Gala der Blasmusik
«Der Trompeter mit der Teufelszunge» tritt in Trimbach auf

Herbert von Karajan bezeichnete ihn als «Jahrhunderttrompeter». Schauspieler Gert Fröbe sprach von einem «Ausnahmekönner». Fussball-Weltmeister Fritz Walter sah ihn als «sensationellen Musiker». Die Rede ist von Walter Scholz.

Edgar Straumann
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«Ich muss trainieren wie ein Leistungssportler. Zungen- und Fingerfertigkeit kommen nicht von ungefähr.» - Walter Scholz Trompeter, Komponist, Dirigent

«Ich muss trainieren wie ein Leistungssportler. Zungen- und Fingerfertigkeit kommen nicht von ungefähr.» - Walter Scholz Trompeter, Komponist, Dirigent

Herbert von Karajan bezeichnete ihn als «Jahrhunderttrompeter». Schauspieler Gert Fröbe sprach von einem «Ausnahmekönner». Fussball-Weltmeister Fritz Walter sah ihn als «sensationellen Musiker».

Sein Vorbild ist US-Komponist und Dirigent Leonard Bernstein. Die Rede ist von Walter Scholz – der nunmehr 77-jährige Trompeter ist am Mittwoch, 18., und Donnerstag, 19. November, im Mühlemattsaal in Trimbach zu hören.

Es sind aber keine Solokonzerte, die der «Trompeter mit der Teufelszunge» gibt, sondern zwei gemeinsame Auftritte mit dem Solothurner Veteranenspiel. Dem Leiter des grössten Blasorchesters im Kantons Solothurn, Robert Grob, ist es zu verdanken, dass einer der weltweit erfolgreichsten Trompeter für zwei Konzerte in der Schweiz, und dies erst noch in unserer Region, gewonnen werden konnte.

Anlässlich eines internationalen Events in Deutschland kam Robert Grob mit Walter Scholz ins Gespräch. Der Schweizer nützte diese Gelegenheit.

Einzigartige Vielfältigkeit

Walter Scholz spielte bereits mit sechs Jahren im Posaunenchor. Später nahm er Musikunterricht bei Franz Willy Neugebauer. Nach er Schule besuchte er die Orchesterschule Siegerland, wo er das Staatsexamen in Musik ablegte.

Mit 17 Jahren war er Trompeter am Staatstheater in Detmold. 1962 wurde er erster Trompeter beim Sinfonieorchester des Südwestfunks Baden- Baden. Daneben spielte er häufig als Solist.

Das Besondere oder schon fast Einzigartige ist seine Vielfältigkeit, ist er doch ein brillanter Virtuose zwischen Klassik und der leichten Muse bis hin zur Volksmusik.

Es folgten schon fast unzählige Fernsehauftritte, unter anderen mit den Schwarzwaldmusikanten, mit welchen er mit «Die Teufelszunge» einen grossen Hit landete. Walter Scholz war und ist aber nicht nur ein Ausnahmekönner auf der Trompete, sondern auch Komponist und Dirigent.

Eng verbunden mit dem Musiker ist seine von ihm komponierte und Tausende Mal interpretierte «Sehnsuchtsmelodie». In seiner langen Karriere gab Walter Scholz Konzerte in über 80 Ländern rund um den Globus, spielte vor mehreren Päpsten, dem Dalai Lama und brillierte vor vielen gekrönten und ungekrönten Staatsoberhäuptern.

Noch heute sind es gegen 200 Konzerte, bei welchen Scholz nicht nur auf grossen Bühnen steht, sondern beispielsweise auch auf einer Kreuzfahrt die Gäste mit seiner Trompete in seinen Bann zu ziehen vermag. Damit er dies in seinem doch beachtlichen Alter durchzustehen vermag, müsse er trainieren wie ein Leistungssportler, sagt er.

«Die Zwerchfellatmung und die Muskulatur um den Mund herum müssen jeden Tag trainiert werden, sonst hat man keine Kraft zum Spielen. Zungen- und Fingerfertigkeit kommen nicht von ungefähr.»

15 Millionen verkaufte Tonträger

Es ist also nicht allein das Talent, das dem begnadeten Musiker internationalen Ruf eingebracht hat, sondern tägliche harte Arbeit, die sich, wie das Palmarès beweist, in fast unüberschaubarer Anzahl Auszeichnungen niederschlägt.

Die 15 Millionen verkauften Tonträger haben ihm drei Platin-Schallplatten und zudem noch zehn goldene Schallplatten eingebracht.

Zusammen mit dem Solothurner Veteranenspiel ist Walter Scholz demnächst als Gastsolist im Mühlemattsaal in Trimbach zu sehen. Er hat sich bereit erklärt, nicht nur eine Kostprobe seiner Glanznummern zu geben, sondern eigens Arrangements mit bekannten Melodien zu erarbeiten, die er zusammen mit dem Veteranenspiel aufführen wird.

Um möglichst viele Musikliebhaber in den Genuss des «Konzerts um drei», so heisst die neu geschaffene Konzertreihe des Veteranenspiels, kommen zu lassen, wird bereits am Vorabend das gesamte Programm aufgeführt.

Das Mittwochkonzert beginnt um 19.30 Uhr und am Donnerstag, wie aus dem Titel «Konzert um drei» hervorgeht, nachmittags um 15 Uhr. Es wird kein fester Eintrittspreis erhoben, sondern am Schluss der Konzerte eine Kollekte eingezogen.