Die 150 jährige Inländische Mission lädt heuer zu Danke-Anlässen. In Olten fand am Freitag der Siebte von deren Neun statt. Auch Bischof Fleix Gmür war unter den Gästen.
Wer kennt sie, die Inländische Mission? Oder wäre die Frage - andersum gestellt - passender: Wer kennt sie nicht, die Inländische Mission? Gründe sie zu kennen gibts genug: Rund eine Million Franken hat das älteste katholische Hilfswerk letztes Jahr ausgeschüttet. Ein Viertel davon kam der Seelsorgerhilfe zu Gute, der Löwenanteil aber floss in Projekte der Seelsorge von Pfarreien und kirchennahen Institutionen. Beiträge an Kirchenrenovationen, an Projekte der Jugendseelsorge und, und und. Gespeist wird das karitative Wirken der IM hauptsächlich über die Bettagskollekte. Knapp 850 000 Franken trug diese gemäss Geschäftsbericht im vergangenen Jahr ein. Ein Wermutstropfen: Die Sammelergebnisse haben sich in den letzten 20 Jahren halbiert.
Einladung zum Geburtstag
Die IM feiert heuer ihr 150 jähriges Bestehen und lädt just aus diesem Grund zu schweizweit neun Danke-Anlässen. Als Geburtstagskind nimmt sich die Institution also die noble Geste heraus, nicht Geschenke anzunehmen, sondern – Geschenke zu verteilen. «Im Jubiläumsjahr bedankt sich die IM bei allen ehrenamtlich Tätigen für ihren wertvollen Beitrag an eine lebendige Glaubensgemeinschaft», begründet das 1863 ins Leben gerufene Hilfswerk seine Aktion. Einst für notleidende Katholikinnen und Katholiken in der Diaspora gegründet, hat das Hilfswerk in seiner langen Geschichte schon gut 1900 Projekte unterstützt, wirkte 1874 erstmals auch in Olten. Heute unterstützt die IM rund zehn Projekte jährlich.
Auch in Olten wurde gedankt. Bei einem zahlenmässig besonders gut besuchten Treffen, wie die IM meinte. Rund 120 ehrenamtlich Tätige aus dem Bistum Basel trafen sich denn auch nach der von Bischof Felix Gmür zelebrierten Messfeier zum gemütlichen Beisammensein im Josefsaal; mit Bischof Felix Gmür übrigens, der es sich nicht nehmen liess, alle Gäste mit einem Handschlag zu begrüssen. Seit wann er die IM kenne? «Erstmals habe ich davon als Bub und Ministrant gehört», so ein gut gelaunter Bischof. Dies ganz im Gegensatz zu IM-Geschäftsführer Adrian Kempf, der ebenfalls gut gelaunt bekannte, die Institution erst mit seinem Eintritt 2009 kennen gelernt und von seiner Mutter dafür Schelte bekommen zu haben. Sie sei doch zu seiner Kindheit stets für die IM geweibelt, ob er sich nicht daran erinnern könne? Kempf lacht.
Dem Bischof begegnen
Unter den Gästen befand sich auch Johanna Waldner aus Oberdiessbach, die seit einem Vierteljahrhundert im Kirchenchor Konolfingen-Münsingen mitwirkt. «Ich fand die Einladung eine gute Idee», meint sie. Den Auftritt der Kirchenchöre von St. Martin und St. Marien sowie derjenige des Kinder- und Jugendchores Olten haben der gebürtigen Baslerin besonders gefallen. Und natürlich schätze sie auch die Anwesenheit von Bischof Felix Gmür. «Bis heute bin ich ihm noch nie persönlich begegnet», meint sie.
Ein besonders Lob konnte auch der Landfrauenverein Olten und Umgebung einheimsen. Ein gutes Dutzend Mitglieder sorgten sich um das leibliche Wohl der Gäste und servierten regionale Hofprodukte. Und auch die Pfarrei St. Marien nutzte die Gunst der Stunde und orientierte in kurzen Zügen über das von ihr lancierte Unterstützungsprojekt für die Kirche von Cevio. Pfarreiratspräsidentin Bernadette Rickenbacher und Gemeindeleiter Peter Fromm lobten die unkomplizierte Zusammenarbeit mit der IM. Durch deren Vermittlung nämlich waren Cevio und Olten/Starrkirch-Wil überhaupt erst zusammengekommen. Im Sommer dieses Jahres hatten die Oltner nach einer erfolgreich durchgeführten Spendenaktion im Maggiadorf einen Check über rund 27 000 Franken überreicht – für die Renovation der Kirche.