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Iris Schelbert (Grüne) wurde im 1. Wahlgang mit dem besten Ergebnis in den Oltner Stadtrat gewählt. Jetzt will sie auch den Sprung ins Stadtpräsidium schaffen. Die Grünen empfehlen Thomas Marbet für den Stadtrat.
Euphorisiert wirkten sie, die Grünen Region Olten an ihrer Hauptversammlung vom Freitag. Iris Schelbert sagte zu der Frage einer möglichen Kandidatur «Ja, ich will» und machte der blossen Vermutung ein Ende. Sie traue sich zu, dieses Amt auszufüllen, so die im ersten Wahlgang mit solidem Vorsprung am besten gewählte Stadträtin.
Aus dem Wahlprogramm zitierte Schelbert spontan ein paar plakative Aussagen zum persönlich-grünen Intentionsplan: Aus dem Label «Energiestadt Olten» liesse sich mehr machen, die Veloverbindungen seien bezüglich deren Sicherheit zu thematisieren; auch Steuererhöhungen will sie angesichts drohender Sparrunden nicht tabuisieren, ebenso wenig Gebührenerhöhungen. Im Übrigen wolle sie sich in der Exekutive für eine fundierte und gepflegte Diskussionskultur einsetzen, «so wie das heute eigentlich schon der Fall ist.»
Den Auftakt zur Hauptversammlung bildete die kleine Anhörung von Stadtratskandidat Thomas Marbet (SP). Deren Resultat schliesslich: Die Grünen empfehlen den Sozialdemokraten zur Wahl. Auch wenn – wie aus der Runde später zu vernehmen war – der Kandidat sich vornehmlich als Finanzexperte verstehe, lag der Entscheid der Grünen doch im Bereich des Erwarteten. Nicht zuletzt auch deshalb, weil eine Stimme aus der Versammlung zu verstehen gab: «Vielleicht sind die Finanzen dann doch nicht ganz unwichtig!»
Es passte zur ungemein lockeren und heiteren Atmosphäre, dass sich überraschend viele weitere Mitglieder für den Parteivorstand meldeten und selbst das Parteipräsidium wieder definitiv besetzt werden konnte. Mit Myriam Frey Schär und Siv Lehmann als Co-Präsidentinnen ist das Parteischiff wieder auf Kurs. Dem siebenköpfigen Vorstand gehören neu fünf Frauen und zwei Männer an. «Hinsichtlich einer Quote müsste man eigentlich schon intervenieren», sagte einer aus der Versammlung im Spass. Die Grünen jedenfalls zeigten sich nach Runde 1 im Wahlmarathon äusserst agil.