Stadt Olten
Gibt es bald einen Generationenspielplatz im Stadtpark?

Im Oltner Stadtpark soll ein Generationenspielplatz entstehen. Simone Scholtz hat mit Mitteparteien eine Volksmotion eingereicht: «Die vielen positiven Reaktionen haben mich bestärkt, dass unser Anliegen bei den Bewohnern der linken Aareseite ein Bedürfnis ist.»

Fabian Muster
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So präsentiert sich derzeit der Kinderspielplatz im Stadtpark. Die Initianten wollen die Spielfläche Richtung Altersheim Stadtpark verschieben.

So präsentiert sich derzeit der Kinderspielplatz im Stadtpark. Die Initianten wollen die Spielfläche Richtung Altersheim Stadtpark verschieben.

Bruno Kissling

Viele öffentliche Spielplätze in der Stadt Olten haben auch schon bessere Tage gesehen. Zurzeit stehen laut Budget 2017 für den jährlichen Unterhalt der neun öffentlichen Spielplätze 5000 Franken zur Verfügung. Für Simone Scholtz ist das «viel zu wenig» und mit ein Grund, wieso einige Spielplätze wie etwa jener bei der Römermatte in ihren Augen nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprechen. Die Mutter von einem drei- und fünfjährigen Buben findet generell, dass auf der linken Stadtseite ein guter Spielplatz fehlt, der zugleich auch als Quartiertreffpunkt dient, wie das etwa der Vögelipark auf der rechten Stadtseite ist.

So kam Scholtz, die seit eineinhalb Jahren wieder in Olten wohnt und somit den noch unverstellten Blick von aussen hat, auf die Idee, dass der veraltete Spielplatz im Stadtpark zu einem behindertengerechten Generationenspielplatz mit Sitzmöglichkeiten ausgebaut werden könnte. Zuerst versuchte sie es auf eigene Faust, schrieb ein zwölfseitiges Konzept mit detaillierten Plänen und unterbreitete es dem Stadtrat. Der Stadtrat reagierte darauf zwar grundsätzlich positiv, doch sah er keine Möglichkeiten, einen Teil der Finanzierung beizusteuern.

Scholtz gab aber nicht auf, versuchte sich zu vernetzen, der Kontakt zu CVP-Gemeinderätin Muriel Jeisy-Strub ergab sich. Die beiden Mütter setzten eine Volksmotion mit dem Anliegen auf, sammelten zusammen mit den eingespannten Gemeinderäten der Mitte-Fraktion CVP/EVP/GLP innert zehn Tagen rund 500 Unterschriften – benötigt werden mindestens deren 30 – und reichten diese am Donnerstag bei der Stadtkanzlei ein. Nun wird das Gemeindeparlament an einer der nächsten Sitzungen über die Volksmotion befinden.

Muriel Jeisy-Strub (Mitte) übergibt Stadtschreiber Markus Dietler die knapp 500 Unterschriften der Volksmotion. Initiantin des Generationenspielplatzes ist Simone Scholtz (2. v. r.).

Muriel Jeisy-Strub (Mitte) übergibt Stadtschreiber Markus Dietler die knapp 500 Unterschriften der Volksmotion. Initiantin des Generationenspielplatzes ist Simone Scholtz (2. v. r.).

zVg.

«Die vielen positiven Reaktionen haben mich bestärkt, dass unser Anliegen bei den Bewohnern der linken Aareseite ein Bedürfnis ist», sagt Scholtz, die im Schöngrund-Quartier wohnt. Der Generationenspielplatz soll ein Treffpunkt für Familien mit ihren Kindern werden, aber auch von den Bewohnern des nahegelegenen Altersheims Stadtpark frequentiert werden. Daher müsste der neue Spielplatz in die Nähe des öffentlichen Altersheim-Restaurants zu stehen kommen. Zudem könnten sich Synergien mit dem betreuten Robi-Spielplatz ergeben, der sich an Primarschulkinder richtet, an drei Nachmittagen pro Woche geöffnet ist und zudem von der Stadt mit 200 000 Franken pro Jahr unterstützt wird.

Als Vorbild für den künftigen Spielplatz dient Scholtz der Tödipark in Wetzikon ZH. Sie liess von derselben Firma, die den Spielplatz dort gebaut hat, einen Kostenvoranschlag erstellen. Ein ähnliches Projekt würde in Olten rund 200 000 Franken kosten. Das sei zwar viel Geld, so Scholtz. Sie hofft aber rund die Hälfte des Betrages via Firmensponsoring oder Stiftungen reinzuholen, sodass für die Stadt noch ein Beitrag von rund 100 000 Franken übrig bleibt. «Olten könnte sich damit bei Familien mit Kindern profilieren», ist sie überzeugt. Im Vergleich zur Lebensqualität, die damit gewonnen würde, wäre es eine kleine Investition, sagt Scholtz weiter.

Baudirektor Thomas Marbet hält auf Anfrage fest, dass ein solches Projekt nicht mehr über die laufende Rechnung finanziert werden könnte, sondern über einen Investitionskredit. Zudem vermerkt er, dass die Stadt durchaus bestrebt sei, die öffentlichen Spielplätze in einem guten Zustand zu halten. Derzeit wird etwa beim Robi-Pavillon im Vögeligarten ein Wasseranschluss installiert. «Wir fahren keine Verlotterungsstrategie», so Marbet.