Aare Energie AG
Die Aare Energie senkt Gaspreise und bietet erneut Solarstrom im Beteiligungsmodell an

Strom aus erneuerbaren Quellen ist begehrt. Die a.en reagiert entsprechend.

Urs Huber
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Grundwasser-Pumpwerk Pumpwerke Olten Gheid Wasserversorgung Olten

Grundwasser-Pumpwerk Pumpwerke Olten Gheid Wasserversorgung Olten

Bruno Kissling

Die jährliche Stromkennzeichnung gibt darüber Aufschluss, woher der gelieferte Strom stammt beziehungsweise wie er produziert wurde. Diese gesetzlich vorgeschriebene Publikation wird die Aare Energie AG (a.en) für das Jahr 2019 den Oltner Stromkundinnen und -kunden ihren nächsten Rechnungen beilegen. Der sogenannte Lieferantenmix zeigt, wie der gesamthaft an sämtliche Kundinnen und Kunden gelieferte Strom produziert wurde.

Die verschiedenen Puzzleteile eines Produkts

Interessanter ist allerdings der sogenannte Produktemix. Hier wird für den Kunden ersichtlich, wie sich die einzelnen Produkte zusammensetzen. Den von der a.en standardmässig gelieferten Standardstrom erhalten 83 Prozent aller Kundinnen und Kunden. Er stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen und beinhaltet unter anderem 5 Prozent einheimische Solarenergie.

Ein weiteres Produkt, der Aare­Strom plus, stammt mehrheitlich aus den regionalen Aarekraftwerken und beinhaltet zudem 10 Prozent einheimische Solarenergie. Der Graustrom enthält gut die Hälfte Kernenergie und knapp 40 Prozent Wasserkraft. Sämtlichen Produkten «beigemischt» sind 6,3 Prozent «Geförderter Strom». Dabei handelt es sich um Strom, welcher über die von allen Kundinnen und Kunden bezahlte Netzabgabe von Bundessubventionen gefördert wird.

Neu im Produktemix ist der Oltner­Solarstrom (100 Prozent Solarstrom aus Olten, ergänzt mit Wasserkraft), welcher ab diesem Jahr im Beteiligungsmodell geliefert wird. Zur seinerzeitigen Kritik aus dem Oltner Gemeindeparlament, das Produktportfolio mit Graustrom sei im Hinblick auf den angedeuteten Zeithorizont der nächsten 30 Jahre veraltet, meint Beat Erne, CEO und Leiter Marketing und ­Vertrieb der a.en auf Anfrage: «Ein Produktportfolio ist immer eine Momentaufnahme; es kann und soll sich weiterentwickeln.

Dass wir seit 2013 im Standard 100 Prozent erneuerbaren Strom liefern, ist bei den Oltnerinnen und Oltnern gut angekommen. Lediglich etwa 15 Prozent der Kundschaft hat auf das günstigere Produkt gewechselt, welches im letzten Jahr ebenfalls noch einen grossen Anteil Wasserkraft beinhaltete.»

Zudem hat die a.en auch angekündigt, sie werde in den kommenden Tagen erneut OltnerSolarstrom im Beteiligungsmodell aus zwei neuen Fotovoltaikanlagen in Olten anbieten können. Die Anlagen kommen, auf Dächern am Hausmattrain in Olten zu liegen.

Ab 1.April dieses Jahres konnte der Gaspreis auf Grund der gesunkenen Beschaffungskosten letztmals gesenkt werden. Die Preissenkung erfolgte gleichzeitig mit der Erhöhung des Anteils Biogas im Standardprodukt von 20 auf 25 Prozent. Angestrebt wird in den nächsten Jahren ein deutlich höherer Biogas-Anteil von 30 Prozent.

Die a.en könnte mit Partnern selbst aktiv werden

Wie Beat Erne auf Anfrage erklärt, sei die a.en am Ausbau dieses Angebots sehr interessiert. «Heute sprechen wir dabei allerdings generell von erneuerbaren Gasen», so Erne, der sich auch mit der Möglichkeit auseinandersetzt, allenfalls mit Partnern eine Biogas-Aufbereitungsanlage zu bauen und zu betreiben.

Ebenfalls erhöht werden konnte zudem der Anteil Biogas im «Upgrade»-Produkt, und zwar von 40 auf 50 Prozent; der (Zuschlags-)Preis für 100 Prozent Biogas wurde gesenkt. Per kommenden 1.Juli können so die a.en, die Gaspreise erneut leicht gesenkt werden.