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Die Idee eines SlowUps Aarau–Olten–Zofingen scheiterte kaum am mangelnden Willen der Oltner Politiker oder der Solothurner Polizei, sondern an den engen Verhältnissen in Oltens Verkehrssituation. Zu diesem Schluss war auch der AareLand-Rat gekommen.
Endlich eine Idee, um das papierlastige Konstrukt AareLand unter die Leute zu bringen: Ein SlowUp von Aarau über Olten nach Zofingen und wieder nach Aarau. Das müsste doch in Olten, dessen Stadtpräsident Ernst Zingg ein AareLand-Fan der ersten Stunde ist, auf offene Ohren stossen. Und nun das: Auflagen und Vorbehalte aus Olten hätten eine zielgerichtete Organisation verunmöglicht, klagt der enttäuschte Aarauer Stadtrat Beat Blattner (SP), der die Idee lanciert hatte.
«Die Idee wäre super gewesen», räumt Iris Schelbert (Grüne) ein, die im Oltner Stadtrat für die Öffentliche Sicherheit zuständig ist. «Aber in Olten einen Tag lang die Hauptstrassen zu sperren ist unglaublich schwierig.» Ein SlowUp gibt sich nicht mit holprigen Velowegen zufrieden, nein, die Hauptachsen müssen her. www.slowup.ch, die Homepage der nationalen Trägerschaft, erklärt die SlowUp-Idee so: «Man nehme rund 30 km Strassen in einer attraktiven Landschaft, sperre sie einen Tag für den motorisierten Verkehr und sorge für ein vielseitiges Rahmenprogramm entlang der Strecke.»
Für Olten hätte dies bedeutet, die Strecke Aarauerstrasse–Unterführungsstrasse–Aarburgerstrasse mit Sälikreisel für den Autoverkehr zu sperren. «Und das so kurz nach der Eröffnung der ERO, wo wir die Auswirkungen noch nicht beurteilen können», hält Iris Schelbert dagegen. Sie habe nach Alternativrouten gesucht – über Niedergösgen–Winznau und durch den Ruttiger –, aber das sei für den SlowUp nicht in Frage gekommen.
Neben der unlösbaren Verkehrsführung sprachen für Iris Schelbert noch weitere Gründe gegen den SlowUp. So hätte dieser gar nicht durch Oltens «Herz» geführt: «Wenn wir das schon machen, dann will ich, dass es durch unsere Innenstadt mit der neu gestalteten Kirchgasse geht.» Und dann das Datum: Zwecks Koordination mit den schon bestehenden SlowUps hätte derjenige im AareLand am 17. August 2014 stattfinden sollen: «Ausgerechnet das Kilbidatum – das ist für unsere Vereine völlig ausgeschlossen.» Und ein Ausweichdatum in den Sommerferien schien Schelbert auch nicht praktikabel.
Bei den Dreiergesprächen mit den Stadtratskollegen aus Aarau und Zofingen, Beat Blattner und Christiane Guyer (Grüne), seien sie auf keinen grünen Zweig gekommen: «Am Schluss sagte ich halt Nein.»
Wenig Verständnis für Beat Blattners Schuldzuweisung an Olten und die Solothurner Polizei hat Ernst Zingg. Die SlowUp-Idee kam nämlich 2012 auch im AareLand-Rat zur Sprache, wo die beiden Kantone, die drei Stadtpräsidenten und drei Regionsvertreter Sitz und Stimme haben. «Dort kamen wir einstimmig zum Schluss, dass das in unseren kleinräumigen Verhältnissen zurzeit nicht funktioniert.» Also war nicht einmal der Aarauer Stadtammann dafür ...