Olten
Die Jasskönigin 2015 heisst Tanja Lehmann

Bei der zweiten Teilnahme hats schon geklappt: Der Pokal vom Jassturnier der Konzerte am Turm geht nach Obergösgen. Die Jasskönigin heisst Tanja Lehmann.

Urs Amacher
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Von links Marianne Schafer, Jasskönigin Tanja Lehmann und Wolfgang Niklaus.

Von links Marianne Schafer, Jasskönigin Tanja Lehmann und Wolfgang Niklaus.

urs amacher

Mit «Gut Jass!» eröffnete Spielleiter Jacky Scherer das Turnier in der Waadtländerhalle. Nachdem Partnerin Erika Scherer die Standblätter ausgewertet hatte, fand der Anlass mit der Preisverleihung im gegenüberliegenden Café Suteria seinen Abschluss. Dazwischen lagen zwei Stunden lockerer Wettkampf um Punkte am Jassteppich. Den Titel der Jasskönigin eroberte Tanja Lehmann aus Obergösgen. Marcel Alberny vom organisierenden «Konzerte-am-Turm»-Team überreichte ihr den Chilimedia-Pokal, unterfüttert mit einem Goldvreneli für die Turniersiegerin.

Tanja Lehmann schuf sich mit erspielten 2938 Punkten einen recht deutlichen Abstand auf die Verfolger. Es war erst das zweite Mal, dass sie beim Oltner «Jass am Turm» mitmachte. Die Basis für ihren Erfolg legte sie mit regelmässigen Spielrunden, in denen sie sich nie weniger als 628 Zähler, das heisst, nie weniger als die Hälfte der möglichen Punktezahl, gutschreiben liess.

Den ersten Platz sicherte sie sich dann durch eine Runde mit 836 Punkten. Die gezogenen Karten und die zugelosten Jasspartner seien in Ordnung gewesen, bilanzierte Tanja Lehmann. Vielmehr seien die Gegner eher schwach gewesen, erklärte sie ihren Erfolg. Damit machte sie wohl auf Understatement, schaffte sie es doch bereits im letzten Jahr unter die ersten acht.

Wolfgang Niklaus als Vizekönig

Als zweitbester Kartenspieler des Abends entpuppte sich Wolfgang Niklaus aus Wangen. Mit hervorragenden 2873 Punkten gewann er den Titel des Vizekönigs «Jass am Turm 2015». Als Naturalpreis durfte er einen von AXA Winterthur gestifteten Geschenkkorb entgegennehmen. Immer noch den Sprung aufs Treppchen schaffte Marianne Schafer aus Hägendorf.

Ihre 2854 Zähler reichten für den dritten Platz. Die folgenden Ränge teilten sich René Friedli, Wangen und Fritz Schär, Trimbach. Das Jassturnier am Turm strahlt bis in die Innerschweiz aus; Robert Rumo, der sich den sechsten Rang holte, stammt aus Schindellegi.

Schieber ohne Weis

Das Jassturnier 2015 war bereits die vierte Auflage dieses beliebten Sommeranlasses im Schatten des Oltner Stadtturms. Eigentlich war geplant, die Jassteppiche auf den Tischen unter freiem Himmel auszulegen. Petrus scheint es sich jedoch zur Regel zu machen, jedes zweite Mal die Schleusen zu öffnen, sodass – nach dem Prachtwetter im letzten Jahr – heuer die Jassbegeisterten vom Ildefonsplatz zu Rita Ledermanns in den «Tiger» oder zu Klaus Kaisers Serviceteam in die Suteria flüchten mussten, damit die Karten nicht feucht wurden.

Dem Spass am Jass scheint dies keinen Abbruch getan zu haben. Selbst von «vergifteten» Jassern hörte man nie ein böses Wort, wenn der Partner einen Fehler machte. Das lag auch an der souveränen Spielleitung von Erika und Jacky Scherer. Die Ausgabe des Standblatts, das Zulosen und das Verteilen der Jasspartner an die Tische ging reibungslos über die Bühne. Schliesslich organisieren die Scherers alle vierzehn Tage ein Jassturnier in Feusisberg, allerdings nicht professionell; sie führen einen Bauernbetrieb, und Jacky arbeitet zu 50 Prozent bei der Postzustellung in Wädenswil. Zu Beginn rief Scherer die Regeln in Erinnerung. Gejasst wird mit französischen Karten; jeder Teilnehmer spielt an vier wechselnden Tischen je acht Passen (Spiele). An jedem Tisch erhält man einen andern Partner zugelost. Wer in sämtlichen 32 Passen einen Matsch macht, würde das Maximum von 5024 Zählern erreichen. Trumpf sowie Undenufe und Obenabe sind erlaubt, gezählt wird aber nur einfach. Auch Schieben ist zugelassen. Das Startgeld beträgt 15 Franken. Der Gabentempel ist jedoch so reich dotiert, dass die Jassenden bis Rang 55 einen Preis abholen (und das Startgeld herausholen) können. Der oder die Teilnehmende mit der geringsten Punktzahl erhält den hübschen Lorbeerkranz-Pokal für den Jass-am-Turm-Pechvogel des Jahres.