Olten
Fasnachtsböögg knabbert an der Brezen: Dieser Plaketten-Entwurf gewinnt

Jennifer Burkhardt gewinnt den ersten Preis bei der Prämierung der Fasnachtsplaketten 2019. Die Gewinnerin hat sich vom Motto der Oltner Fasnacht «mia san mia» inspirieren lassen und eine Münchner Brezen eingebaut.

Urs Amacher
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Die prämierten Plakettenentwürfe für die Oltner Fasnacht 2019
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2. Rang: Cathrin Zysset.
3. Rang: Willi Rüegsegger.

Die prämierten Plakettenentwürfe für die Oltner Fasnacht 2019

zvg

Diesmal hat’s geklappt. Im vergangenen Jahr wählte der Oltner FUKO-Rat als Jury den Entwurf von Jennifer Burkhardt noch auf den ehrenvollen dritten Rang. Heuer nun setzte sich Frau Burkhardt zum ersten mal an die Spitze des Feldes; im Wettbewerb um den überzeugendsten Plakettenentwurf für die Fasnacht 2019 ging sie als Siegerin hervor. Die Silbermedaille erhielt Cathrin Zysset zuerkannt, den dritten Podestplatz der Créateure errang der im letzte Jahr Zweitplatzierte Willi Rüegsegger.

Die Jury betont stets, dass das Fasnachtsmotto für die Plakette keine Rolle spielen müsse. Trotzdem lassen sich viele Gestalter von ihm inspirieren. Obernaar Reto dr Auerletscht proklamierte «mia san mia» als Devise für die heurige Oltner Fasnacht. Mit diesem Slogan der Fussballfans von Bayern München kommt sicher Oktoberfeststimmung und alpenländische Faschingsausgelassenheit in Oltens Gassen auf. Und weil Spassvögel das hochgemute «mia san mia» mit «doch alleweil stia» ergänzen, passt es gerade auch noch zur budgetlosen Zeit in der Stadt.

Vom Münchner Motto hat sich auch die siegreiche Créatrice Jennifer Burkhardt zur Ideen für ihren Entwurf anregen lassen. Die Plakette zeigt eine Brezen, die angeknabbert wird von einem Fasnachtsböögg mit Trachtenhut. Nicht fehlen dürfen die bayrischen Rauten.

Jennifer Burkhardt gewinnt den Fasnachtsplakettenwettbewerb.

Jennifer Burkhardt gewinnt den Fasnachtsplakettenwettbewerb.

Urs Amacher

Kreativ im Team

Der Name Burkhardt hat im fasnächtlichen Olten einen guten Klang. Kurt Burkhardt gewann 2017 die Plakettenprämierung, Jennifer wurde wie erwähnt letztes Jahr Dritte. Jennifer ist die Tochter von Kurt. Vor gut zehn Jahren begannen sie gemeinsam, sich am Plakettenwettbewerb zu beteiligen. Wer den ersten Anstoss dazu gab, daran erinnern sie sich nicht mehr. Zuerst war mitmachen wichtiger als gewinnen. Doch als sie gewahrten, dass Siegeschancen bestanden, verstärkten sie das Engagement für eine Prämierung. Zwar reicht jedes von ihnen einen eigenen Entwurf ein. Beim Ausarbeiten setzen sie sich jedoch manchmal gemeinsam an den Tisch. Sie skizzieren individuell ihre Ideen und machen sich gegenseitig Verbesserungsvorschläge.

Die diesjährige Siegerin Jennifer Burkhardt hat ihre kreativen Talente geerbt. Schon als Kind zeichnete sie viel. Und wie ihr Vater absolvierte sie den einjährigen Vorkurs der Kunstgewerbeschule in Luzern, um Grafikerin zu werden. Doch dabei merkte sie, dass dies nicht ihre Welt ist. So machte sie eine Lehre als Coiffeuse. «Der Kontakt mit Menschen und die handwerkliche Berufsarbeit gefällt mir sehr», bestätigt Jennifer Burkhardt, «und dass ich auch hier kreativ sein kann». Sie ist in keiner Fasnachtsclique, malt aber seit 2008 für die Oltner Guggenmusik Papapalagi die Laterne und geht gerne selbst geschminkt und verkleidet an die Fasnacht.

Nach wie vor entwerfen Jennifer und Kurt ihre Plaketten zuerst mit Bleistift auf Papier. Anschliessend wird der Entwurf auf das Lichtpult gelegt und die Konturen mit schwarzem Filzstift nachgezeichnet. Damit das Sujet als geprägte Metallplakette gut wirkt, muss man die Linien grosszügig ziehen und die Details auf das Minimum reduzieren, erklärt Jennifer.
Um dem Bild Tiefe zu geben, bringt sie feine Schattierungen an. Den Computer benutzt sie nur, um den Entwurf einzuscannen und dann auf die realen Masse der Plakette zu verkleinern. Dadurch lässt sich überprüfen, ob die kreierte Plakette auch in der richtigen Grösse seine Wirkung entfaltet. Offensichtlich vermochte sie die Jury zu überzeugen.