Am Wochenende wird die Wiedereröffnung der renovierten und neu gestalteten Stadtkirche in Olten gefeiert. Der Rahmenkredit von 6,5 Millionen Franken hat dabei ausgereicht.
Das Weltliche vorweg: Der einst gesprochene Rahmenkredit über 6,5 Mio. Franken hat für die Innen- und Aussensanierung der Stadtkirche Olten ausgereicht. «Und zwar gut», wie Peter Schibli, Präsident der Bau- und Planungskommission erklärt. Trotz unvorhergesehener Mehrausgaben. Unter anderem mussten ausser Programm morsche Dachbalken ersetzt werden und auch die Sanierung des Kirchenbodens schlug mehr zu Buche als vorgesehen.
Samstag, 8. September 2018
- 13 Uhr: Kinderkonzert und Platzkonzert der Jugendmusik Olten
- 13.30 Uhr: Festgeläute der Kirchen in der Stadt
- 13.50 Uhr: Festgeläute der Stadtkirche
- 14 Uhr: Festgottesdienst mit Bischof Harald Rein unter Mitwirkung des Chores «Chorenschmaus an der Stadtkirche» die Messe in Es von Franz Schubert. Es spielt das
- Stadtorchester; an der Orgel Timo Ziesche
- 15.30 Uhr: Kaffeepause
- 16 Uhr: Festakt
- 17 Uhr: Apéro
- 17.30 und 18.30 Uhr: Kirchenführung
Sonntag, 9. September 2018
- 10 Uhr: Sonntagsgottesdienst mit Bischof Harald Rein und Pfarrer Kai Fehringer
- 11.15 Uhr: Apéro
- 13 Uhr und 14 Uhr: Kirchenführung
- 17 Uhr: Konzert Chorenschmaus; Programm «New Oldten» mit alten, neuen und neuen alten Liedern
Erfreulich verlief auch die Aktion Fundraising. Rund 3,5 Mio. Franken an Fremdgeldern konnte die christkatholische Kirchgemeinde Region Olten verzeichnen. Eine Ziellandung sozusagen. Es bleiben also rund 3 Mio. an der Kirchgemeinde haften. «Die werden über Kredite finanziert», so Kirchgemeindepräsident Kurt Stutz.
Sponsoren und Gönner ab 5000 Franken übrigens werden im Gotteshaus namentlich erwähnt; diskret auf dem Oberlicht des Windfangs werden die Namen später zu lesen sein. «Wir haben ausserordentlich Erfreuliches erlebt und die Erfahrung machen dürfen, dass sich unerwartet viele Personen mit der Stadtkirche identifizieren und auch deshalb zu einer Spende bereit waren», so Stutz und Schibli unisono.
Was der Besucher des Gotteshauses beim Betreten auf Anhieb feststellt: Die Atmosphäre ist hell, freundlich. «In sich stimmig», wie der Volksmund sagen würde. Die Nischen sind jetzt farblich in leichtem Grau abgesetzt und mit Aphorismen beschriftet, die auf Tiefgang hindeuten: Deren Neugestaltung wurde mit viel Feingefühl von Adelheid Hanselmann vorgenommen.
«Insbesondere hat auch Franz Hohler bei den Texten mitgewirkt», sagt Schibli, der mit dem Kabarettisten seinerzeit als Ministrant wirkte. Und was Besucher, die sich in der Kirche hinsetzen, ebenfalls positiv zur Kenntnis nehmen dürfen: Die alten Kirchenbänke wurden leicht verändert (tiefere Sitzfläche und etwas höhere Rückenlehne) und sind jetzt bequemer als im alten Zustand.
Neben dem im Boden eingelassenen Gemeinschaftsgrab ist der Künstler Anton Egloff auch für die Neugestaltung des Chorraumes verantwortlich. Farblich zeigt sich dieser abgestimmt auf die Wand- und Deckenmalerei. Diese Wahrnehmung wird noch durch einen bedeutenden Umstand unterstrichen: Die Kirchenfenster sind befreit worden von den vorgelagerten einstigen Fanggittern, die Stein- oder Flaschenwürfe von aussen aufhalten sollten und die vermehrt Tageslicht schluckten.
«Die stammten noch aus der Zeit, als das Haus ungenutzt schien und kaum jemand wahrzunehmen war», sagt Schibli. Tempi passati: Mit der Eröffnung der Kirchgasse als verkehrsbefreite Zone hat auch die Stadtkirche in der äusseren Wahrnehmung an Bedeutung gewonnen. Dementsprechend will die christkatholische Kirchgemeinde bestrebt sein, ein offenes und belebtes Haus zu führen. Dazu gehören auch kulturelle Veranstaltungen.
Unter den Treppen, die zur Empore führen, hat die Bauherrschaft einerseits eine kleine Küche und andererseits eine Toilette einbauen lassen. In der einstigen Werktagskapelle wurde schier unbemerkt, weil passend, das Kirchensekretariat eingebaut, von wo aus eine eigens erstellte Wendeltreppe ins Pfarrbüro führt, welches in einem transparent wirkenden Kubus untergebracht ist.
Hergestellt in einer erfrischend nüchternen, aber dennoch berückenden Kombination aus Holz und Glas, fügt er sich nahtlos ins Resultat der geglückten Sanierungsbemühungen ein, die eigentlich schon «vor zehn Jahren begonnen haben», wie Peter Schibli am Rande bemerkt.