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Bei der Renovation der Oltner Stadtkirche gibts Überraschungen. Das Fundraising kommt aber besser voran als vorgesehen. Bereits sind 2,2 Millionen Franken beisammen.
Die Stadtkirche ist eines der bekanntesten Bauwerke der Stadt. Seit letztem September läuft die umfassende Renovation des christkatholischen Gotteshauses, das zwischen 1806 und 1812 erbaut wurde. Die Sanierung kommt gut voran, wie es von Baukommissionspräsidenten Peter Schibli auf Anfrage heisst. Trotzdem erlebten die Christkatholiken in den vergangenen Monaten immer wieder Überraschungen.
Ein paar Beispiele: Einige Dachsparren waren an der Oberfläche verfault und mussten ausgewechselt werden. Auch waren mehr Ziegel kaputt als eigentlich erwartet und mussten daher ersetzt werden. Die neuen Ziegel müssen aber genauso alt aussehen wie die bisherigen. «Eine Vorschrift der Denkmalpflege», erklärt Schibli.
Die Christkatholiken wollen Anfang September beim Tag des Denkmals mitmachen und Führungen durch die Stadtkirche anbieten. Angedacht sei laut Baukommissionspräsident Peter Schibli auch, dass es gleichzeitig ein Baustellenfest gebe. Definitiv sei dies allerdings noch nicht entschieden. Klar ist indes, dass an der Oltner Chilbi wie bereits letztes Jahr ein Bistro geführt wird. (fmu)
Deswegen müssen alte Ziegel aus allen Ecken der Schweiz organisiert werden. Auch einige der Natursteingesimse in der Fassade waren in schlechtem Zustand und mussten intensiver gesäubert und geflickt werden. Zusätzlich wurden ausserplanmässig auch die beiden Glockentürme restauriert und etwa das Grundgerüst verstärkt.
All diese nicht vorhergesehenen Sanierungen führen trotz des Mehraufwands zu keinen Mehrkosten des 6,5-Millionen-Projekts. Wohlweislich haben die Verantwortlichen im Budget einen Posten mit Unvorhergesehenem eingeplant, sodass nun bei der Kirchgemeinde kein Nachtragskredit eingeholt werden muss. Zeitlich gibt es allerdings Verzögerungen, auch weil im Januar kaum gearbeitet werden konnte. Der Frontteil des Gerüsts sollte eigentlich bis Mitte Juni abgebaut werden, doch nun wird es August, bis gleich alles auf einmal wegkommt. Das Gerüst wird zum Teil wieder für die Innenrenovation gebraucht.
Die Bar Stadtgspröch mit Glaspavillon und den Tischchen unter den Bäumen, welche letztes Jahr das erste Mal auf dem Podest der Stadtkirche in den Sommermonaten betrieben wurde und bei den Leuten gut ankam, wird in diesem Jahr nicht aufgebaut. Die Renovation der Stadtkirche verhindert einen Gastrobetrieb, zumal laut Baukommissionspräsident Peter Schibli der Platz um die Stadtkirche auch ohne Gerüst für die Renovationsarbeiten gebraucht wird. Der Oltner Eventveranstalter Mike Zettel, der das «Stadtgspröch» zusammen mit seinem Kollegen Christoph Billy Marti initiiert hat, hofft allerdings auf eine Neuauflage im nächsten Jahr. «Wir wollten die Sache eigentlich schon dieses Jahr weiterziehen», sagt Zettel. Immer wieder würden die Betreiber nämlich auf den Gastrobetrieb angesprochen, auch die Facebook-Seite werde immer noch aufgerufen. Derzeit ist der Glaspavillon bei der Firma von Rohr Holzbau in Egerkingen eingelagert. (fmu)
Diese Verzögerungen sind mit ein Grund, wieso das «Stadtgspröch», das saisonale Café auf dem Podest der Stadtkirche, nun dieses Jahr vorläufig keine Fortsetzung findet (siehe Kasten). Nicht in die Quere kommen sich allerdings andere Veranstalter wie das Streetfood Festival von diesem Wochenende oder die Coop Beachtour, welche Mitte Juni auf der Kirchgasse mit Beachvolleyball-Sandplatz inklusive Tribünen stattfindet. Die Tribünen werden den Grössenverhältnissen angepasst, heisst es vonseiten der Stadt. Auch die Bauinstallationen beim Ex-Vögele-Shoes-Haus an der Kirchgasse 4 werden für grössere Anlässe rückgebaut.
Erfreulich läuft es beim Fundraising. 3 bis 3,5 Millionen Franken soll der Däniker Gemeindepräsident Gery Meier mit seiner gleichnamigen Consulting-Firma bis Ende 2018 sammeln. Bereits jetzt sind 2,2 Millionen Franken auf sicher, also rund zwei Drittel. «Ich bin selbst überrascht, wie weit wir schon sind. Das war nicht zu erwarten. Fundraising ist ein Gemeinschaftswerk und hat mit Überzeugungsarbeit zu tun», sagt Meier auf Anfrage. Derzeit seien Gesuche offen bei verschiedenen Stiftungen, Organisationen und Grossspendern.
Weitere Gesuche werden demnächst eingereicht. Auch mit der Stadt Olten will die Kirchgemeinde im Juni erneut um die halbe Million verhandeln, welche das Gemeindeparlament vergangenen November zurückgewiesen hat. «Das Ziel ist und bleibt, dass das Gemeindeparlament die 500 000 Franken absegnet», sagt Meier und erwähnt dabei den Wahrzeichencharakter und die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten, die sich nach der Renovation für die öffentliche Hand in und vor der Stadtkirche ergeben.
Bis Ende dieses Jahres sollen rund 3 Millionen zusammengetragen sein. Dabei zählt Meier auch auf den Beitrag der Stadt Olten. Erst zum Schluss, im Jahr 2018, möchte er Kleinspender wie zum Beispiel Privatpersonen angehen, um dem Endziel zum Durchbruch zu verhelfen.