Olten
Ein wenig Holland für das Kleinholz: Stadt lüftet Geheimnis um neues Schulhaus

«Windmühle», so heisst das Siegerprojekt, welches aus dem Wettbewerb um das neue Schulhaus im Süden der Stadt Olten hervorgegangen ist.

Urs Huber
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So soll das neue Schulhaus aussehen.

So soll das neue Schulhaus aussehen.

Visualisierung/zVg

Die Beurteilung der Jury klingt schon fast prosaisch. «Als würde alles zueinanderpassen und in einer beeindruckenden Leichtigkeit ineinandergreifen.» Die Rede ist da nicht von einer in sich stimmigen literarischen Erzählung, sondern von der Konzeption und dem Entwurf eines Schulhauses unter der Bezeichnung «Windmolen». Für Nichtholländer sei hier übersetzt: Windmolen heisst zu Deutsch Windmühle.

Gestern Abend also hat die Stadt ihr Geheimnis um den Sieger des Projektwettbewerbs «Neue Schulanlage Kleinholz mit Dreifachturnhalle» gelüftet. Die Neff Neumann Architekten AG aus Zürich wurde nach einem mehrmaligen Durchgang der Jury im ersten Rang ausgerufen. Unter 15 Eingaben und schliesslich sechs Finalisten überzeugten die Ideen der Architekten AG aus Zürich am meisten, weil sie die verschiedenen Anforderungen sowohl städtebaulich, architektonisch, betrieblich und funktional wie auch ökonomisch am besten erfüllen.

Oder wie sich die Jury auch noch zitieren lässt: «Eine grosse Qualität des Siegerprojekts in Holz-Beton-Hybridbauweise ist, dass man nach jeder Bauetappe den Eindruck hat, dies sei die finale Lösung.» Kurt Schneider, Olten Stadtbaumeister: «Das Projekt überzeugt durch die konsequente Rücksichtnahme auf das pädagogische Konzept.» Unter den sechs Finalisten findet sich auch das Projekt «Peter Pan» des einheimischen Generalplanerteams von werk 1 Architekten und Planer AG.

Dreiteilige Aufgabe als Herausforderung

Die Aufgabe für den Projektwettbewerb war eine Dreiteilige: ein Schulhaus für 16 Klassen (darunter 4 Kindergärten), Tagesstrukturen und eine Dreifachturnhalle. Und schliesslich war, im Hinblick auf weiter steigende Schülerzahlen, auch ein Erweiterungsbau für 8 Klassen vorzusehen.

Hürde 1: Wer beim Aspekt der allfälligen Erweiterung auf einen Solitärbau gesetzt hatte, lag schon, weniger prosaisch ausgedrückt, in der Beurteilung eine Länge hinten. Kompaktheit war angesagt, wie Jurymitglied Kuno Schumacher, Zürich, zu verstehen gab.

Hürde 2: Weil die Turnhalle auch von Vereinen genutzt wird, sollte der Hallenzugang unabhängig vom Schulgebäude erfolgen können.

Kurt Schneider liess es sich an der gestrigen Vernissage nicht nehmen, zwei, drei kurze Gedanken zum Sinn eines Wettbewerbs zu definieren. «Wettbewerbe bieten Gewähr, auf dem richtigen Weg zu sein.» Zugleich gab er zu verstehen, weshalb als Wettbewerbsformat ein selektives Verfahren mit im Schulhausbau erfahrenen Generalunternehmern gewählt wurde. «Die personellen Ressourcen der Stadt sind viel zu gering, um unerfahrene Teams effektiv begleiten zu können.

Bereits hat der Stadtrat von Olten entschieden, das Siegerprojekt weiterzuverfolgen. In einer der nächsten Sitzungen soll das Gemeindeparlament über den notwendigen Projektierungskredit befinden. Und gegen Ende des kommenden Jahres dürfte der Souverän an der Urne über den fälligen Baukredit entscheiden können. Die Rede ist von gut 30 Mio. Franken; für Schulhaus und Turnhalle. Die Inbetriebnahme des Schulhauses im Kleinholz wird zu Beginn des Schuljahres 2023/24 erwartet.