Wangen
Die Tage des vermoosten Lastwagens im Asp sind gezählt

Ein ungewöhnlicher Fall: Der wild deponierte Lastwagen im Asp bei Wangen scheint schon für immer beim Asp auf Wangner Boden zu stehen. Nun verschwindet er: Ab dem 21. April steht seine amtliche Beseitingung an.

Urs Huber
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Wohl seit Jahr und Tag im Asp: Der Saurer D 250, der unverkennbar mal für die mittlerweile gelöschte Oltner Firma Ero-Frikart AG unterwegs war.

Wohl seit Jahr und Tag im Asp: Der Saurer D 250, der unverkennbar mal für die mittlerweile gelöschte Oltner Firma Ero-Frikart AG unterwegs war.

Bruno Kissling

Er wirkt wie ein Saurier in fremder Welt, der Lastwagen Saurer D 250 BF, 4X2, wie dessen offizielle Typenbezeichnung lautet. Wie lange er schon unterhalb des Steinbruchs Born im Asp auf Wangner Boden steht, ist unbekannt. Sicher ist: Bereits im vergangenen Jahr tauchte das Fahrzeug samt Bild in den sozialen Medien auf. Dort wurde verwundert gefragt, ob jemand etwas über den augenscheinlich wild deponierten Lastwagen beziehungsweise dessen Halter wisse.

Dann wurde es wieder still um das Gefährt. Der Aufruf fand offensichtlich wenig Widerhall. Bis in die jüngsten Tage hinein. Im aktuellen Amtsblatt erschien nun die Aufforderung zur Beseitigung eines Altfahrzeugs, publiziert im Auftrag des kantonalen Amts für Umwelt.

Und worum gings? Genau um den grünfarbenen Lastwagen der Marke Saurer, mit Ladebrücke und Ladekran, beladen mit Isolationsplatten. Das Gefährt muss, so liest sich die Aufforderung, bis zum 21. April vom letzten Halter beseitigt werden. Andernfalls wird der Laster amtlich entsorgt.

Ungewöhnlich in solchen Fällen: Auch der letzte Halter des Saurers ist bekannt und wird im Aufruf auch genannt: Heinz Jost. «Von ihm ist zwar eine Postadresse bekannt, die Post bleibt aber unzustellbar», sagt Stefan Gyr vom kantonalen Amt für Umwelt. «Es blieb uns also nichts anderes übrig, als die Aufforderung zur Beseitigung des Altfahrzeugs auf diesem Weg zu publizieren.»

Fahrgestellnummer gefunden

Wie aber lässt sich der Halter eines Fahrzeugs eruieren, das offenkundig schon seit Jahren verwaist im Freien steht und wie ein Relikt vergangener Tage wirkt? Hinweise liefert jeweils die beim Bundesamt für Strassen hinterlegte und am Fahrzeug angebrachte Fahrgestellnummer, welche dem letzten rechtmässigen Besitzer zugeordnet ist. Nicht immer ist die Nummer leicht zu finden.

Die gängigsten Orte sind gemäss Polizeiangaben der Türrahmen der Führerkabine, wo sich die Nummer eingestanzt auf einer Metallplakette findet. Häufig ist sie auch aufgebracht am Motorenblock, bei Fahrzeugen neueren Datums auch auf der Windschutzscheibe. Wird die Nummer, aus welchen Gründen auch immer, weggekratzt oder abgeschliffen, so bleibt das Gefährt anonym zurück und es wird beinahe unmöglich, den Besitzer später auf diesem Weg noch ausfindig machen zu können.

Erfahren vom widerrechtlich platzierten Fahrzeug hat das Amt für Umwelt aus einem der Feuerwehr nahe stehenden Personenkreis. «Die Informationen erhalten wir eigentlich häufig von Personen, die halt wissen, wie in einer solchen Situation vorzugehen ist», sagt Gyr.

Der aktuelle Fall ist insofern ein besonderer, weil zwar im Kanton Solothurn pro Jahr rund 20 Personenwagen einfach irgendwo parkiert, dann stehengelassen und vergessen werden und für die durch das Amt für Umwelt dann eine Aufforderung zur Beseitigung im Amtsblatt publiziert wird.

Aber Lastwagen? «Das ist sicher sehr selten», sagt Gyr. Er rechnet im Übrigen nicht damit, dass sich der Halter effektiv noch meldet und die Angelegenheit auf eigene Kosten bereinigt: «Einen erfolgreichen Aufruf übers Amtsblatt bei Lastwagen habe ich noch nie erlebt», sagt Gyr bestimmt.

Entsorgung kostet

Rund 200 Franken kostet jeweils die Entsorgung eines Personenwagens, wie Gyr erzählt. Wie teuer die Entsorgung des Saurers sein wird, vermag der Mann vom Amt für Umwelt nicht zu sagen. Es liege noch keine Offerte vor. «Die Entsorgung wird sicherlich deutlich teurer sein», mutmasst er. Das sei auch abhängig vom Entsorgungsaufwand: Ist das Fahrzeug abzuschleppen oder muss es allenfalls aufgeladen und wegtransportiert werden.

Gemeldet hat sich bis anhin niemand auf die Aufforderung. Die 150 Franken Verfahrens- und die Entsorgungskosten bleiben wohl an der Staatskasse hängen.