Olten
Die Stadt will im Quartier Kleinholz ein neues Schulhaus für 15 Millionen Franken bauen

Die Stadt will im Quartier Kleinholz neben der Stadthalle einen Element-Holzbau mit Turnhallen realisieren.

Fabian Muster
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Auf dem bisherigen Trainingsplatz des FC Olten soll das neue Schulhaus mit Turnhallen entstehen (Bildmitte). Im Vordergrund das Dach der Stadthalle, im Hintergrund die neue Überbauung Chlyholz.

Auf dem bisherigen Trainingsplatz des FC Olten soll das neue Schulhaus mit Turnhallen entstehen (Bildmitte). Im Vordergrund das Dach der Stadthalle, im Hintergrund die neue Überbauung Chlyholz.

Bruno Kissling

Nun ist klar, wo die Stadt Olten das wegen den steigenden Schülerzahlen dringend benötigte neue Schulhaus bauen will: im Quartier Kleinholz gleich neben der Stadthalle. Die in diesem Jahr bei der Firma Kontextplan AG aus Bern in Auftrag gegebene Studie zur Schulraumplanung kam zum Schluss, dass «ein Schulhaus im Westen der Stadt» gebaut werden soll. «Die Gebiete Olten SüdWest, Bornfeld und Kleinholz haben ein erhebliches Potenzial für ein Bevölkerungswachstum», heisst es dazu im Finanz- und Investitionsplan 2018–2024. Der Stadtrat hat nun entschieden, dass der Neubau gleich neben der Stadthalle entstehen soll. Dies vor allem darum, weil zum einen die Parzelle, wo sich derzeit noch ein Fussball-Trainingsplatz des FC Olten befindet, bereits der Stadt gehört. Zum anderen, weil ein Neubau im Quartier Olten SüdWest aufgrund des Landkaufs zu teuer gekommen wäre – im Umlauf sind Quadratmeterpreise von bis zu 2000 Franken –, und zudem noch nicht klar ist, wie sich das Gebiet bevölkerungsmässig in den nächsten Jahren entwickelt.

Das Schulhaus mit Platz für Primarschule, Kindergarten, Tagesstrukturen und Turnhallen soll in einem Element-Holzbau erstellt werden und laut dem Finanz- und Investitionsplan höchstens 15 Millionen Franken kosten. «Wir wollen kein architektonisches Denkmal, sondern einen schönen und zweckmässigen Bau», sagt die zuständige Stadträtin Iris Schelbert als Vorsteherin der Bildungsdirektion.

Es gibt mehrere offene Punkte

Nun soll es relativ schnell gehen, damit das Schulhaus bis 2021, spätestens 2022 realisiert werden kann. Nächstes Jahr wird dem Gemeindeparlament ein Projektierungskredit von 500'000 Franken vorgelegt. Damit sollen weitere Details geklärt und voraussichtlich ein Architekturwettbewerb im Einladungsverfahren gestartet werden. Später muss das ausgearbeitete Projekt auch von der Oltner Bevölkerung an der Urne gutgeheissen werden.

Mehrere Punkte sind derzeit noch offen. Zum einen ist nicht klar, ob mit dem Neubau im Kleinholz das Hübelischulhaus in der Innenstadt als Ergänzung dazu weitergeführt werden soll oder nicht. Wird es als Schulhaus weiterverwendet, sind allerdings auch dort Investitionen unumgänglich, weil Gruppenarbeitsräume fehlen und die Lehrerarbeitsplätze nicht mehr dem neuesten Stand entsprechen. Ausserdem ist laut Bildungsdirektorin Schelbert der ungenügende Pausenplatz und die fehlenden Turnhallen ein Nachteil. Andererseits fiele der Neubau im Kleinholz kleiner aus, würde das Hübelischulhaus nicht geschlossen. Unter dem Strich wird die Variante mit den tieferen Kosten umgesetzt. Zum anderen ist noch nicht geklärt, wie gross die Turnhalle sein wird: Gibt es nur eine Zweifachturnhalle? Oder gar die auf dem Platz Olten dritte Dreifachturnhalle, wie dies von einigen Sportvereinen, aber auch von Martin Grütter, dem IG-Sport-Olten-Präsident, gefordert wird? Ebenfalls geprüft wird, ob das neue Schulhaus mithilfe eines Investors in einer öffentlich-privaten Partnerschaft erstellt werden soll. Eine erste Sitzung dazu hat laut Schelbert bereits stattgefunden.

Weiter im Finanzplan aufgeführt sind zudem Investitionen beim Frohheimschulhaus: Zum einen soll der Hauswirtschaftsbetrieb der Sek I, der bisher auch in den drei Schulhäusern Bifang, Hübeli und Säli stattfindet, im Frohheim zentralisiert werden, damit es im Gegenzug Platz gibt für mehr Primarschulklassen (2,8 Millionen bis 2022). Andererseits gibt es mit den steigenden Schülerzahlen auch höheren Platzbedarf für die Oberstufe: Dazu ist ein Neubau eines Traktes für acht Klassenzimmer und vier Gruppenräume geplant (3,4 Millionen Franken bis 2024).

20er-Klassen werden beibehalten

Für das Schuljahr 2018/19, dem ersten mit dem neuen Lehrplan 21, hat der Oltner Stadtrat auf Antrag der Bildungsdirektion 82 Klassen bewilligt, wie es im Protokollauszug der Sitzung vom 6. November heisst. Damit werden die 20er-Klassen im Kindergarten und in den altersgemischten 1. und 2. Klassen beibehalten, was das Gemeindeparlament im September 2014 so entschieden hat. Die Bildungsdirektion habe zwar höhere Klassenbestände geprüft, aber dann die Aufhebung des Parlamentsbeschlusses verworfen. Die tieferen Klassengrössen hätten laut der Direktion geringere Kosten bei der Sonderschule zur Folge. Verglichen wurden dazu die Sonderschul-Ausgaben in den drei Städten des Kantons. Diese liegen in Olten mit 962 000 Franken laut Rechnung 2016 klar tiefer als in Solothurn mit 1,35 Millionen oder als in Grenchen mit 1,61 Millionen Franken. Im Stadtrats-Protokoll aufgeführt sind auch die höheren Schülerzahlen, was mehr Klassenzüge zur Folge hat: Diese Zahl steigt von 82 Klassen im Schuljahr 2017/18 bis zu deren 90 im Schuljahr 2021/22. (fmu)