Olten
Gute Sicht auf die Manege, schlechte Nachricht für Zirkusfreunde: Knie bleibt für eine Saison aus

Die neue Zeltkonstruktion des Zirkus Knie bietet zwar eine bessere Sicht auf die Manege, nimmt aber auch mehr Platz ein. Da die Grösse des Schützenmatte-Areals nicht mehr ausreicht, muss der Nationalzirkus heuer in Olten seinen Gastauftritt sausen lassen.

Urs Huber
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Sarah Kunz

Weil der Zirkus Knie 2018 mit einer neuen Zeltkonstruktion auf Tournee geht, ist der Platz auf der Schützenmatte in Olten zu klein geworden. Dies meldet die «Neue Oltner Zeitung» (NOZ) auf ihrem Internetportal. Der Nationalzirkus verzichte deshalb in der heurigen Saison auf ein Gastspiel in Olten.

Bogen statt Masten

«Der Zirkus Knie startet mit einer neuen Zeltkonstruktion in die neue Saison», bestätigt Silja Hänggi von der Medienstelle des Nationalzirkus auf Anfrage. Weil dabei eine Konstruktion zum Einsatz kommt, in welcher ein Bogen ausserhalb des Zeltbereichs die statische Funktion zweier Masten übernimmt, reicht der Platz auf der Schützenmatte nicht mehr aus. Vorteil? «Auf Masten zu verzichten bedeutet für die Zirkusgäste eine bessere Sicht auf die Manege», so Hänggi weiter, kann die Zirkusfreunde aber beruhigen.

Der Gastspielunterbruch soll lediglich ein Jahr gelten. Entsprechende Abklärungen seien im Gange, fürs Jahr 2018 allerdings habe kein alternativer Standort gefunden werden können. «Welche alternativen Plätze dies genau sind, können wir zum heutigen Zeitpunkt nicht sagen», so Hänggi weiter.

Dass Knies Gastaufenthalt im laufenden Jahr auf der Kippe steht, stand bereits im Spätherbst letzten Jahres fest, wie Franco Giori, Abteilungsleiter Ordnung und Sicherheit der Stadt, auf Anfrage erklärt. Das Problem sei entstanden, nachdem das Zirkuszelt in Bellinzona beim Abbau von einer Windböe zu Boden geworfen wurde. Wie die Luzerner Zeitung damals berichtete, habe der «Sturm das Zelt des Zirkus Knie zum Einsturz gebracht.»

Die Vermutung, wonach fürs laufende Jahr auch ein Knie-Standort in Olten SüdWest geprüft worden sei, bestätigt Giori. Das Problem dort: Bekanntlich ist das Gelände durch die Produktion von Karls kühner Gassensschau belegt. Und dies wird gemäss Giori auch im Jahr 2019 noch der Fall sein.

Wo sind die Alternativen?

Die Verantwortlichen von Karls kühner Gassenschau hätten sich eine Belegung durch den Zirkus vorstellen können, so Giori weiter, was Silja Hänggi im Übrigen bestätigt. Dessen Stellplatz wäre dort zu liegen gekommen, wo die Besucher der kühnen Gassenschau jeweils ihre PW’s parkieren. Allerdings seis halt auch eine Frage der dort fehlenden Infrastrukturanlagen, so Giori. Und Hänggi meint: «Es wäre aus logistischen Gründen schwierig gewesen, beide Veranstaltungen parallel durchzuführen.»

Nun stellt sich die Frage, wo denn der Nationalzirkus auf dem Platz Olten allenfalls im kommenden Jahr gastieren wird. «Ausser Olten SüdWest gibts auf Stadtgebiet zur Schützenmatte für eine Veranstaltung dieser Grösse kaum eine Alternative», so Giori. Beim Knie ist man zuversichtlicher: «Wir analysieren jedoch Möglichkeiten für 2019.»