Fasnacht
In Balsthal schlug es zur «Geischterstung»

Am Fasnachtsumzug in Balsthal wurde nicht nur Gespenstisches und Schauriges geboten.

Peter Wetzel
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Impressionen vom Fasnachtsumzug in Balsthal
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Fasnacht in Balsthal

Impressionen vom Fasnachtsumzug in Balsthal

Hansjörg Sahli

Wenn die Geisterstunde auf den sonntäglichen Nachmittag verlegt wird, verliert sie eindeutig von ihrem unheimlichen Image. Was aber am Sonntag am Fastnachtsumzug von Balsthal diesbezüglich geboten wurde, liess hie und da richtige Hühnerhaut aufkommen.

Endlich zeigten sie sich, die Gespenster, Fledermäuse, Vampire, Geister, Spinnen und Sensenmänner, welche sich bis jetzt in den alten Gemäuern von Neu- und Alt-Falkenstein und in den Spalten der Holzfluh verborgen gehalten hatten. Die Höckeler-Clique nahm die Gelegenheit wahr, den Naturpark Thal auf Grund der vielen personellen Probleme gleich zu Grabe zu tragen. Die Gruppe «Sackzemänt» präsentierte eine furchteinflössende Abdankungskapelle mit entsprechendem Personal mit sich. Auch die ganz in schwarz gekleideten Sumpfhüener führten einen geheimnisvollen, halb geöffneten Sarg mit sich herum. Nicht zu beschreiben waren unter andern die bluttrünstigen Burgfräuleins der Jungwacht/Blauring.

Die Grunzer vermochten das Motto auf die politische Seite zu ziehen. «Geistertat im Gemeinderat!» war auf ihrem Wagen zu lesen. Sie bezogen sich auf den von der Gemeindeversammlung verworfenen Kredit von 3 Mio. Franken für einen neuen Kindergarten. «Chindergarte-vo Planig kei Ahnig!» lautete ihr Verdikt.

DJ Gonzo (Daniel Peter), der auf dem Kornhausplatz den Umzug moderierte, durfte aber auch viele Gruppen ansagen, welche Farbe und Bewegung in das Geschehen brachten. Besonders erfreulich und «herzig» anzuschauen waren die vielen Kinder der untersten Primarschulstufe, des Kindergartens und der Kita Falkenburg, welche als Hippi-Gschpängstli, als Fledermäuse oder als kleine Gespenster auftraten. Die Aphronixen überzeugten mit ihrer gespenstischen Tanzeinlagen.

Den zwanzigsten Geburtstag konnten die Macarenas feiern. Ihnen zu Ehren wurde sogar «Happy birthday» angestimmt. Ihr zehnjähriges Bestehen konnte die Clique «Geili Sau» aus Welschenrohr feiern. Sie glänzten mit ihrem schönen «Eskimo-Wagen».

Unübersehbar waren das gigantische Piratenschiff der Fasaukenzunft Niederbipp und die schottische Gruselburg der Parrotheads aus Welschenrohr. Und was wäre der Balsthaler Fasnachtsumzug ohne die zahlreichen Guggenmusiken und Wagenbaugruppen von vor und hinter dem Berg und ohne den Tambourenverein Laupersdorf? Den fulminanten Abschluss machten die Ghostbusters (Chnuppesager) mit ihrem nicht zu überhörenden, blaulichtverströmenden Mobil.