Am Dienstag öffnete in Olten der erste rein vegane Bioladen «Grünland» seine Türen. Bereits am Morgen des Eröffnungstages wollen viele neugierige Kunden das Sortiment im Geschäft an der Solothurnerstrasse erkunden. Ein Augenschein vor Ort.
Trotz Bauarbeiten wenige Meter vor dem Eingang haben bereits am Morgen des Eröffnungstages zahlreiche neugierige Kunden den Weg an die Solothurnerstrasse 15 gefunden.
In den Regalen soll sich alles finden, was das Veganer-Herz begehrt: «Unser Ziel ist es, dass die Kunden hier ihren Wocheneinkauf erledigen können und nicht in vier verschiedene Läden müssen, weil sie Wert auf Nachhaltigkeit legen,» erklären die Betreiber Nadja Nyffeler und Simon Kiefer das Konzept.
So findet man hier nicht nur Grundnahrungsmittel, Tofu und vegane Schoggi, sondern auch Haushaltsartikel, Hygieneprodukte und sogar Kochbücher. Ein grosses Sortiment an frischem Gemüse und Früchten, daneben Behälter mit roten Linsen, 3-Korn-Flocken, getrockneten Mangos und anderen Produkten zum selber abfüllen. Behälter oder Säckli zum Abfüllen der gewünschten Produkte bringt man entweder selber mit oder kauft sie gleich im Laden. Auch Brot wird hier verkauft. Dieses kommt von der Vebo Oensingen.
In der Lounge kann man in den diversen Büchern zum Thema Nachhaltigkeit schmökern oder sich Rezeptideen aus den veganen Kochbüchern holen. Der Kaffee oder das Wasser, das man dazu trinkt, sind gratis, ein Kässeli steht aber bereit. Damit werden nicht einfach nur die Unkosten gedeckt, die Spenden dienen einem guten Zweck. Das Projekt dieses Monats: Die «Villa Kuhnterbunt», ein Lebenshof für Kühe.
Die Kundschaft ist neugierig, stellt viele Fragen zum Sortiment. Ganz zur Freude der Nadja Nyffeler und Simon Kiefer: « Das Feedback der Kunden ist für uns besonders wichtig. Nur so können wir uns stets verbessern und genau die Produkte anbieten, die gewünscht sind.» Die Kunden zeigen sich sehr zufrieden, so auch Johanna Blindow aus Olten: «Ich finde es toll, dass man hier vieles ohne Verpackung einkaufen kann.»
Ein Konkurrenzkampf zwischen den nun drei Bioläden in Olten scheint nicht zu bestehen, so Nadja Nyffeler. «Mit Bioland haben wir uns schon im Vorfeld in Verbindung gesetzt, um zu zeigen, dass wir in der Stadt niemandem Kunden abwerben wollen und dass von unserer Seite her auch eine Zusammenarbeit möglich wäre.»
Auch im Müller Reformhaus Vitalshop zeigt man sich gegenüber dem neu eröffneten Geschäft aufgeschlossen. Filialleiterin Helene Hagmann ist neugierig auf das Sortiment und sieht keine Konkurrenz: «Wir decken grundsätzlich ein anderes Angebot ab. Grünland bietet neben Grundnahrungsmittel frisches Gemüse. Hier finden sich dafür zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel. Grossverteiler bieten ja auch Bioprodukte und ein veganes Sortiment an, doch wünschen sich viele Kunden eine individuellere Beratung.»
Nadja Nyffeler, ursprünglich aus Starrkirch-Wil, arbeitet neben Grünland auch als Kindergärtnerin. «Finanziell funktioniert das so, es war aber schon eine Umstellung», erzählt sie. Das Projekt, einen eigenen Laden zu eröffnen, sei für beide eigentlich aus dem Bedürfnis heraus entstanden, nachhaltige, vegane Bioprodukte an einem einzigen Ort einkaufen zu können. «Es ist uns sehr wichtig, dass wir hinter den Produkten stehen können und dass die Lieferanten unsere Werte teilen.»
Dank dem Verein «Olten im Wandel» seien sie schnell mit Gemüselieferanten in Kontakt gekommen, unter anderem soll in Zukunft auch der Buechehof Gemüse liefern.