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Das aufgrund des Corona-Virus vom Bund erlassene Veranstaltungsverbot führt in der Musikbranche zu heftigen Einbussen. Mit einer finanziellen Unterstützung von Seiten des Bundes ist so schnell nicht zu rechnen. Die Oltner Ticketing Firma Eventfrog ergreift die Initiative, um besonders kleinere Veranstalter zu unterstützen.
Der Corona-Virus versetzt auch die Musikbranche in Notlagen. Durch das vom Bund erlassene Veranstaltungsverbot müssen Konzerte und damit verbundene Live-Übertragungen abgesagt werden. Dies bringt Musiker und Veranstalter in finanzielle Schwierigkeiten und bedroht deren Existenzgrundlage. Viele haben kaum finanzielle Reserven, um zu überleben.
Da von Seiten des Bundes längerfristig nicht mit einer Finanzspritze für die Musikbranche gerechnet werden kann, ergreift Eventfrog die Initiative zur Unterstützung der Veranstalter und startet diesen Freitag ihre Spendenaktion «Jedes Ticket zählt», wie TeleM1 berichtete. Besonders betroffen sind Kleinveranstalter wie Vereine, Künstler und Privatpersonen, die sich für das Blühen der Schweizer Kulturlandschaft einsetzen. An ihren finanziellen Grenzen befinden sich vor allem Nachtclubs oder Fasnachtsvereine, meint Geschäftsführer Reto Baumgartner auf Anfrage. Wenn man nur einen Event pro Jahr plane, der schlussendlich aufgrund der Bundesmassnahmen nicht durchgeführt werden kann, sei man auf die Spender angewiesen.
Veranstalter, die an einer Spendenaktion interessiert sind, können mithilfe der Webseite eine solche durchführen. Mit der breiten Reichweite von Eventfrog und der Werbung auf den Social Media Kanälen ist es für die Veranstalter möglich, viele Spender anzusprechen. Der Zahlungsvorgang funktioniert wie bei einem regulären Event - nur, dass es sich hierbei um ein virtuelles handelt. Durch eine Zahlung erhält der Kunde am Ende anstelle eines Tickets nämlich einen Spendenausweis. Die Aktion soll voraussichtlich bis Ende Mai dauern.
Genauere Infos zu der Aktion finden sich hier.
Obwohl der Bund die Bevölkerung mit den erlassenen Massnahmen zu schützen versucht, gefährdet er damit einen ganzen Wirtschaftssektor. Diesen finanziell zu unterstützen, fällt gemäss Boris Zürcher, dem Leiter der Direktion für Arbeit SECO, aber nicht in das Verantwortungsgebiet des Bundes. Man würde sich zwar des Instruments der Kurzarbeitsentschädigung bedienen. Dort ginge es aber darum, Arbeitsplätze zu erhalten, damit es nicht zu Kündigungen komme. «Aber nur Umsatzeinbussen oder gar Gewinneinbussen, das ist ein Betriebsrisiko, das die Unternehmer selber tragen müssen». Obwohl heute, Donnerstag, die Wirtschaftsvertreter mit dem Wirtschaftsminister Guy Parmelin am Runden Tisch sitzen, sind die am stärksten vom Veranstaltungsverbot betroffenen Vertreter nicht eingeladen. (Tele M1)