Der Stadtrat von Olten sieht keine Möglichkeit, die betriebseigene Unterführung für den öffentlichen Langsamverkehr zu nutzen.
Eine Interpellation von Christian Ginsig (GLP) und Raphael Schär (Grüne) verlangte vom Oltner Stadtrat Antworten rund um die Möglichkeiten, den bestehenden, zwischenzeitlich verwaist scheinenden unterirdisch verlaufenden Posttunnel am Bahnhof als Veloverbindung zwischen den beiden Aareseiten zu nutzen. Die Reaktion des Stadtrates auf die Interpellation ist eindeutig.
Der Tunnel biete sich auf den ersten Blick als scheinbar einfache, kostengünstige und schnell zu realisierende Möglichkeit an, so die Exekutive in ihrer Antwort. Aber: «Trotz eines aufwendigen Ausbaus – es müssten unter anderem ein 50 m langer Verbindungstunnel und Auffahrten realisiert werden – würde ein Ort entstehen, der «gerade den unsicheren Verkehrsteilnehmenden wenig bringt», so der Stadtrat in seiner Antwort.
An baulichen Anforderungen stünde eine Erweiterung in der Breite von jetzt 4,5 Meter auf 6 Meter und in der Höhe von aktuell 2,70 Metern auf 3,50 Meter an. Kritisch werden auch das fehlende Tageslicht und die fehlenden Möglichkeiten beurteilt, Lichtöffnungen in «dieses enge Gleis- und Perronfeld zu bringen», so der Stadtrat weiter. Zudem liege der Tunnel mit Blick auf die gesamte rechte Aareseite nicht optimal. Bezüglich der Tunnelnutzung hält der Stadtrat auch fest, dass die Baute der SBB gehöre und voraussichtlich nicht zur Verfügung stehe. Die SBB benötigten den Tunnel für die Bahnhofslogistik.
Als eine mögliche Alternative sieht der Stadtrat den Ausbau der Martin-Disteli-Unterführung als Teil einer Radverbindung zwischen den Stadtteilen. Allerdings sei dabei mit Kosten von gegen 30 Mio. Franken zu rechnen, so der Stadtrat weiter. Dieser Ausbau sei mittelfristig geplant. In einem ersten Schritt soll die Hardegg-Unterführung für den Fussverkehr ausgebaut werden.
Alles in allem sieht der Stadtrat die geometrischen und räumlichen Anforderungen an die Sicherheit in einer Velounterführung als nicht erfüllt an. «Selbst bei einen grossen baulichen Aufwand» seien die Anforderungen nicht zu bewerkstelligen. Die Fuss- und Radwegnetzplanung und die Umsetzung des Mobilitätsplanes seien Themen der kommenden Ortsplanung. Dabei werde der Stadtrat sein Augenmerk insbesondere auch auf die derzeit nicht optimalen Stadtteilverbindungen richten, so die Antwort auf die finale Frage aus der Interpellation, inwieweit konkrete Massnahmen geplant seien, um die beiden Stadtseiten für Velofahrer zu verbessern. (hub)