anlass auch ein paar prominente Vertreterinnen und Vertreter des politischen, gesellschaftlichen und sportlichen Oltens. «Wäre sehr schön, könnte sich die eine oder der andere zur Teilnahme entschliessen», so die administrative Leiterin Werkhof.