Der Frauenchor Happy Singers gab an seinem Jahreskonzert in der katholischen Kirche in Fulenbach Hits von Schweizer Liedermachern und Songschreibern.
Die Happy Singers wählten für ihren Auftritt am Jahreskonzert in der katholischen Kirche Fulenbach das Motto «Swiss Made». Damit war das Thema vorgegeben. Unter der Leitung von Conrad Heusser nahmen sie das Publikum mit auf eine musikalische Reise durch fünfzig Jahre Schweizer Musikgeschichte. Und diese ist erstaunlich lebendig. Die Kreativität von einheimischen Liedermachern, Schlagerbarden und Rocksängern kennt keine Grenzen. Sie erfanden eingängige Melodien und produzierten unzählige Ohrwürmer. Der Chor gab eine erfrischende Kostprobe davon.
Die erste Adresse unter den schweizerdeutschen Singer-Songwritern ist natürlich Mani Matter. Die Happy Singers bauten denn auch nicht weniger als vier Lieder des Berner Troubadours in ihr gut einstündiges Programm ein. Dabei zeigte sich einmal mehr die Qualität – swiss made eben – von Matters Werken. Sie sind vom Text her kleine Geschichten, die der Doyen der Mundartlieder auf Kleinkunstbühnen vortrug und sich dabei mit seiner akustischen Gitarre sparsam, con poco rubato, begleitete.
Zudem war es die Entdeckung an diesem Konzert, dass gerade weil Matter seine Lieder derart karg inszenierte, sie sich besonders gut dazu eignen, in einen mehrstimmigen Chorsatz umgeschrieben zu werden. Vom Nonsens-Song «I han en Uhr erfunde» bis zum «Är isch vom Amt ufpotte gsi» bearbeitete Dirigent Conrad Heusser die Lieder neu und goss die Melodien in eigene Arrangements für die knapp dreissig Sängerinnen um. Er probierte dabei stilistische Variationen aus, vom epischen Choral bis zu rockigen Rhythmen. Und beim witzigen «Der Ferdinand isch gschtorbe» ahmten die «Happy Singers» das brünstige Gemiaue des Moudis nach.
Das Programm eröffnete der Chor allerdings mit einem schriftdeutschen Schlager, dem «Konjunktur-Cha-Cha-Cha» vom Hazy Osterwald Sextett. «Gehn sie mit der Konjunktur, gehn sie mit, gehn sie mit, gehn sie mit auf diese Tour...» Anschliessend zeigten die Happy Singers eine Auswahl des reichen musikalischen Schaffens.
Da durfte Toni Vescolis «Heavenly Club» ebenso wenig fehlen wie Polo Hofers «Kiosk» oder Schöre Müllers «Louenesee» und «Manhatten, män hätten oder nöd» von Wortspieler Bligg. Bei «Chasch mers gloube» von Hanery Amman agierte Chorleiter Heusser gar als Solist. Im ganzen Programm wurden die Frauenstimmen untermalt vom angenehm dezenten Spiel der Happy Band, bestehend aus dem Keyboarder Ueli Trautweiler und den Schlagzeuger Kaspar Ritz. Durch das Programm führten Lotti Dähler und Rita Borner. Das Publikum in der fast gefüllten Kirche durfte ein buntes Programm von klangvoll gesungenen Liedern erleben und dankte dem Chor mit lang anhaltendem Applaus, sodass die Happy Singers den erfolgreichen Eurovisionssong «Io senza te» von Peter Reber als Zugaben ein weiteres Mal singen mussten.