Hägendorf
Himmel und Hölle rücken näher: Der Themenweg auf dem Allerheiligenberg könnte bald gebaut werden

Der Verein Pro Allerheiligenberg hat letzte Woche das Baugesuch für den Themenweg «Himmel und Hölle» eingereicht. Dieser soll durch unbekannte Teile des Allerheiligenbergs führen und den Besuchenden das Gebiet näherbringen.

Sophie Deck
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Zu den Wanderwegen auf dem Allerheiligenberg könnte bald noch einer dazukommen.

Zu den Wanderwegen auf dem Allerheiligenberg könnte bald noch einer dazukommen.

Bruno Kissling

Gehen sie in den Himmel oder in die Hölle? Am Startpunkt des geplanten Themenwegs «Himmel und Hölle» sollen Spaziergängerinnen und Spaziergänger sich entscheiden können. Der Weg soll bald in zwei Richtungen über den Allerheiligenberg führen - einmal Richtung «Himmel», einmal Richtung «Hölle».

Seit 2018 ist der Themenweg bereits in Planung, doch nun rückt die Verwirklichung ein Stück näher: Die Stiftung Pro Allerheiligenberg, die das Projekt betreut, hat nämlich letzte Woche bei der Gemeinde Hägendorf ihr Baugesuch eingereicht.

Das bedeutet nun: Wenn es keine Einwände mehr gibt und die Bewilligung erteilt wird, könnte man in absehbarer Zeit mit dem Bau beginnen.

Vergessene Namen und unbekannte Orte

Die Stiftung Pro Allerheiligenberg möchte das Gebiet für Wanderlustige spannender machen. Die Idee für den Themenweg kam den Mitgliedern durch alte Ortsbezeichnungen: Auf dem Allerheiligenberg gibt es zwei Landschaftsteile, die jeweils einst die Namen «Himmelrich» und «Höll» trugen. Man nennt solche Abschnitte «Flure».

Diese beiden Flure bilden je eine Endstation des kreisförmigen Weges. Pro Allerheiligenberg möchte den Besuchenden damit einen Teil des Gebietes näherbringen, der nicht so bekannt ist, dies im Gegensatz zur Teufelsschlucht oder dem Belchen.

Das Thema von Himmel und Hölle soll an allen 13 Stationen des Weges aufgenommen werden - in manchen direkt, in anderen durch Verzierungen an den Geräten. So plant die Stiftung zum Beispiel eine Windharfe, eine Himmelsschaukel (Ritiseili) und eine Fegefeuer-Station.

Das Konzept ist klar, doch der Weg bis zum Baugesuch sei anstrengend - und vor allem teuer - gewesen, erzählt Ruedi Studer, Vorstandsmitglied der Stiftung Pro Allerheiligenberg und Bürgergemeindepräsident von Hägendorf: «Wir haben uns Mühe gegeben und schon im Voraus alle Gruppen, die vom Projekt betroffen sind, zu einem Gespräch eingeladen.»

Damit meint Studer zum Beispiel den Jagdverein Hägendorf-Bölchen. Die Jäger hatten anfänglich Bedenken geäussert, der Weg könnte den Gämsen den Rückzugsort nehmen. Inzwischen habe die Planerin die Route entsprechend geändert, so Studer. Und die Stiftung bleibe auch weiterhin mit den Gruppen in Kontakt, um alles zu klären.

Das andere grosse Thema war von Anfang an das Geld. Bereits jetzt hätte die Stiftung laut Studer weit über 100'000 Franken ausgegeben für Beratung und Planung - und dabei ist noch nichts gebaut. «Das Projekt kostet einfach ein Schweinegeld», sagt er klagend.

Die Projekt-Planerin hat für das Baugesuch die Kosten des gesamten Projekts geschätzt. Sie betragen voraussichtlich 450'000 Franken. Der Unterhalt des Weges für 20 Jahre ist dabei inbegriffen.

Pro Allerheiligenberg kann diese Summe zwar aus ihrer eigenen Tasche vorschiessen, jedoch brauche es später unbedingt Sponsoren. «Wir haben nicht unendlich Geld. Wenn wir das alles selber bezahlen, sind wir nachher pleite», erklärt Ruedi Studer.

Crowdfunding sei für die Stiftung nie die erste Wahl gewesen. Das Geld solle von Stiftungen und Clubs kommen, wie zum Beispiel vom Lotteriefonds Solothurn. Doch darum würden sie sich konkret kümmern, sobald der Bau bewilligt sei. «Schliesslich will niemand ein Projekt sponsern, das vielleicht gar nicht zustande kommt», sagt Studer.

Ritiseili, Feuerstelle und Kapelle als erster Schritt

Er selbst scheint aber zuversichtlich, dass der Bau des Themenwegs «Himmel und Hölle» gelingen wird. «Eigentlich haben wir alles geklärt. Wir sollten bauen dürfen.»

Allerdings nicht alles auf einmal: Für den Anfang wäre der Bau des Ritiseili, der Feuerstelle und der Kapelle geplant. Damit möchte die Stiftung vor den Sommerferien noch beginnen - und danach weiter schauen, auch im Hinblick auf Sponsoren.

«Alles Schritt für Schritt», sagt Studer. «Wir wussten von Anfang an, dass die Realisierung des Projekts eine Weile dauern würde.» Ob die Stiftung den ersten Schritt bald machen kann, wird sich Ende April, nach Bewertung des Baugesuchs, zeigen.

Ausblicke vom Allerheiligenberg:

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Bruno Kissling