Olten
Es soll vorwärts gehen mit Olten Ost

Der Oltner Stadtrat hat eine Entwicklungsstrategie für Olten Ost verabschiedet, die er dem Parlament Ende November zur Kenntnis unterbreitet. Sie hat zum Ziel, die rechte Aareseite als einen Wohn-, Arbeits- und Bildungsstandort zu positionieren.

Urs Huber
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Ein Schub für Olten Ost.

Ein Schub für Olten Ost.

Bruno Kissling

Die Strategie bettet sich ein in übergeordnete Politiken, namentlich das Regierungsprogramm und die Wohnpolitik. Sie hat zum Ziel, die rechte Aareseite zu positionieren als einen Wohn-, Arbeits- und Bildungsstandort mit hoher Lebens- und Aufenthaltsqualität, in dem vielfältige Bevölkerungsgruppen ihr Zusammenleben und Umfeld mitgestalten, dessen Quartiere ihre je eigene Identität und Ausstrahlung schärfen und weiterentwickeln und dessen ökonomische, soziale und städtebauliche Entwicklungen der ganzen Stadt Olten nützen.

Der Strategie liegt die Haltung zugrunde, dass letztlich verschiedene Akteure für eine positive Entwicklung auf der rechten Aareseite notwendig sind. Diese Entwicklungen lassen sich nicht alle aus einer Hand steuern. Der öffentlichen Hand kommt die Aufgabe zu, im Austausch mit Dritten Vorstellungen über die künftige Entwicklung zu formulieren und zu klären, wie sie diese fördern und unterstützen will. Dabei kommt dem regelmässigen Dialog und der Koordination mit verschiedenen relevanten Anspruchsgruppen entscheidende Bedeutung zu.

Letztlich geht es darum, durch Entscheide, Aktivitäten und Kooperationen der öffentlichen Hand privates Engagement und private Investitionen anzuregen. Die Strategie Olten Ost zeigt vier miteinander korrespondierende Handlungsfelder auf: Wohnen und Arbeiten, Stadt- und Freiräume, Identifikation und Image, Mobilität. In jedem Handlungsfeld werden strategische Stossrichtungen formuliert.

Handlungsfeld 1 – Wohnen und Arbeiten:

In den bahnhofsnahen Stadtquartieren sollen zeitgemässer Wohnraum und neue Wohnformen gefördert werden, die den demografischen Veränderungen gerecht werden und auch Besserverdienende anziehen. Gleichzeitig wird eine urbane Nutzungsmischung von Wohnen, Bildung, Dienstleistung, Gewerbe, Gastronomie und nicht etablierter Kultur angepeilt.

Ein Schwerpunkt liegt zudem im Bereich Positionierung und Revitalisierung der alten Aarauerstrasse. In den angrenzenden sogenannten Gartenquartieren stehen die Themen Wohnen im Alter und Gartenkultur im Vordergrund.

Handlungsfeld 2 – Stadt- und Freiräume:

Die vielfältigen Quartiere von Olten Ost sollen differenziert weiterentwickelt werden. In den Gartenquartieren Fustlig und Wilerfeld gilt es, die intakten Wohn- und Umfeldqualitäten zu sichern und durch Massnahmen auf den Ebenen Freiraum/Grün und siedlungsgerechte Mobilität weiter zu stärken. Grössere Defizite und vitale Chancen für die Innenentwicklung bestehen demgegenüber in den bahnhofsnahen Stadtquartieren. Verdichtetes und höheres Bauen soll Investitionen erleichtern und mit Qualitätsgewinnen auf der Stadtebene (attraktive Erdgeschosse, öffentliche und halböffentliche Räume) gekoppelt werden. Die Quartierentwicklung wird über Schlüsselprojekte und kooperative Planungen angestossen.

Ziel ist eine stärkere Urbanität, Durchmischung und Durchwegung und letztlich eine bessere Verknüpfung der Zentrumsgebiete beidseits der Aare (Vision: Olten verfügt über ein starkes Zentrum mit sich ergänzenden Nutzungsschwerpunkten beidseits der Aare). Eine «grüne Fuge» entlang Theodor- Schweizer-Park – Bifangplatz – Flora-strasse soll einen Übergang zwischen den urbanen, dichten Stadtquartieren und den ruhigeren Wohn- und Gartenquartieren herstellen und als verbindendes Element dazwischen dienen.

Weitere Schlüsselelemente zur Verbesserung der Freiraumstruktur sind die «Bahnhofstrasse Ost» (Tannwald- / von Rollstrasse), die Aufwertung des zentral liegenden Bifangplatzes und die Aussenraumstruktur im Bifang (Fachhochschule, Einkaufsnutzungen, Entwicklung GiroudOlma-Areal).

Handlungsfeld 3 – Identifikation und Image:

Basierend auf der vorliegenden Strategie soll die Kommunikation über die Potenziale und Qualitäten von Olten Ost verstärkt werden. Die Identifikation mit dem Stadtteil und der Strategie soll über eine Weiterführung des begonnenen Dialogs mit verschiedenen Bevölkerungs- und Anspruchsgruppen, über Vernetzungsplattformen sowie über Integrationsmassnahmen gestärkt werden.

Ein Schlüsselprojekt bildet dabei das Begegnungszentrum Cultibo. In den Stadtquartieren wird zudem ein Schwerpunkt auf die Förderung nicht etablierter und Jugend-Kultur gelegt. In den Gartenquartieren liegt der Schwerpunkt auf der Kommunikation von Gartenqualitäten und -projekten.

Handlungsfeld 4 – Mobilität:

Ruhige Wohnquartiere und lebendige Geschäftsstrassen – das gelingt mit gut bewirtschafteter Mobilität. Die Mobilität soll sich konsequent siedlungsverträglich entwickeln und im Hinblick auf die Ermöglichung von Innenentwicklung und Verdichtung gesteuert werden. Dies bedingt einen Ausbau bei öffentlichem und Langsamverkehr. Der motorisierte Individualverkehr soll aufgrund beschränkter Strassenkapazitäten begrenzt, der quartiersfremde Verkehr minimiert werden. Bei Arealentwicklungen kommen nachhaltige Mobilitätskonzepte zum Zug. (sks/otr)