Endspurt
Untergäu: Jugendarbeit ist im Anflug

Im Sommer könnte das Projekt im Schulkreis Untergäu umgesetzt sein.

Urs Huber
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Ein Sofa und sonst eine stimmige Einrichtung; so lässt es sich im Jugendraum leben.

Ein Sofa und sonst eine stimmige Einrichtung; so lässt es sich im Jugendraum leben.

Symbolbild Donato Caspari

Seit mehreren Jahren wird in Hägendorf über Jugendarbeit nachgedacht. «Stets stand ein Jugendraum im Mittelpunkt der Diskussion», hält der Hägendörfer Gemeinderat in seiner Mitteilung fest. Geprüft wurden stets verschiedene Möglichkeiten. Die Bemühungen scheiterten jedoch bereits bei der Definition der Infrastruktur.

Eine der Zielsetzungen: In einem Jugendraum sollen die ­Jugendlichen zusammenkommen dürfen, ohne etwa einem Verein angehören und ein entsprechendes Programm absolvieren zu müssen. Zwar gab es in Kappel eine Zeit lang einen solchen Raum. Nachdem auch dieser geschlossen wurde, hat sich die Thematik verschärft. «Die Schliessung erfolgte 2019 nach der Pensionierung des damaligen Leiters», so Kappels Gemeindepräsident Rainer Schmidlin auf Anfrage. Danach habe man die Situation erst analysieren wollen. Der Prozess sei durch die Coronapandemie aber ins Stocken geraten.

Womöglich ein Start ab Sommer 2022

Schmidlin hält es jetzt für möglich, dass die Jugendarbeit zum Schuljahresbeginn 22/23 aufgenommen wird. Kappel hat Initiative ergriffen Denn auf Initiative Kappels haben sich interessierte Gemeinderätinnen und Gemeinderäte von Gunzgen, Kappel und Hägendorf in einer informellen Arbeitsgruppe zur Jugendarbeit ausgetauscht. Rickenbach hatte sich aus der Diskussion zurückgezogen.

Eine Umfrage bei Schülerinnen und Schülern der Kreisschule ergab, dass sich eine deutliche Mehrheit einen Jugendraum wünscht. «Insbesondere bei den Gemeinden ist auch ein Interesse vorhanden, die Jugendlichen an ihren Aufenthaltsorten in den Dörfern anzusprechen, etwa auf Sport- und Schulhausplätzen», so die Mitteilung des Hägendörfer Rates. Die Arbeitsgruppe hat bei den Gemeinden Antrag gestellt, sowohl den Betrieb eines Jugendraumes als auch Jugendarbeit an den informellen Treffpunkten finanziell zu unterstützen.

Hägendorf spricht Kredite vorbehältlich

Bei acht Stunden Öffnungszeit pro Woche und einer Doppelbesetzung sind für den Betrieb des Jugendraumes zweimal 20 Stellenprozente erforderlich. Für das zweite Modul wurden 20 Stellenprozente offeriert (zweimal 10 Prozent durch Fachpersonal). Abhängig davon, ob für die Arbeit auch Fachpersonal in Ausbildung eingesetzt werden kann, belaufen sich die Kosten für den Betrieb des Jugendraumes auf 48'500 beziehungsweise 56'500 Franken und für die aufsuchende Jugendarbeit 20'250 respektive 26'250 Franken. Später dürften dann auch die Infrastrukturkosten anteilsmässig hinzukommen, welche heute von Kappel getragen werden.

Der Rat Hägendorf hat beiden Modulen für die Jahre 2022 und 2023 zugestimmt. Dies unter der Bedingung, dass sich Kappel und Gunzgen ebenfalls und allenfalls auch Rickenbach beteiligen.