Die Forderungen sind klar: Die Oltner wünschen sich den autofreien Sonntag zurück und mehr Aufklärung zum Thema Klimawandel. So zumindest das Fazit des Anlasses der Klimabewegung Olten vom letzten Sonntag.
Nach der eher negativen Reaktion des Oltner Stadtrates auf die Ausrufung des Klimanotstandes im März, entschloss sich das Schüler-OK «Klimabewegung Olten» zum Handeln. Die Erreichung der festgelegten Klimaziele wollte es selbst in die Hand nehmen und dem Stadtrat konkrete Umsetzungsvorschläge liefern. «Für uns war klar, dass etwas passieren muss, wenn der Stadtrat nichts macht», sagt Julia Hodel. Die 17-jährige Kantischülerin organisierte gemeinsam mit den neun weiteren Mitgliedern des OK den Informations- und Austauschanlass für Oltner und Interessierte aus der Nachbarschaft. Das Ziel: Gemeinsam mit der Bevölkerung Lösungsvorschläge erarbeiten, mit welchem die Umsetzung der Volksmotion angegangen werden kann.
Die Veranstaltung war als Workshop organisiert: Die rund 70 anwesenden Teilnehmer diskutierten jeweils in sieben Gruppen über umweltfreundliche Alternativen oder konkreten Umstrukturierungsforderungen in den Sektoren Wohnen, Industrie, Mobilität, öffentlicher Raum, Abfall und Bildung in Olten. «Es sind sehr viele Leute aus unterschiedlichen Hintergründen mit verschiedensten Erfahrungen und Meinungen zusammengekommen. Das ist sehr wichtig, wenn es um ein solch vielschichtiges Thema wie dem Klimawandel geht», sagt das 16-jährige OK-Mitglied Aline Temperli. Diskussionspunkte waren vor allem die Reduktion von Einwegprodukten sowie die Förderung umweltfreundlicher Mobilität und regionaler Nahrungsmittel und Produkte.
Anschliessend an die knapp einstündige Diskussion stimmten die Teilnehmer über die sinnvollsten der 50 formulierten Vorschläge ab, die das OK überarbeitet dem Stadtrat vorlegen möchte. Die beliebteste Massnahme, forderte einen autofreien Sonntag, wie man ihn von früher kennt. Auch war die Forderung nach einer Velostadt stark: Gewünscht sind vor allem mehr Velowege, bessere Infrastruktur für E-Bikes sowie mehr Aufklärung über die Auswirkungen des Auto- und des Veloverkehrs auf die Umwelt.
Die Klimaaktivistin Aline Temperli fordert vom Stadtrat vor allem Seriosität. «Ich erwarte, dass sich der Stadtrat Zeit nimmt und sich mit den vorgelegten Vorschlägen auseinandersetzt», sagt sie. «Oftmals loben sie uns für unser Engagement, aber wenn es um konkrete Unterstützung geht, passiert nichts.» Das OK ist sich einig, dass nur ein Zusammenspiel von gesteigertem Bewusstsein in der Bevölkerung und politischen Massnahmen die Stadt zum Ziel führen wird.