Ein Antrag aus der Bevölkerung wünscht in Hägendorf eine Tempo-30-Zone. Der Gemeinderat lehnt dies jedoch ab.
Im Februar startet die nächste Phase der Sanierung Allerheiligenstrasse in Hägendorf. Im Vorfeld dieses mehretappigen Bauvorhabens hatte die Einwohnergemeinde in Abstimmung mit dem kantonalen Amt für Verkehr und Tiefbau sowie der Polizei verfügt, auf der Umleitungsstrecke über das Quartier Vogelberg eine Tempo-30-Limite zu verhängen. Die Erfahrungen in besagtem Quartier sind nun augenscheinlich gut.
Zwischenzeitlich ist beim Gemeinderat ein Antrag eingegangen, der die definitive Einführung der Tempo-30-Zone für das besagte Gebiet Vogelberg fordert. Begründung: Die aktuell befristete Temporeduktion zeigt Wirkung, der Lärm scheint trotz Mehrbelastung der Umleitungsstrecke geringer zu sein und die Verkehrssicherheit, speziell für Kinder, hat sich erhöht. Für Gemeinderat zählt die Volksabstimmung Grundsätzlich hält der Einwohnergemeinderat fest, dass sich die Stimmberechtigten in Hägendorf im Jahr 2018 deutlich gegen eine generelle Limite vom 30 km/h auf Gemeindestrassen ausgesprochen haben.
Der Rat möchte aus diesem Grund nicht auf den seinerzeitigen Entscheid zurückkommen, da dieser erst gut drei Jahre zurückliegt. Zwar hält die Exekutive fest, dass der Antrag grundsätzlich nachvollziehbar sei. Nachvollziehbar sei auch die Ansicht, «dass in den Quartieren schnelleres Fahren zuweilen unverantwortlich ist», wie der Medienmitteilung des Gemeinderates zu entnehmen ist. Allerdings will der Rat auch von einem Flickenteppich aus unterschiedlichen Tempozonen auf Gemeindestrassen Abstand nehmen. Er verweist in seinem Entscheid jedoch gleichzeitig auf die politischen Rechte und die damit verbundenen Möglichkeiten. «Wenn eine Mehrheit der Menschen in Hägendorf Tempo 30 km/h einführen möchte, so würde der Rat Hand bieten», heisst es in der offiziellen Mitteilung weiter.
Weiter hat der Rat auch zwei Grundsatzentscheide bezüglich Gestaltungsplan Eigasse gefällt. Die Planungen hiefür laufen seit Jahren. Gelände- und lagebedingt sowie Ideen der Bauherrschaft machen das Vorhaben anspruchsvoll. Das Vorhaben sei nun so weit entwickelt, dass eine Konkretisierung des Gestaltungsplanes angezeigt sei. Geplant sind auf der bergseitig gegenüberliegenden Seite des Hallenbades (zwischen Eigasse und Lindenweg) fünf Gebäude, von denen deren drei über die Allerheiligenbergstrasse und zwei über die Eigasse erschlossen werden sollen.
Die Grundsatzentscheide, welcher der Rat zu fällen hatte, betraf zum einen die Frage, ob für die von der Eigasse her erschlossenen Gebäude eine ebenfalls über die Eigasse zu erschliessende Einstellhalle realisiert werden kann und zum andern die Frage, ob das Nordende der Eigasse (Einlenker Allerheiligenbergstrasse) so umgestaltet werden soll, dass eine alternative Zufahrt zum Dorfkern möglich wäre. Beide Fragen beantwortete der Rat einstimmig befürwortend.
Zur Frage nach der Umgestaltung der Eigasse an ihrem Nordende sei noch eine Machbarkeitsstudie ausstehend, heisst es im Medienbericht des Gemeinderates weiter. Zudem müsste ein solches Projekt samt Verkehrskonzept noch ausgearbeitet, finanziert und öffentlich aufgelegt werden. Der vom Rat getroffene Entscheid zur Umgestaltung Eigasse Nord sei als Absichtserklärung zu verstehen. Ein Verkehrskonzept, welche auch die Schülerströme berücksichtigt, müsste vor der Erschliessung ebenfalls vorhanden und genehmigt sein.