Fussball
Im Moment ist der FC Olten handlungsunfähig – im schlimmsten Fall droht die Auflösung des Klubs

Der FC Olten ist nach den Rücktritten von Präsident Roger Grimm und Vizepräsident Jean-Robert Décaillet seit zwei Wochen ohne Führung. Ad interim wird der Klub von den ehemaligen Präsidenten Claudio Richard und Bruno Misteli geleitet.

Raphael Wermelinger
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Der ehemalige FC Olten Präsident Claudio Richard leitet zur Zeit zusammen mit Bruno Misteli den Verein.

Der ehemalige FC Olten Präsident Claudio Richard leitet zur Zeit zusammen mit Bruno Misteli den Verein.

Bruno Kissling

Innerhalb der kommenden zwei Wochen wird eine ausserordentliche General-versammlung einberufen. An dieser sollen die vakanten Ämter im Vorstand neu besetzt werden. «Jemand muss es machen», stellt Richard, der sein Amt im Juli an Grimm übergeben hat, klar. Finden sich keine willigen Leute für den neuen Vorstand, droht sogar die Auflösung des Klubs.

Gestern Abend fand eine Sitzung statt mit Spielern der ersten, zweiten und dritten Mannschaft sowie den Senioren und Veteranen. Richard hoffte, dass sich der eine oder andere für einen Posten im Vorstand interessiert. «Wir werden Klartext reden. Es geht darum, den Verein am Leben zu erhalten.» Und schliesslich stehe der FC Olten wegen der grossen Nachwuchsabteilung auch in einer gewissen Verantwortung.

Den Karren aus dem Dreck ziehen

Bis zur ausserordentlichen GV ist der FC Olten handlungsunfähig. Alle Verträge mit Trainern und Spielern hat Ex-Präsident Grimm eigenmächtig unterschrieben. Womit sie ungültig sind. Cheftrainer Komornicki zum Beispiel hat für seine Arbeit noch keinen Lohn gesehen. Das wird bis zur GV so bleiben. Vorher verfügt beim FC Olten niemand über die Berechtigung, neue Verträge zu unterzeichnen.

Dies wurde den Trainern und Spielern mitgeteilt, sagt Richard: «Es gibt zwei Optionen. Entweder davonzulaufen oder den Karren aus dem Dreck zu ziehen.» Die Trainer und der Grossteil der Spieler entschieden sich bis jetzt für die zweite Variante. Wie der FC Olten in der Causa Roger Grimm weiterfährt, wird sich auch erst nach der GV zeigen. Grimm selber will sich zu seiner rund zweimonatigen Amtszeit weiterhin nicht äussern.