Fünf Parteien haben sich im Mitwirkungsverfahren zum Projekt Ziegelfeldstrasse–Bleichmattstrasse geäussert. Thema waren die Erschliessung und auch der Schattenwurf.
Noch bis zum 20. November 2017 liegt der Teilzonenplan Ziegelfeldstrasse–Bleichmattstrasse und der Gestaltungsplan mit Sonderbauvorschriften Ziegelfeldstrasse– Bleichmattstrasse öffentlich im Stadthaus Olten auf. Das angesetzte Mitwirkungsverfahren im Juni hatten insgesamt fünf Parteien genutzt: drei Privatpersonen sowie die Institutionen der römisch-katholischen Kultusstiftung Olten/der römisch-katholischen Kirchgemeinde Olten. Als einzige politische Partei hatten sich die Grünen Region Olten am Mitwirkungsverfahren beteiligt.
Von besonderem Interesse unter den Privatpersonen war der Verlauf des Schattenwurfs, der durch den Kubus an der zwischen Grund- und Bleichmattstrasse verlaufenden Ziegelfeldstrasse hervorgerufen wird. Die Planungsbehörde ist diesem Wunsch gefolgt und hat entsprechende Darstellungen nachgereicht. Die Planungsbehörde weist in ihrer Stellungnahme aber auch darauf hin, dass der Schattenwurf vor allem die Ziegelfeldstrasse betreffe. Der Mitwirkungsbericht spricht davon, dass «in dicht bebauten Teilen der Stadt in einem gewissen Mass mit solchen Einflüssen zu rechnen» sei.
Einem markanten Schattenwurf unterliegt das Gebäude an der Bleichmattstrasse 2; dessen Fassade wird am 21. Dezember ab 13 Uhr zu gut der Hälfte im Schatten liegen, ab 14 Uhr liegen die Fenster im Hochparterre und jenen des 1. Stocks mit Ausnahme der dortigen Oberlichter vollständig im Schatten, ab 16 Uhr werden lediglich noch die Dachfenster von der Sonne beschienen. Die Liegenschaft Ziegelfeldstrasse 50 etwa wird am 21. Dezember bis 10 Uhr vormittags vollständig, dann zusehends weniger und ab 12 Uhr komplett ohne Schatten sein. «Im Sommer fällt kein Schatten auf die Liegenschaft», so der Mitwirkungsbericht.
Sauer stiess einigen Parteien auch die Verkehrserschliessung über die Bleichmattstrasse auf. Bereits jetzt sei für das Funktionieren der Innenstadt unglücklich, «dass alle Autos aus den öffentlichen und privaten Parkhäusern Römerstrasse, Hübeli, Ringstrasse und vom Munzingerplatz, die Richtung Wangen wegfahren wollen, den Weg durch die Konradstrasse, die Ringstrasse und die Solothurnerstrasse nehmen müssen. Und jetzt soll noch eine weitere grosse Garage dazu kommen.» Die Planungsbehörde hält dieser Bemerkung entgegen, dass im Sinne des Mobilitätsplanes die notwendigen 88 Parkplätze auf 48 zurückgenommen wurden und die Mehrbelastung so reduziert werde. Der ebenfalls monierte Umstand, dass dem entlastenden Verkehr ab Unterer Bleichmattstrasse das Linksabbiegen Richtung Wangen erlaubt werden soll, wurde in der Beantwortung positiv aufgenommen. Die gewünschte Linksabbiegemöglichkeit werde mit dem Kanton geprüft.
Als Alternative schlägt eine Privatperson vor, die Erschliessung über die Grundstrasse anzustreben, da dort weniger sensible Anstösser wohnten. «Die Leute im Altersheim stören sich am Betrieb nicht.» Demgegenüber hält die Planungsbehörde fest, dass eine Erschliessung über die Grundstrasse das Quartier mit verhältnismässig viel Umfahrungsverkehr belasten würde. Und sie betont auch: «Auf welche Grundlagen sich die Behauptung stützt, die Altersheiminsassen würden sich am Betrieb nicht stören, hat die mitwirkende Person nicht dargelegt.»
Unter jene Anregungen aus der Mitwirkung, die in die weiteren Planungsarbeiten einfliessen, gehört auch eine solche der Grünen Region Olten. «Wir bedauern, dass kein energetischer Mindeststandard vorgeschrieben wird oder eine Kostenberechnung über eine Lebensdauer von z.B. 30 Jahren verlangt wird, um das günstigste System zur Wärmeerzeugung zu wählen», lässt sich die Partei vernehmen. Die Planungsbehörde hält in ihrer Beantwortung fest, dass die Sonderbauvorschriften auf diesen Hinweis hin ergänzt würden. «Neubauten und Erweiterungen von bestehenden Gebäuden müssen so gebaut und ausgerüstet sein, dass ihr Bedarf für Heizung, Warmwasser, Lüftung und Klimatisierung nahe bei Null liegt.»
Moniert wurde auch von einer Privatperson die Grösse des Kubus entlang der Ziegelfeldstrasse, der als zu wuchtig und zu hoch empfunden wird. Dadurch werde die Ziegelfeldstrasse zu einer «Gasse, welche an sehr hohen Gebäuden entlang führe und (der Kubus) die generelle Sicht, insbesondere auf die geschützte Kirche als Wahrzeichen von Olten», versperre. Dazu schreibt die Planungsbehörde: «Die Massstäblichkeit der östlich angrenzenden 6-geschossigen Überbauung findet – auch in Hinblick auf einen haushälterischen Umgang mit dem Boden – auf dem Areal eine Fortsetzung.» Zur Kubatur allgemein hält die Planungsbehörde fest, dass dem Gestaltungsplan zugrunde liegende Richtprojekt sei in einem mehrstufigen kooperativen Verfahren erarbeitet worden.
Nicht alle vom Teilzonen- und Gestaltungsplan betroffenen Eigentümerschaften sind übrigens mit im Boot. Aus diesem Grund wird das Projekt auch in Etappen erstellt werden können. Im Vollausbau entstehen 60 Wohneinheiten in unterschiedlicher Grösse samt Tiefgarage.
Auflageort: Direktion Bau, Stadthaus Olten, Dornacherstrasse 1, 7. Stock.