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Das neu gegründete Komitee «Pro Hallenbad Olten» plant, im Hinblick auf die nächste Parlamentssitzung eine dringliche Motion einzureichen. Mit möglichst vielen Unterschriften wollen die Komiteemitglieder Druck auf die Stadt ausüben.
Sie wollen nur eines: Eine Möglichkeit, um in der näheren Region im Winterhalbjahr dem Wassersport zu frönen. Deshalb haben sich in den vergangenen Wochen mehrere hundert Wasserratten – rund zwei Drittel stammen aus Olten selber, der Rest aus den umliegenden Gemeinden – zusammengerauft und das Komitee «Pro Hallenbad Olten» ins Leben gerufen.
Sie wollen mit einer dringlichen Motion erreichen, dass Wassersport in der Region Olten weiterhin ganzjährig möglich ist. Initiant dieses neu gegründeten Komitees ist Andreas Dobay, seinerseits ein passionierter Schwimmer.
Die Stadt Olten, seit Anfang der Siebzigerjahre Mieterin des Hallenbades an der Kantonsschule Hardwald, hat im Oktober im Rahmen ihrer Sparmassnahmen den Mietvertrag mit dem Kanton Solothurn per April 2014 gekündigt, wie Stadtschreiber Markus Dietler bestätigt. 2012 beliefen sich die Nettoausgaben der Stadt fürs Hallenbad auf über 140 000, 2011 auf rund 127 000 Franken. Im schlimmsten Fall droht mit dieser Sparmassnahme nun eine Schliessung des Hallenbades und damit verbunden das Aus für Wassersportmöglichkeiten in Olten in den Monaten Oktober bis April.
Mit Unterschriften Druck machen
Mit seinem Vorschlagsrecht will das Komitee nun den Stadtrat beauftragen, «einen angemessenen Betrag ins Budget 2014 aufzunehmen und parallel dazu die nötigen Verhandlungen zu führen, damit der lokalen Bevölkerung, den ortsansässigen Wassersportvereinen sowie allfälligen weiteren Interessengruppen der Zugang einer Wassersportanlage ermöglicht wird» – heisst es im Motionstext. In einem zweiten Punkt hält das Komitee zudem fest, dass «die benötigte Wassersportanlage den gängigen Wassersport-Bedürfnissen genügen und in der Zeit, in welcher die öffentlichen Badeanstalten oder Freibäder geschlossen sind, zugänglich sein soll».
Die für eine Motion benötigten 30 Unterschriften von Stimmberechtigten hat das Komitee längst zusammen, bis dato sind es laut Initiant Dobay bereits gegen 200. Damit geben sich die Mitglieder von «Pro Hallenbad Olten» aber nicht zufrieden: «Wir starten in der kommenden Woche eine gross angelegte Aktion, bei der 4000 Flugblätter an die Oltner Haushalte verteilt werden», so Dobay. «Denn wir wollen mit einer möglichst grossen Anzahl Unterschriften den Verantwortlichen der Stadt Olten zeigen, dass ein Hallenbad in der Region ein echtes Bedürfnis ist.»
Rund zwei Wochen haben die Komiteemitglieder dafür Zeit. Denn sie wollen die dringliche Motion fristgerecht einreichen, damit sie noch in der Gemeindeparlamentssitzung vom 28. November behandelt werden kann. «Vorgängig werden wir die Fraktionen über den Inhalt der Motion und die entsprechenden Zahlen informieren», sagt Dobay, der dabei den Lead innehat. Die Geschichte eilt, denn der Mietvertrag läuft mit dem Ende der aktuellen Hallenbadsaison aus, und die Mitglieder wünschen sich Wassersportmöglichkeiten in Olten ohne Unterbruch.
Die Badegäste angehauen
Für Initiant Andreas Dobay gibt es keinerlei Zweifel daran, dass tatsächlich ein grosses Bedürfnis an einem Hallenbad in der Region Olten besteht. «Gehen Sie mal an einem Donnerstagabend ins Hallenbad der Kanti», sagt er. «Es hat so viele Schwimmer, dass der Platz eng wird.» Den regen Besucheraufmarsch im Hallenbad nutzte er denn auch, um für das Komitee «Pro Hallenbad Olten» zu werben. «Ich stiess damit auf offene Ohren und habe sehr schnell viele Mailadressen von interessierten Personen zusammenbekommen. Nach dem Versand der ersten Mails wurde das Ganze fast zum Selbstläufer.»