Der Ex-SVP-Gemeinderat Rolf Sommer kämpfte vor Jahren an vorderster Front für die Sportstätten-Verlagerung, doch nun sei es zu spät. Jetzt hat er andere Vorschläge für das neue Quartier.
Gestern hat die FDP nun die Unterschriftensammlung zum angekündigten Volksauftrag lanciert, der eine Verlegung der Sportstätten ins neue Quartier Olten SüdWest fordert, wie es in einer Mitteilung heisst. Die Stadt Olten solle prüfen, ob in den nächsten 15 bis 20 Jahren die bisherigen Sportanlagen vom Kleinholz schrittweise nach Olten SüdWest verlegt werden können.
Dazu bräuchte es die planerischen Voraussetzungen im nun abgeänderten Gestaltungsplan und das Einvernehmen zwischen der Stadt und Sigmund Bachmann von der Areal-Besitzerin Terrana AG Rüschlikon. «Im Interesse aller Beteiligten müssen die beiden Brennpunkte der Stadtentwicklung koordiniert gelöst werden», heisst es im Text des Volksauftrags. Im Gegenzug sollen die frei werdenden Parzellen im Kleinholz-Quartier als attraktiver Wohnraum genutzt werden.
Vor über zehn Jahren wurde diese Idee das erste Mal breit diskutiert. Einer, der einst an vorderster Front für die Verlagerung der Sportstätten kämpfte, war der damalige SVP-Gemeinderat und heutige Kantonsrat Rolf Sommer. Er reichte insgesamt drei Vorstösse ein und lancierte eine Petition, welche von rund 2500 Personen unterschrieben wurde, deren 600 aus Olten. Stets biss er beim Parlament oder beim Stadtrat auf Granit. In einer Motion forderte er gar eine Konsultativabstimmung an der Urne.
Und was sagt Sommer heute zur Idee, die Sportstätten nach Olten SüdWest zu verlagern? «Dafür ist der Zug nun abgefahren.» Sommer gibt der Sache aus wirtschaftlichen Gründen keine Chance mehr. «Wer will schon die Investitionen von 18 Millionen Franken vernichten, die in den letzten Jahren in die Eishalle getätigt wurden?»
Zudem sei der Zeithorizont mit bis zu 25 Jahren zu weit gestreckt. «So lange kann ein Bachmann nicht zuwarten.» Sommer ärgert sich, dass gerade die FDP, welche damals mit ihrem Stadtpräsidenten Ernst Zingg aus den eigenen Reihen Stimmung gegen die Verlagerungs-Idee machte, dieselbe nun erneut aufgreift.
Sommer spricht von einem «zweiten Magglingen», was hätte realisiert werden können. Verschiedene Sportverbände hätten damals Interesse gezeigt, ihre Arenen in Olten SüdWest zu bauen. «Vielleicht stände das Velodrome oder das Leistungszentrum von Swiss Tennis heute nicht in Grenchen oder Biel, sondern in Olten.» In seinen Augen wäre es nur eine Sache des politischen Willens gewesen, die Kontakte hätte er vermitteln können.
Doch nun muss Olten SüdWest kleinere Brötchen backen. Sommer kann sich vorstellen, die als Gewerbefläche nur schlecht vermietbaren Erdgeschosse für eine unterirdische Curlinghalle oder eine kombinierte Indoor-Outdoor-Minigolfanlage zu nutzen.
Beide Sportarten generierten kaum Lärm und würden für eine Belebung des neuen Quartiers sorgen. Eine Minigolfanlage könnte zudem in eine naturnahe Grünanlage mit Weiher eingebettet werden. Einen ersten Kontakt mit Areal-Besitzer Bachmann hat Sommer bereits hergestellt. Nun will er ihm die Ideen schmackhaft machen.
Für FDP-Gemeinderat Daniel Probst, der die Verlagerungs-Idee in dieser Zeitung neu lanciert hat, ist es die letzte Gelegenheit, die Sache noch einmal zu diskutieren. Das Gemeindeparlament hatte der Idee allerdings schon mehrmals eine Absage erteilt.
Auch Areal-Besitzer Bachmann hielt gegenüber dieser Zeitung in einer ersten Reaktion fest, dass er sie unter den heutigen Voraussetzungen für «Blödsinn» halte. Ebenfalls zurückhaltend äusserte sich Stadtentwickler Markus Dietler: Die Stadt müsste die Situation neu analysieren und berechnen lassen, bevor inhaltlich eine Aussage darüber gemacht werden könne.