Oltner Stadtratswahlen
Die bisherige Iris Schelbert muss um Wiederwahl bangen

Sie hat um 78 Stimmen das absolute Mehr bei den Oltner Stadtratswahlen nicht erreicht: Nun muss die bisherige Stadträtin Iris Schelbert um ihre Wiederwahl bangen.

Fabian Muster
Fabian Muster
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Stadtratskandidatin Iris Schelbert

Stadtratskandidatin Iris Schelbert

Bruno Kissling

Die vier bisherigen Stadträte liegen beim ersten Wahlgang klar vorne, alle haben über 2000 Stimmen gemacht. Überraschend haben es gleich deren drei bei einem grossen Zehnerkandidatenfeld im ersten Anlauf geschafft.

Iris Schelbert muss als einzige Bisherige in die Ehrenrunde. Mit einem Polster von 260 Stimmen auf die fünftplatzierte Marion Rauber (SP) und von 604 Stimmen auf die sechstplatzierte Monique Rudolf von Rohr (FDP) sind ihre Chancen auf eine Wiederwahl intakt. Doch allzu sicher darf sich die Grüne nicht sein.

Denn Schelbert hat zwar den Bisherigen-Bonus, aber nur eine kleine Partei im Rücken. Ihre Chancen auf eine Wiederwahl steigern könnte sie dank eines Päckli mit der SP. So wären auch die Aussichten besser, die rot-grüne Mehrheit im Stadtrat in die nächste Legislatur zu retten.

Dazu müsste die SP allerdings Simon Gomm von der Jungpartei überzeugen, nicht mehr anzutreten, damit die linken Wähler die Grüne Schelbert und nicht den Jungen Gomm neben Marion Rauber auf die zweite freie Linie des Wahlzettels schreiben.

Rauber indes hat gute Chancen, den zweiten SP-Sitz zu verteidigen. Die Querelen rund um Peter Schafer und den von der Parteileitung erzwungenen Rücktritt haben ihr und der SP insgesamt kaum geschadet.

Meinen es die Bürgerlichen hingegen ernst mit der Rückeroberung des vor vier Jahren verlorenen Sitzes an die Linke, müssten sie nun ihre Kräfte bündeln. Erste Gespräche zwischen den Parteien laufen bereits.

Das heisst, aus den vier neu Angetretenen Monique Rudolf von Rohr (FDP), Beatrice Schaffner (GLP), Thomas Rauch (FDP, wild) und Ursula Rüegg (SVP) müsste sich Mitte-Rechts auf eine Kandidatur einigen. Die besten Chancen nach dem ersten Wahlgang hat klar Rudolf von Rohr.

Im zweiten Wahlgang am 23. April zeichnet sich also ein Kampf zwischen dem linken und dem bürgerlichen Block ab. In den Hauptrollen sind mit Schelbert, Rauber und Rudolf von Rohr voraussichtlich drei Frauen.

Die Chancen stehen also gut, dass die Oltner künftig von mehr als einer Frau regiert werden – unabhängig davon, ob der Stadtrat mehrheitlich links oder bürgerlich sein wird.

fabian.muster@azmedien.ch