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Das Restaurant in Wangen bei Olten soll zwei Wohnblöcken weichen. Die Wohnblöcke bieten 18 Wohnungen. Ein Café könnte es auch noch geben.
Das Lokal Zur alten Post hat in den vergangenen Jahren turbulente Zeiten erlebt. Es kam zu regelmässigen Pächterwechseln: Mal war der Wirt mit den Mietzinszahlungen im Rückstand und musste Konkurs anmelden; mal machte ihm das Rauchverbot so zu schaffen, dass er sich mit Umsatzeinbussen von bis zu 40 Prozent auseinanderzusetzen hatte; mal lagen sich Pächter und Vermieter in den Haaren, weil anscheinend der Pachtzins zu hoch gewesen sein soll und Versprechungen seitens der Eigentümerschaft nicht eingehalten wurden. Seit 2016 steht das Speiselokal leer. Nun soll das Gebäude mit der Beiz und den darüberliegenden fünf Wohnungen abgerissen werden, wie der neue Gestaltungsplan Zentrum–Südwest zeigt, der zur Mitwirkung bis zum 28. Juni bei der Gemeinde aufliegt.
«Als Nostalgiefan tut es einem natürlich weh, wenn das Restaurant verschwindet», sagt Gemeindepräsidentin Daria Hof auf Anfrage. Doch in den beiden neuen Wohnblöcken sind auch Gewerbenutzungen vorgesehen. Im vorderen Gebäude A zur Dorfstrasse hin (siehe Lageplan) ist im Erdgeschoss «eine gastronomische Nutzung in Form eines Cafés sowie ein Gewerberaum geplant», heisst es im Raumplanungsbericht. «Wir von der Gemeinde würden es natürlich begrüssen, wenn es wieder ein Gastrolokal geben würde», sagt Hof. Der Aussensitzplatz des Cafés wäre auf den Innenhof ausgerichtet – dort, wo auch eine Spiel- und Erholungsfläche mit Bäumen entsteht.
Dass es tatsächlich wieder einen Gastrobetrieb gibt, ist allerdings noch nicht in Stein gemeisselt. Im Bericht sind auch eine Kindertagesstätte/Tagesstruktur als mögliche Gewerbenutzung erwähnt. Beides gibt es derzeit in Wangen bei Olten nicht. Der Bedarf nach solchen familienergänzenden Betreuungsmöglichkeiten ist gemäss Gemeindepräsidentin Hof vorhanden. Auch an der zweitägigen Zukunftstagung vergangenen März war dies ein Thema. Derzeit arbeitet eine Arbeitsgruppe ein Konzept aus, welches an der Gemeindeversammlung im Dezember präsentiert werden soll. Dort wird dann auch klar sein, in welchen Räumlichkeiten eine Kita oder Tagesstrukturen untergebracht werden könnten.
In den beiden vierstöckigen Wohnblöcken mit begrüntem Flachdach sind 18 Wohnungen vorgesehen. Sie sollen dem Minergie-Standard entsprechen, aber nicht zertifiziert sein. Dadurch ist eine kontrollierte Wohnungslüftung nicht vorgeschrieben, die laut Bauverwalter Mirco Pittroff nicht bei allen Leuten gut ankommt und auch gewartet und gereinigt werden müsste. Die Erschliessung der Tiefgarage mit 22 Parkplätzen erfolgt vom Bahnhofsplatz her. Der Hof der beiden Gebäude wird mit einem öffentlichen Fussweg erschlossen. Wie hoch die Investitionssumme ist und welche Wohnungstypen geplant sind, ist nicht klar. Die Grundstückseigentümerin Kathrin Lang wollte auf Anfrage keine Auskunft geben.