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Die Raiffeisenbank Olten (RBO) ist sowohl finanziell als auch personell auf gewünschtem Kurs. An ihrer 111. Generalversammlung wurden mit Christina Meier und Andrea Stäuble Dietrich gleich zwei Nachfolgerinnen von Paul Sutter gewählt.
Die Raiffeisenbank Olten (RBO) macht grosse Sprünge: An ihrer 111. Generalversammlung schnellte die Frauenquote im Verwaltungsrat gleich von null auf einen Drittel. Die rund 930 in der Stadthalle anwesenden Mitglieder wählten nach der Demission von Paul Sutter mit den beiden Oltnerinnen Christina Meier und Andrea Stäuble Dietrich gleich zwei Nachfolgerinnen.
Damit ermöglichten sie die Einlösung des Frauen-Wahlversprechens vor einem Jahr und füllten auch noch eine seit sechs Jahren bestehende Vakanz. Präsident Andrej Golob, Andreas Frey, Rolf Schmid und Rudolf Loosli wurden in ihren Ämtern bestätigt.
Obwohl Barbara Frei Salvetti für die Frauen einst schon den Weg in den Verwaltungsrat gebahnt hatte, kam die RBO mit der Doppelwahl noch zu einer Premiere. Die selbstständige Rechtsanwältin Andrea Stäuble Dietrich und Christina Meier, die Leiterin Nachhaltigkeit bei der SBB, überzeugten den Verwaltungsrat, gleich zwei Kandidatinnen zu nominieren. «Zwei Frauen sind eine Bereicherung für den Verwaltungsrat», gratulierte der altersmässig abtretende Paul Sutter den Gewählten. Personell blickte die RBO überhaupt auf ein glücklicheres Jahr als auch schon zurück: Nach Turbulenzen in der Bankleitung kehrte Ruhe ein und im 30-köpfigen Personal ging die Fluktuationsrate massiv zurück.
Verwaltungsratspräsident Andrej Golob zeigte den Genossenschaftern auf, dass die RBO ihrer gesunden Wachstumsstrategie mit dem Ausbau des Anlage- und Firmenkundengeschäfts treu bleiben wolle. Um im Zeitalter der Digitalisierung den Kundenwünschen gerecht zu bleiben, hegt sie auch Umbaupläne für den Sitz an der Ringstrasse 15. Dass die RBO die Gunst der Kunden geniesst, bewies die 2017 lancierte Mehrfachzeichnung von Anteilscheinen mit einer Verzinsung von 2,5 Prozent, welche 8 Millionen Franken zusätzliches Eigenkapital ergab.
André Schaad erläuterte den Mitgliedern als Vorsitzender der Bankleitung zum ersten Mal die einzelnen Posten der Erfolgsrechnung, die mit einem neuen Rekord-Jahresgewinn von 880 108 Franken abschloss (siehe Tabelle). Erfreulich entwickelte sich auch das Depotvolumen. Trotz zwei neu geschaffenen Stellen verbesserte sich auch das Verhältnis von Aufwand und Ertrag. «Wir haben die Prozesse im Griff», bilanzierte André Schaad.
Teilhaben an ihrem Erfolg lässt die RBO mit ihrer diesjährigen Vergabe die Schulskilager aller Gemeinden im Geschäftskreis. Dafür übergibt sie den Verantwortlichen von Olten, Trimbach, Hauenstein-Ifenthal, Wisen und Aarburg Checks über 12'000 statt wie üblich 10'000 Franken. Die Summe und der Verteilschlüssel bemessen sich nach der Anzahl durchgeführter Skilager in den Schulgemeinden.
Schon vor dem Auftritt der Theater-, Multimedia- und Artistik-Truppe Coloro entpuppte sich die GV der RBO einmal mehr als Anlass mit hohem Unterhaltungswert. Dafür sorgte nicht nur die fast obligate Enthaltungsstimme bei allen an sich unbestrittenen Geschäften. Auch die Wortmeldung von SVP-Kantonsrat Rolf Sommer gehört quasi zum festen Programm. Recht geben konnte ihm Andrej Golob jedoch einzig in seinem Missfallen zur nationalen Raiffeisen-Geschichte rund um Ex-CEO Pierin Vincenz.
Dass Sommer nicht die Gelegenheit gehabt habe, das inhaltlich im Übrigen nicht gerügte Protokoll der letzten GV vollständig einzusehen, bestritt er ebenso wie die Forderung, dass dieses zu genehmigen sei. Stillschweigen genüge als Einverständnis. Nur noch Kopfschütteln löste bei den RBO-Vertretern die Behauptung Sommers aus, wonach die Bank keine Couverts mehr mit Zahlungsaufträgen entgegennehme.