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Am Sonntag zogen die Schüler und Schülerinnen durch Olten. Kunterbunt, verschwitzt und beeindruckend. Sie begeisterten die Zuschauer am Strassenrand mit ihren Basteleien.
Vor zwei Jahren regnete es. Am gestrigen Schulfest-Umzug bietet sich den Besuchern ein ganz anderes Bild: Bereits morgens um halb zehn, kurz bevor der Umzug losgeht, zeigt das Thermometer 26 Grad an. Die Sonne scheint, vereinzelte Schleierwolken. Die Oltner Schulen haben sich vorbereitet: Die Schülerinnen und Schüler dürfen Hüte und Sonnenbrillen tragen.
Die Schulen empfahlen, Getränkeflaschen mitzubringen. So können sie der Hitze trotzen.
Pünktlich um 9.45 Uhr beginnt der Umzug auf dem Munzingerplatz. Via Kirchgasse und Ringstrasse führt er zum Bahnhofquai. Dort geht er weiter Richtung Bifangplatz, Aarauer- und Unterführungsstrasse. Dann via Bahnhof, Amtshausquai und durch die Altstadt in die Schützi. Die Jugendmusik und die Tambouren aus Olten führen den Umzug an. Gefolgt von 1500 Schülern.
Erstmals setzt Olten Mehrweggeschirr an einer städtischen Veranstaltung ein. Für Mehrweg-Becher wird ein Depot von zwei Franken verlangt. Bei PET-Flaschen und Alu-Dosen erhält der Käufer einen Jeton, für den er ebenfalls zwei Franken bezahlt. Bei der Rückgabe kriegt er das Geld zurück.
Wie kommt das neue Abfallsystem bei den Betreibern der Vereinsstände in der Schützi an? «Ich finde es grundsätzlich gut und vor allem für die Trinkbecher extrem wichtig», sagt Rolf Schmid von der Höckeler-Zunft zu Olten.
Komplett überzeugt vom neuen Konzept ist er hingegen nicht: «Das Handling mit den PET-Flaschen und den Gutscheinen ist schwierig.» Denn: Jeder Schüler hat im Vorfeld einen Essens- und Getränkegutschein erhalten. Dafür wird von den Schülern kein Depot verlangt. Deshalb findet Schmid: «Ein Anlass, wo es keine Gutscheine gibt, wäre für Mehrweggeschirr geeigneter». Er denkt dabei an die Mio oder die Chilbi.
Etwas anders sieht es Urs Gamma vom FC Fortuna Olten. «Das ist eine gute Sache und sie funktioniert.» Die Umsetzung sei zwar aufwendiger, da man das System den Besuchern zuerst erklären müsse. Auch an das kompliziertere Rechnen müsse man sich zuerst gewöhnen. Aber: «Die Leute werfen weniger weg.» (rb)
Jedes Schulhaus hat sein eigenes Motto. Das Sälischulhaus läuft unter dem Credo «Kleider machen Leute. Kinder machen Kleider». Die Kinder tragen selbst eingefärbte T-Shirts in Batik-Optik und halten Papier-Sonnenblumen in die Luft. Auf die Säli-Schüler folgen jene aus dem Hübeli. Sie «punkten mit Spielen in der Stadt». Sie haben selbst gefertigte Spiele dabei.
«Lueg doch wohär dr Wind wääit» lautet das Motto des Heilpädagogischen Schulzentrums (HPSZ). Auf sie folgt die Musikgesellschaft Hägendorf-Rickenbach. Ein Schüler der HPSZ führt sie an und tanzt ausgelassen zu den Klängen der Musikgesellschaft.
Die Bannfeld-Schüler sind «zäme unterwägs». Sie gestalteten mehrarmige Wimpel-Girlanden. Das sieht dann so aus: Ein älterer Schüler läuft in der Mitte. Er hält einen Stab in den Händen, an dem die Girlanden befestigt sind. Um ihn herum laufen vier bis fünf jüngere Schüler. Jeder von ihnen hält ein anderes Ende der Girlande. Die Bifang-Schüler präsentieren Drachen: in allen Farben und Formen.
Dann ist die Stadtmusik Olten an der Reihe: Während Kinder und Lehrpersonen sich dem Wetter gerecht anziehen konnten, treten alle Mitglieder der anwesenden Musikformationen in ihren Uniformen auf. Dicht auf den Fersen der Stadtmusik schreiten die Behörden durch Oltens Strassen: Regierungs- und Stadträte winken den Zuschauern am Strassenrand zu.
Das Motto des Frohheimschulhauses passt zum derzeit omnipräsenten Thema – dem Wetter: Sie widmen sich den «vier Jahreszeiten» und präsentieren ihre Plakate dazu. Den Abschluss des Umzugs bildete das Opus One Orchestra aus Laupersdorf.
Die ersten Teilnehmer kommen eine Stunde nach Umzugsbeginn in der Schützi an. Es sind einige rote Köpfe und verschwitzte T-Shirts zu sehen. War die Route angesichts der Temperaturen zu lang? Wie kamen Kinder und Lehrer mit der Hitze klar? «Es war warm, aber wir haben es gut überstanden», meinen zwei Lehrerinnen, die eine sechste Klasse im Sälischulhaus unterrichten. Sie haben genügend Wasser zum Trinken und Sprühflaschen mitgenommen. Sie sind nicht die Einzigen: Nun, im Schatten der Bäume in der Schützi, können die Kinder ihre Sonnenbrillen und Hüte ablegen.