Dulliken
Ehefrau bedroht: Der 43-Jährige griff auch schon seine Nachbarn an

Der 43-jährige Italiener, der am Samstag in Dulliken seine Ehefrau mit einer Waffe bedrohte und sich dann verschanzte, hatte auch schon seine Nachbarn angegriffen. Das Paar stritt sich offenbar mehrmals pro Woche.

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Rund 12 Stunden verschanzte sich am Samstag ein Mann in seiner Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Dulliken. Der 43-jährige Italiener hatte seine Frau mit einer Waffe bedroht. Die Polizei rückte mit rund 40 Mann aus, auch die Sondereinheit Falk stand im Einsatz.

Das Gebiet wurde während des Einsatzes abgesperrt. Die Nachbarn mussten in ihren Wohnungen bleiben. Für Rentnerin Franziska Lässig war die Situation sehr schlimm. «Ich sagte mir, hoffentlich passiert nichts. Das wäre für mich eine Katastrophe gewesen», erzählt sie TeleM1 mit Tränen in den Augen. Gott sei Dank sei nun wieder Ruhe.

Franziska Lässig hatte nie Probleme mit dem Mann. Sie weiss aber von anderen Nachbarn, die seinetwegen sogar fortzogen. «Der Italiener hatte in der Garage auf den Mann eingeschlagen. Nach einer Woche zog das Paar weg, weil es so Angst hatte.» Mindestens einen weiteren Nachbarn soll der Täter angegriffen haben. Laut TeleM1 soll sogar eine Anzeige gegen ihn gelaufen sein.

Er und seine Frau sollen IV-Bezüger sein. Laut Nachbarn soll sich das Ehepaar mindestens drei Mal pro Woche laut gestritten haben. Am frühen Samstag artete es aus. «Das Geschrei war so laut, als hätte jemand Todesangst», berichtet eine Nachbarin, die anonym bleiben möchte.

Nicht alle haben aber einen schlechten Eindruck vom Italiener. Wenn Irfan Ramadani und seine Kinder den 43-Jährigen nach dem Einkaufen antrafen, habe es jedes Mal etwas Süsses für die Kleinen gegeben. «Ich fand das immer human und lieb», so Ramadani.

Der Mann befindet sich in Bern in medizinischer Behandlung. Zu den in der Wohnung gefundenen Waffen kann die Polizei noch keine Angaben machen. (ldu)