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Nach dem ausserordentlich guten Vorjahresergebnis schliesst die Jahresrechnung 2018 der Gemeinde Gretzenbach mit einem budgetierten Verlust von 226'968 Franken wie erwartet negativ ab.
Das Jahresergebnis des vergangenen Jahres ist zwar eine Punktlandung; bezüglich der Entwicklung der Steuerkraft allerdings eher enttäuschend, teilt die Gemeinde mit. Beunruhigend sei ausserdem das weiterhin starke Anwachsen der Bildungs- und Sozialhilfekosten. Mit dem Jahresverlust werde das Eigenkapital zudem auf 1,6 Mio. Franken reduziert.
Die Gretzenbacher werden am Montag, 3. Juni, an der Gemeindeversammlung über die Jahresrechnung befinden. Und so sieht sie im Detail aus: Der Steuerertrag von 8,169 Mio. Franken stagniert und ist knapp 100'000 Franken über dem Budget. Die Mehrkosten bei der Bildung (188'000 Franken) und beim Sozialen (137'000 Franken) konnten mit teilweise deutlichen Budgetunterschreitungen ausgeglichen werden. Der Cashflow von 480'000 Franken (5,2 Prozent) verdoppelt sich, vermag aber die Abschreibungen von 707'000 Franken nicht zu decken. Dank deutlich tieferen Investitionen von 1,082 Mio. Franken fällt der Finanzierungsfehlbetrag mit 603'000 Franken ebenfalls tiefer aus als erwartet. Demzufolge verändert sich das Pro-Kopf-Vermögen von 176 Franken in eine Nettoschuld von 276 Franken.
Nach Jahren des Anstiegs verringert sich der Steuerertrag gegenüber dem Vorjahr um 190'000 Franken, was hauptsächlich durch den Wegfall einiger bedeutender Steuerzahler bei den natürlichen Personen begründet ist. Die Erträge der juristischen Personen steigen leicht auf 625'000 Franken an.
Die grössten Kostenfaktoren finden sich weiterhin bei der Bildung mit 4,3 Mio. und beim Sozialen mit 2,7 Mio. Franken. Beide Bereiche schliessen deutlich über den Budgets ab.
Bei der Bildung sind es vor allem die externen Schulkosten sowie die Sonderschulkosten, die mit Budgetüberschreitungen von 165'000 Franken den grössten Anteil ausmachen. Bei der sozialen Sicherheit sind es die weiterhin steigenden Sozialhilfekosten, die das Budget um 120'000 Franken überschreiten.
Dank konstanter Budgetdisziplin der Kommissionen schliessen praktisch alle übrigen Dienststellen insgesamt 252'000 Franken unter ihren Budgets ab. Die grössten Einsparungen sind bei der Verwaltung, dem Verkehr und beim Finanzergebnis zu verzeichnen. Bei Letzterem wirkt einerseits das günstige Zinsumfeld positiv und anderseits das hohe Ergebnis aus den Verzugszinsen.
Alle gebührenfinanzierten Spezialfinanzierungen schliessen positiv ab. In der Wasserrechnung kann das Eigenkapital dank einem Cashflow von 293'000 auf 417'000 Franken gestärkt werden. Der Wasserverbrauch steigt auf 250'000 m3. Die Abwasserbeseitigung erreicht einen Cashflow von 62'000 Franken und verfügt über Eigenmittel von 1,5 Mio. Franken. Die Betriebskosten der ARA belaufen sich auf 282'000 Franken. Die Abfallbeseitigung zeigt einen Cashflow von 22'000 Franken und erhöht die Eigenmittel auf 9000 Franken. Gegenüber dem Vorjahr nehmen die Abfuhrmengen Kehricht und Grüngut um 2 Prozent zu, während Papier und Altglas um 6 Prozent abnehmen.
Die Investitionsrechnung schliesst mit Netto-Ausgaben von 1,082 Mio. Franken deutlich unter dem Budget ab; die nicht ausgeschöpften Kredite werden auf das Folgejahr verschoben. Investiert wurde 2018 vor allem in Gemeindestrassen, Wasserversorgung, Kanalisation, Schulliegenschaften und Feuerwehr. (MGT)