Vier Frauen rufen eine Vernetzungsplattform für Frauen ins Leben, um sich untereinander auszutauschen – heute Abend ist der Startanlass.
Ein Abend, an dem maximal 80 Frauen jeden Alters unter sich sind, um sich auszutauschen und gegenseitig zu stärken: Diese Idee steht hinter «RisingWOMEN», deren erster Anlass unter dem Motto Self-Care heute Freitagabend um 18 Uhr im Bloomell Coffeehouse in Olten SüdWest stattfindet. «Der Abend soll eine Plattform für den Austausch bieten», findet Cinzia Schmuziger, eine der vier Organisatorinnen. Eine Familienberaterin, eine Psychologin und eine Naturheilpraktikerin bringen ihre Perspektive zum Thema ein. Rund halbstündige Pausen zwischen den Redebeiträgen bieten Platz für den Austausch der Besucherinnen untereinander.
Verschiedene Ausstellerinnen bieten etwa Bücher oder Naturkosmetik an. Dazu gibt es ein «Flying Dinner», bei dem die Gänge des Abendessens an verschiedenen Orten im Raum gegessen werden. «Wir haben Self-Care als erstes Thema gewählt, weil wir bei uns selbst anfangen wollen», erklärt Mitorganisatorin Angi Ringgenberg. «Es geht darum, zu sich selbst zu schauen und für sich einzustehen.»
Initiiert hat die Veranstaltung Désirée Di Santo. Ursprünglich wollte sie im Sommer einen Kick-off-Anlass für die «Yoga für Mamas»-Kurse organisieren, die sie in ihrem Yoga-Studio in Wangen bei Olten anbietet. Sie wandte sich an Nicole Kohler und Angi Ringgenberg, Geschäftsführerinnen im «familienfreundlichsten Lokal der Region», wie Di Santo das Bloomell Coffeehouse bezeichnet.
Zusammen entwickelten sie die Idee weiter, verschoben den Abend in den Herbst und öffneten ihn für alle Frauen. «Wir möchten eine Plattform in Olten bieten, die Frauen im starken Rückhalt der Gruppe wachsen lässt. Miteinander statt nebeneinander», erklärt die Initiantin. Schmuziger, selbstständig tätig und spezialisiert auf Positionierungen für Gründer und Start-ups, kümmerte sich um das Marketing und die Kommunikation.
«Wenn Probleme geteilt werden, werden sie kleiner und weniger gespenstisch», findet Di Santo. Grund genug, dass am Abend auch Tabuthemen angesprochen werden dürfen. «Frauen sind komplexe Wesen, was vielen von uns noch nicht bewusst ist und noch zu wenig als Stärke betrachtet wird», sagt sie. Auch der weibliche Zyklus und die emotionalen Schwankungen, die damit verbunden sein können, sollen angesprochen werden. Wichtig ist ihnen die Altersdurchmischung: «Ältere Frauen haben viel Weisheit, die sie weitergeben können. Das kann denjenigen helfen, die vielleicht selbst kein Grosi mehr haben», findet Ringgenberg. Die jüngste Frau, die bisher ein Ticket kaufte, ist 19, die älteste bereits Grossmutter.
«Es gab wahnsinnig viel Resonanz von Frauen, die zu einem Frauennetzwerk in der Region beitragen wollen», erzählt Ringgenberg. Dass dieses Frauennetzwerk gerade im Jahr des Frauenstreiks lanciert wird, ist allerdings Zufall. «Unser Event hat keinen feministischen Touch», stellt Schmuziger fest. «Wir wollen die Frauen darin bestärken, selbst etwas zu ändern», findet Di Santo. «Wenn sich zum Beispiel eine Frau schon lange selbstständig machen will, soll sie am Schluss des Abends aus der Tür laufen und sich denken: Das mache ich jetzt.»
Dass an einem späteren Anlass Männer dabei sein dürfen, schliessen die Organisatorinnen nicht aus. Reaktionen löste auch der Ticketpreis von 70 Franken aus. «Wir verstehen, dass das für manche Frauen zu teuer ist», sagt Ringgenberg. Der Preis soll lediglich die Kosten decken und wird nicht an jedem Anlass so hoch sein. «Falls wir Gewinn machen, wird dieser in weitere Events investiert oder an eine gemeinnützige Organisation gespendet.»
Diese Plattform wollen die vier Frauen regelmässig bieten. «Wir planen, jeweils im Frühling und im Herbst einen Anlass in dieser Art durchzuführen», sagt Di Santo.
Hinweis
Programm und Tickets für den Anlass gibts auf der Facebook-Seite «RisingWOMEN»