Weil die Kirchgemeinde Olten keinen Metallbauer gefunden hat, muss die Renovation der reformierten Pauluskirche in drei statt in zwei Schritten vollzogen werden.
Nächstes Jahr an Ostern feiert die Pauluskirche ihr 50-jähriges Bestehen. Die Reformierte Kirchgemeinde Olten hätte bis dann gerne ihr Gotteshaus renoviert gehabt. Das klappt nun nicht, weil gewisse Arbeiten erst im Sommer 2019 ausgeführt werden können. Weil kein Metallbauer gefunden wurde, muss die Renovation nun in drei statt in zwei Schritte aufgeteilt werden.
Die Sanierung der Südfassade, welche bereits in diesem Jahr hätte ausgeführt werden sollen, verschiebt sich nun auf nächstes Jahr. Der Grund: Die zum Submissionsverfahren eingeladenen Metallbauer haben dank guter Auslastung 2018 nicht die notwendigen Kapazitäten, sagt der zuständige Architekt Rolf Mettauer der werk1 architekten und planer aus Olten.
Die erste Sanierungsetappe beginnt Anfang August und dauert bis Mitte Oktober. Dabei werden die folgenden Arbeiten ausgeführt: Sanierung der Sichtbetonoberflächen im Aussenbereich (Erdgeschoss), Abdichtungsarbeiten im Zugangsbereich Kirchenraum, Sanierung der Aussentreppen, Belags- und Umgebungsarbeiten im Erdgeschoss, Malerarbeiten im Aussen- und Innenbereich, Sanierung der Abwasserleitungen Kirchturm, neue Beleuchtung im Kirchenraum, Elektroinstallationen im Kirchraum/Foyer und Kirchgemeindesaal, Reinigung der Lüftungsanlagen und Anpassungsarbeiten an der Bühnentechnik im Kirchgemeindesaal.
In dieser Zeit finden die Gottesdienste in der Friedenskirche statt. Weil die Räume nicht durchgehend genutzt und damit nicht vermietet werden können, kommt es deshalb für die Kirchgemeinde auch zu Einnahmeausfällen, wie Baukommissionspräsident ad interim, Thomas Rutschi, auf Anfrage erwähnt. In einer dritten Etappe (Zeitpunkt noch unklar) werden die weiteren Fassadenseiten und, falls nötig, das Dach saniert.
Der Kredit für die ersten beiden Renovationstranchen wurde bereits an der Gemeindeversammlung letzten November bewilligt. Die Kosten belaufen sich auf 890'000 Franken. Damals wurde von SVP-Kantonsrat Rolf Sommer auch die Frage aufgeworfen, ob es nicht sinnvoller wäre, die Pauluskirche stillzulegen und zu verkaufen. Sommer sagte damals laut Versammlungsprotokoll, dass die Kirche «ein Fass ohne Boden» sei. Die Kirchgemeinde müsse sich in Anbetracht der sinkenden Mitgliederzahlen überlegen, ob es in Olten überhaupt noch zwei reformierte Kirchen brauche.
Er forderte die Kirchgemeinde auf, die Gottesdienste auf die Friedenskirche zu konzentrieren. Sein Anliegen fand kein Gehör. Peter Schweri erwiderte darauf, dass diese Option nicht zur Diskussion stehe und er nicht als Präsident in die Geschichte eingehen wolle, der eine Kirche verkauft hätte. Zudem seien die Räume der Pauluskirche stark belegt und vermietet.
Erst kürzlich hat die Reformierte Kirchgemeinde Niederamt aufgrund des Mitgliederschwunds und der damit einhergehenden Steuerrückgänge beschlossen, sich nur noch auf drei Kirchen zu konzentrieren.