Für 60 000 Franken will die Oltner Stadtverwaltung ihre Webpräsenz neu aufsetzen lassen. Damit sollen in erster Linie die Ladezeiten verkürzt werden, welche beim Einstellen neuer Artikel auftreten und die Arbeit unnötig verlangsamen.
Bei den Oltner Stadtratswahlen im März dieses Jahres hat sich akzentuiert, was schon seit einigen Jahren immer wieder Probleme bereitet: Wollen Stadtangestellte im Content Management System (CMS) neue Daten auf die Website www.olten.ch laden, dauert es bis zu einer halben Stunde, bis die Daten veröffentlicht werden. Das rächte sich am eingangs erwähnten Wahlsonntag: Weil die Resultate unmittelbar nach der Eingabe ins CMS an die Medien verschickt wurden, erschienen diese zum Teil früher auf deren Websites als auf derjenigen der Stadt Olten. Dies war auch bei der Newssite www.oltnertagblatt.ch von dieser Zeitung der Fall.
Auch ausserhalb von solchen Ausnahmesituationen erschwert diese lange Ladezeit die tägliche Arbeit: Bis etwa kontrolliert werden kann, ob die publizierten Inhalte dem entsprechen, was hochgeladen wurde, dauert es ebenso eine halbe Stunde. «Das ist für uns nicht mehr praktikabel», sagt Stadtschreiber Markus Dietler.
Der Grund für die lange Ladezeit ist die enorme Datenmenge aus dem Newsarchiv, die sich in den letzten Jahren angehäuft hat und jeweils wieder neu mitgeladen werden muss. Als Probeversuch hat daher die IT-Firma i-web, welche Oltens Internetauftritt betreut, für die nachfolgenden Wahlen einen Teil dieses Archivs abgehängt und so die Ladezeit verkürzt. Dies hat allerdings den Nachteil, dass gewisse ältere Inhalte auf der Homepage nicht mehr ersichtlich sind. Das Newsarchiv auf der Website stellt nicht nur für externe User, sondern auch verwaltungsintern ein wichtiges Nachschlagewerk dar.
Unter anderem auch aus diesem Grund hat der Stadtrat nun an seiner Sitzung vergangenen Montag entschieden, den alten Webauftritt aus dem Jahr 2013 von der gleichen Firma für 60 000 Franken bis Ende Jahr neu aufsetzen zu lassen. Zum einen soll so die Ladezeit für neue Daten auf ein bis zwei Minuten gesenkt werden. Zum anderen kann so zugleich auch das Design erneuert werden, sodass die Website ihr Erscheinungsbild auf den verschiedenen Endgeräten automatisch anpasst. Die bisherige App soll aber laut Dietler bestehen bleiben.
Zudem wird möglichst auf Beginn der neuen Amtsperiode im August ein Extranet für Behördenmitglieder eingerichtet. Der Pilotbetrieb startet vorerst mit den fünf Stadtratsmitgliedern und soll nächstes Jahr auf weitere Gremien wie das Parlament ausgeweitet werden. Der Stadtrat erhält seine Unterlagen künftig nur noch digital, kann diese per App aufs Tablet laden und damit auch offline arbeiten. Der administrative Aufwand mit Kopieren und Versand soll so reduziert, aber damit auch langfristig Kosten gesenkt werden.