Gerichtsentscheid zwang die Gemeinde Gunzgen zur Rückzahlung von gut 33'000 Franken, was die Rechnung 2017 etwas schmälerte. Dennoch schloss die Gemeinde die Rechnung mit einem Ertragsüberschuss von rund 61'000 Franken ab.
Der Ertragsüberschuss von rund 61'000 Franken steht für Gunzger Präzision. Gemeindeverwalter Marco von Arx präsentierte den anwesenden 34 Stimmberechtigten die Rechnung 2017 zügig und freute sich hörbar über die «quasi Punktlandung» beim Steuerertrag, besser könne man fast nicht budgetieren. Dazu muss man wissen, dass das Budget 2017 ein Minus von 45'000 Franken vorgesehen hatte. Die «Schwarze Null», wie Gemeindepräsident Hansruedi Krähenbühl das Ergebnis bezeichnete, wurde begünstigt durch höhere Steuereinnahmen bei den juristischen Personen sowie durch die gut 92'000 Franken mit dem Prädikat «aus früheren Jahren» von natürlicher Personen.
Das Ergebnis wäre noch besser ausgefallen, hätte nicht ein Gerichtsentscheid die Gunzger Behörden auf dem falschen Fuss erwischt worden. Die Gemeinde musste einem Landverkäufer die Grundstückgewinnsteuer in der Höhe von 33'564.05 Franken rückerstatten, weil er innerhalb der nützlichen Frist auf einer anderen Fläche einen Neubau erstellte. Der Beschwerdeführer hatte die Steuer nach der definitiven Veranlagung 2012 bezahlt, gleichzeitig aber Einspruch erhoben und damit ein mehrjähriges Verfahren ausgelöst, das mit dem Gerichtsentscheid im Oktober 2017 sein Ende fand. Das, Zitat von Arx, «leidige Thema» blieb der einzige Aufreger, ein Aufreger indes, der keine Reaktionen hervorrief. Die weiteren Eckpunkte der Rechnung 2017 hielten keine Überraschungen bereit. Auch aus den Spezialfinanzierungen wie Antennen, Abwasser und Abfall resultierten Überschüsse.
Nichts Neues also in Gunzgen. Die Gemeinde surft seit Jahrzehnten auf schwarzen Zahlen und freut sich seit 2005 über ein Pro-Kopf-Vermögen, das stetig steigt. Per Ende 2017 beträgt der Wert 2581 Franken, eine Steigerung von 149 Franken pro Kopf. Der Zuwachs wurde indes begünstigt durch die für einmal gesunkene Bevölkerungszahl, die sich um die Solothurnerzahl auf 1652 (Stichtag 31.12.2017) verringerte.
Unter «Mitteilungen» informierte Krähenbühl die Anwesenden über die Verzögerung der geplanten Veräusserung des gemeindeeigenen Fernsehnetzes, weil ein unterlegener Kaufinteressent Beschwerde eingelegt hat. Fix ist hingegen der Auftritt von Regierungsrat Remo Ankli als Festredner der Bundesfeier. Ebenfalls im August soll in Gunzgen zudem die «Sonne» aufgehen, betrieben vom jetzigen Wirt des Boninger Restaurants St. Urs. «Dann haben wir auch im Dorf wieder eine Beiz, nicht nur auf der Allmend!», freut sich Hansruedi Krähenbühl.