Mit 1103 zu 307 Stimmen spricht sich Hägendorf für die Sanierung des Hallenbades aus. Die Stimmbeteiligung lag bei 45,4 Prozent.
1410 Antworten wurden gezählt auf die Frage, ob man in Hägendorf einer umfassenden Sanierung des Hallenbades/Lernschwimmbeckens zustimme und dafür einen erforderlichen Kredit von brutto 3,4 Millionen Franken sprechen wolle. Von den 1410 Stimmen beantworteten deren 1103 die Frage mit Ja, 307 Stimmen standen für ein Nein. Oder anders ausgedrückt: 78 Prozent hiessen die Vorlage gut. Die Stimmbeteiligung lag bei 43,5 Prozent.
«Der Entscheid freut mich», so Gemeindepräsident Andreas Heller auf Anfrage. «Auch in seiner Deutlichkeit.» Im Dorf war das Projekt eigentlich nie bestritten gewesen. Deshalb ist der Gemeindepräsident über den Entscheid auch nicht wirklich überrascht. «In aller Regel sickert bei einer Opposition ab einer gewissen Grösse schon etwas durch», fügt Heller hinzu. Aber in der Hallenbadfrage sei’s sehr still geblieben. Deshalb Heller im Resümee: «Das Resultat freut mich, aber überrascht mich nicht sehr.»
Noch in diesem Jahr wird mit der Sanierung des Hallenbades begonnen. 3,4 Millionen Franken sind dafür veranschlagt. Das ist rund das Doppelte von dem Betrag, der bereits 10 Jahre zuvor in einer ersten Kostenberechnung eruiert worden war. Zwischenzeitlich aber trat der Bedarf an einer Asbestsanierung auf den Plan, was die Kosten merklich in die Höhe schnellen liess.
Das Hallenbad als Teil der dörflichen Infrastruktur war vom Gemeinderat in seiner Abstimmungsbotschaft auch als Standortvorteil bezeichnet worden. Hallenbäder gelten in aller Regel als Kostentreiber. Vor sechs Jahren hatte Kestenholz entschieden, das dortige Hallenbad zu schliessen, aus Kosten- und Platzgründen. Jahre zuvor schon hatte sich Härkingen von seinem Hallenbad verabschiedet. Nicht so Hägendorf: «Der Gemeinderat ist der Ansicht, dass sich diese Investition im Sinne des Ausbildungs- und Kulturangebotes für Hägendorf lohnt», liess sich Heller im Vorfeld der Abstimmung in dieser Zeitung zitieren. Der Bevölkerung ist die Sache etwas wert. Auch die jährlichen Gesamtkosten von gut 330000 Franken für Betrieb und Unterhalt vermochten nicht zu schrecken.
Das Hallenbad in Hägendorf ist über 40-jährig und zwingend sanierungsbedürftig. Mit der jetzt ermöglichten umfassenden Sanierung ist ein Fortbestand des Bades in technischer Hinsicht für die nächsten 15 bis 20 Jahre gesichert, die Baute als solche gar für 20 bis 30 Jahre.
Bei einem Volksnein wäre auch eine Umnutzung der Räumlichkeiten in Frage gekommen. Die Nutzung im schulähnlichen Betrieb für Musikschule, Schulsozialarbeit oder Jugendarbeit, allenfalls auch als Kletterhalle. Auch an einen möglichen Rückbau hatte der Gemeinderat gedacht. Allerdings hätte auch der mit einer Viertelmillion Franken zu Buche geschlagen.
Nun beginnen im Sommer die Sanierungsarbeiten. Im Herbst 2021 wird die Anlage wieder eröffnet.