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Das 78 Kilo schwere Möbelstück «Enzo» zieht am Dienstagnachmittag noch immer frech in Pink die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich. Seitens der Stadt hiess es am Montagabend: Falls das Möbelstück bis Dienstagmittag nicht von den aktuellen Besitzern entfernt wird, werde dies der Werkhof tun.
Dienstag, kurz nach Mittag: Noch immer steht das «Enzo»-Sitzmöbel in Pink auf der Kirchgasse. Dazu haben sich Smiley-Post-its gesellt. Unweit vom Standort klebt ein Zettel mit Unterschriften am Boden: «Bitte stehen lassen.» Die Passanten zeigen sich neugierig und finden die Sitzgelegenheit offensichtlich nicht störend, machen Selfies mit «Enzo» und scheinen sich über den pinken Rebellen zu freuen. Von einer Wegräum-Aktion der Initianten oder dem Werkhof ist nichts zu sehen.
Projekt-Initiator und «Kolt»-Herausgeber Yves Stuber reagiert auf die Drohung der Stadtbehörden, das pinke Enzo-Möbel auf der Kirchgasse auf seine Kosten abtransportieren zu lassen, gelassen. So sagt er auf Anfrage dieser Zeitung am Dienstag, er habe keine Zeit gehabt, bis um 12 Uhr mittags das Möbel wegzutransportieren. Auf seine Mails habe er von der Stadt bisher keine Antworten erhalten.
Gegen 15 Uhr am Dienstag äussert sich Yves Stuber auf Facebook. Die Initianten seien nicht die Besitzer, sondern eher «Treuhänder» dieser Möbel im Auftrag der Unterstützer, die der Stadt Olten diese Möbel schenken wollen. Es sei verständlich, dass wenn ein Möbelstück gegen den Willen der Stadt auf öffentlichem Grund platziert werde, dieses von der Stadt entfernt werde.
«Warum wir aber eine Rechnung bezahlen müssen, die durch eine Tat von Unbekannten verursacht wird, bezahlen sollen, können wir nicht nachvollziehen. Wir sind aber bereit, die Hälfte der Kosten für diesen kurzen Transport entweder mit Mannskraft oder gegen Rechnung zu begleichen, weil wir interessiert sind, dass diese Möbel keine negativen Emotionen auf irgendeiner Seite wecken», heisst es weiter.
Am Dienstagnachmittag um 16:20 wurde Enzo von der Kirchgasse geräumt.
Bereits seit Samstag sorgt das pinke «Enzo»-Sitzmöbel auf die Kirchgasse in Olten für Aufregung. Unbekannte hatten es in der Nacht dort platziert. Projekt-Initiator Yves Stuber sagte am Montag auf Anfrage, er wisse von nichts. Er und sein Team hätten nichts mit dem plötzlichen Auftritt des Enzo-Möbels auf der Kirchgasse zu tun.
Die Stadt - von Beginn an gegen diesen Standort - zeigte sich darüber wenig erfreut. So hiess es am Montagabend: Falls das Möbelstück bis Dienstagmittag nicht von den aktuellen Besitzern entfernt wird, werde dies der Werkhof tun. Auf Kosten des Besitzers.