An den letzten beiden Gemeinderatssitzungen stand die Schulraumplanung der nahen Zukunft im Zentrum. Es wurde ein Planungskredit für das neue Hinterbüel-Schulhaus genehmigt – und die Anschaffung von provisorischen Schulzimmern beschlossen.
Der nächste Schritt ist getan: Der Wangner Gemeinderat hat einen Planungskredit für die Erweiterung des Hinterbüel-Schulhauses über 525'000 Franken genehmigt. Das 8,5-Millionen-Siegerprojekt «Wo die wilden Kerle wohnen» für das Schulhaus Hinterbüel III wurde seit der öffentlichen Auflage aber noch angepasst.
Gemeindepräsidentin Daria Hof sagt auf Anfrage: «Es musste noch ein weiteres Schulzimmer ergänzt werden. Auch einige der geplanten Räume wurden etwas grösser dimensioniert, weil sie für eine pädagogisch sinnvolle Nutzung zu klein bemessen waren.» Dafür habe man im Gegenzug die Veloabstell- und Autoparkplätze optimiert beziehungsweise redimensioniert. «Die waren zuvor an der oberen Grenze», so Hof weiter.
Insgesamt führen diese Änderungen zu höheren Projektkosten. Über den beschlossenen Planungskredit wird die Gemeindeversammlung am 7. Dezember entscheiden müssen.
Ebenso wurde an den beiden Gemeinderatssitzungen vom 24. und 31. Oktober über die Kosten für die Gesamtsanierung des Hinterbüel II befunden. Der Gemeinderat beschloss einen Investitionskredit von 3'745'000 Franken, welcher in drei Etappen für die Jahre 2023, 2024 und 2025 aufgeteilt wird. Bei der Gesamtsanierung müssten laut Hof etwa das Dach, die Beleuchtung und die Gebäudehülle energetisch optimiert werden.
Zudem müssten auch Feuertreppen sowie ein Lift eingebaut werden. «Bis anhin gab es im Hinterbüel II keinen Lift. Das war nicht behindertengerecht und soll nun behoben werden», so Hof. Gemäss neusten Bestimmungen der Solothurnischen Gebäudeversicherung müssen öffentliche Gebäude auch die Sicherheitsbestimmungen im Erdbebenfall erfüllen. Entsprechend bedarf es einer Ertüchtigung der Erdbebensicherheit.
Die Sanierungsarbeiten sollen primär während der Schulferien stattfinden. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass auch der laufende Schulbetrieb von den Bauarbeiten tangiert wird. Über den Investitionskredit wird in einer Urnenabstimmung entschieden. Diese findet voraussichtlich am 12. März 2023 statt.
Die bestehenden Schulräumlichkeiten reichen aber bereits jetzt nicht mehr für die stark gestiegene Anzahl Schülerinnen und Schüler im Dorf. Aus diesem Grund hat der Gemeinderat beschlossen, ab Juni 2023 beim Schulhaus Kleinwangen ein Provisorium mit drei Schulzimmern zu erstellen. Der dortige Kindergarten und die 1. Klasse würden diesen Platz bereits ab nächstem Schuljahr benötigen.
Im Sommer 2024 soll im Hinterbüel zudem ein weiteres Provisorium mit ebenfalls drei Schulräumen bereitgestellt werden. Dies sowohl wegen des Platzbedarfs als auch wegen der geplanten Sanierungsarbeiten. Die Kosten für die Provisorien betragen jeweils einmalig rund 45'000 Franken. Sie sollen bis zum Abschluss des Erweiterungsbaus Hinterbüel III bestehen bleiben.
Der Gemeinderat beschloss an seiner Sitzung zudem, dass die 34-jährige Heizanlage des Schulhauses Alp 1, welche im Nahwärmeverbund auch das Schulhaus Alp 2 beheizt, 2023 aufgrund ihres Alters ersetzt werden muss. Stattdessen soll eine neue Pellet-Heizanlage eingesetzt werden. Die Investitionskosten belaufen sich auf 419'000 Franken. Zudem muss die Gebäudehülle für rund 60'000 Franken energetisch optimiert werden. Über den Kredit für das Budgetjahr 2023 von insgesamt 480'000 Franken wird der Souverän entscheiden müssen.
Dorf um Dorf muss nicht nur in die Jahre gekommene Schulhäuser sanieren, sondern vorallem auch massiv Schulräume dazu bauen. Woher kommt der enorme Kinderzuwachs überall? Rhetorische Frage, ich weiss. Wir können natürlich nicht Jahr für Jahr, 2022 gegen eine Viertelmillion, Zuwanderung zulassen und uns dann über fehlende Infrastrukturen wundern.