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Die Gemeindeversammlung heisst Budget 2018 einstimmig gut, aber negative Wasserrechnung gibt zu reden.
In Rickenbach kennt man pragmatische Lösungen: Nachdem seit Jahren bei der Wasserversorgung ein Defizit ausgewiesen wird und beim Abwasser ein Gewinn notiert werden kann, hat die Gemeindeversammlung am Montagabend einstimmig beschlossen, die Grundgebühren beider Spezialfinanzierungen – zu tauschen. Dies darum, weil Spezialfinanzierungen per se selbsttragend sein müssen. Neu schlägt also beim Wasser die einstige Abwassergrundgebühr von 100 Franken zu Buch, beim Abwasser jene der Wasserversorgung. So lassen sich die Defizite bei der Wasserversorgung reduzieren. «Und die Grundbelastung für jeden Haushalt in Rickenbach bleibt gleich», wie Gemeindepräsident Dieter Leu meinte. Die Frage aus der 36-köpfigen Versammlung nach dem grundsätzlichen Sinn der Grundgebühr, gemäss Gemeindeschreiberin Ursula Oeggerli im Jahr 2011 eingeführt, beantwortete Leu mit dem Hinweis auf die infrastrukturelle Grundversorgung, die ohne situativen persönlichen Wasserverbrauch unterhalten werden müsse.
Wasser blieb an der Versammlung allerdings ein Thema. Die Rede war von Wasserverlusten beziehungsweise möglichen ausbleibenden Zahlungen für bezogenes Trinkwasser. Seit rund sechs Jahren nämlich lesen private Grundeigentümer die Messwerte ihrer Wasseruhr selbst ab und melden den Verbrauch an die Gemeinde. Denkbar, dass dabei Ungereimtheiten auftreten. Jedenfalls wollen die Verantwortlichen die Wasseruhren wieder offiziell ablesen lassen. Eher etwas überraschend auch die Tatsache, dass über Brunnen jährlich 7800 Kubikmeter Wasser abfliessen. Das Problem sei grundsätzlich erkannt und werden angegangen, so Leu.
Weit erfreulicher dann die Budgetberatungen. Gemeinderat Lorenz von Felten brachte jedenfalls die Präsentation des Budgets auf den kürzesten und positiven Nenner: «Also finanziell sind wir gut dran», meinte er. Seit 2014 nämlich weist die Gemeinde einen Gewinn aus. Und prospektiv lässt sich sagen: Bis ins Jahr 2022 scheinen Überschüsse garantiert. Im Vergleich zu den Zukunftswerten nimmt sich der budgetierte Ertragsüberschuss 2018 von 20'000 Franken geradezu bescheiden aus. Bereits 2019 sind 222'000 Franken prognostiziert. Selbstredend steigt auch der Selbstfinanzierungsgrad an. Ab 2019 liegt er wieder markant über 100 Prozent, und erreicht gemäss Finanzplan einen solchen von satten 149 Prozent. Rickenbach wird seine Investitionen also aus eigenen Mitteln bestreiten können.
Mit rund 860'000 Franken an Nettoinvestitionen liegt der Bedarf 2018 gut 120'000 Franken über jenem des Vorjahresbudgets. Vorgesehen sind Beiträge an die Sanierungskosten der kantonseigenen Hausmattstrasse und Mühlegasse ein Beitrag an eine mögliche Sanierung der ältesten Wasserleitung im Dorf, jene am Kirchweg (300'000 Franken).
Das Budget wurde denn auch einstimmig verabschiedet.