Rickenbach
Gemeinde kommt «langsam aus den roten Zahlen heraus»

Irgendetwas scheint der Rickenbacher Gemeinderat gut oder zumindest nicht ganz falsch zu machen: Er konnte am Montagabend den 33 von 629 Stimmberechtigten ein Plus von 52 057 Franken präsentieren.

Rahel Bühler
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Der Gemeinderat budgetiert ein Plus von 52 000 Franken für 2016 – noch mehr für die kommenden Jahre. (Symbolbild)

Der Gemeinderat budgetiert ein Plus von 52 000 Franken für 2016 – noch mehr für die kommenden Jahre. (Symbolbild)

zvg

Zum ersten Mal seit längerer Zeit. Auch für die nächsten Jahre sehe es gut aus, meinte der Gemeindepräsident Dieter Leu und verwies dabei auf den Finanzplan bis 2022. «Wir kommen langsam aus den roten Zahlen heraus», lautete sein Fazit.

Ausserdem rechne man mit einem Bevölkerungsanstieg auf etwa 1050 Personen. Aktuell sind es um die 900 Einwohner.

Steuerfuss bleibt unverändert

Das Budget für das nächste Jahr, welches nach HRM2 erstellt wurde und zum ersten Mal den Neuen Finanz- und Lastenausgleich (NFA) beinhaltete, gab nicht viel zu reden. Gemeinderat und Ressortchef Finanzen Lorenz von Felten konnte zügig durch den Bericht gehen und beantwortete die wenigen anfallenden Fragen gekonnt.

Der Steuerfuss bleibt unverändert bei 95 Prozent für natürliche und juristische Personen. Die Nettoinvestitionen belaufen sich auf 729 000 Franken.

Damit soll unter anderem der Schulhausplatz saniert werden und ein neuer Kinderspielplatz entstehen. Die anwesenden Stimmberechtigten nahmen das Budget 2016 einstimmig an.

Reglement Kinderbetreuung

Als weiteres Geschäft stellte Gemeinderat Lorenz von Felten das Reglement zur familienergänzenden Betreuung für Kinder im Vorschulalter vor. Also die Betreuung in dafür vorgesehenen Institutionen wie Kinderkrippen oder Kindertagesstätten, kurz Kitas.

«Neu werden die kriterienerfüllenden Eltern in Form von Betreuungsgutscheinen unterstützt.» Eltern oder Erziehungsberechtigte, welche die Kriterien erfüllen, arbeiten mindestens 20 Prozent (Alleinstehende) beziehungsweise 120 Prozent.

Ausserdem befinden sich ihre Kinder im Vorschulalter und das massgebliche Einkommen aller im Haushalt lebenden Personen beträgt nicht mehr als 65 000 Franken.

Das Vorgehen sieht künftig also folgendermassen aus: Die Eltern oder Erziehungsberechtigten klären bei einer Betreuungsinstitution ab, ob sie Platz für die Betreuung ihres Kindes hätten, dabei entsteht ein Vertrag. Die Eltern reichen anschliessend beim Gemeinderat ein schriftliches Gesuch um Betreuungsgutscheine ein, welches geprüft wird.

Die Finanzverwaltung übergibt den Eltern die Gutscheine, welche die Eltern wiederum bei den Betreuungsinstitutionen einlösen können. Die Institution kann daraufhin den Geldwert des Gutscheins bei der Finanzverwaltung der Gemeinde einfordern und erhält den entsprechenden Betrag gemäss Betreuungstarif.

Das Reglement trete ab 1. Januar 2016 in Kraft und nach zwei Jahren wolle man Bilanz ziehen, erklärte Lorenz von Felten. Auch diesem Geschäft, also der Annahme des Reglements zur familienergänzenden Betreuung für Kinder im Vorschulalter, stimmten die Rickenbacher einstimmig zu.

Trotz positivem Budget zeigte sich Gemeindepräsident Dieter Leu nach der Versammlung etwas enttäuscht: «Normalerweise nehmen um die 40 Personen an unserer Versammlung teil. Heute waren es knapp 30», meinte er. «Aber es stand halt auch nichts Weltbewegendes auf dem Plan», fügte er mit einem Schmunzeln hinzu.